Der weltgrößte Ölkonzern Aramco geht an die Börse. Eine entsprechende Genehmigung ist erteilt. Der IPO soll einen Umfang von 100 Milliarden Dollar haben.

In nicht unbedingt freiheitlich orientierten Ländern ist es häufig für Unternehmen schwer, ihre Pläne in die Tat umzusetzen und beispielsweise Aktien an die Börse zu bringen. Ein klassisches Beispiel dafür war bisher Saudi-Arabien. Denn dort hatte sich der geplante Börsengang des wohl profitabelsten Unternehmens weltweit, Aramco, immer wieder verzögert. Jetzt scheint allerdings endgültig der Weg frei, damit der Ölkonzern seine Aktien an der Börse platzieren kann.

Erste Ankündigungen des Börsengangs schon vor drei Jahren

Erstmals gab es bereits im Jahre 2016 Ankündigungen, dass der staatliche Ölkonzern Aramco an die Börse gehen möchte. Der eigentliche Börsenstart sollte bereits vor zwei Jahren sein, jedoch kam es immer wieder zu Verzögerungen. Experten gehen davon aus, dass Saudi-Arabien zur damaligen Zeit noch nicht bereit gewesen sei, ein Stück weit der Kontrolle abzugeben.

Das wird mit dem Börsenhandel durchaus der Fall sein. Dabei sollen es laut aktuellen Meldungen zukünftig lediglich fünf Prozent des Unternehmens sein, die durch den Kauf der Aktien von Anlegern gehalten werden können. Das IPO-Volumen soll sich damit aber auf rund 100 Milliarden Dollar belaufen.

Offizieller Zeitplan noch nicht bekannt gegeben

Die meisten Fachleute rechnen damit, dass die Zeichnung der Aktien ab dem 17. November beginnen könnte. Der Startpreis könnte dann Anfang Dezember festgelegt werden. Erstmals an der Börse handelbar könnten die Aktien ab dem 11. Dezember sein.

Aramco: Hintergrundinformationen zur Arabian American Oil Company

Das staatliche Unternehmen Aramco ist aktuell vollständig im Besitz der Königsfamilie aus Saudi-Arabien. Aktuell stammen über 50 Prozent der gesamten Regierungseinnahmen des Staates von eben diesem Unternehmen. Der Grund besteht darin, dass die Arabian American Oil Company im Prinzip für fast alle Ölquellen in Saudi-Arabien zuständig ist. Dort werden an einem einzelnen Tag mehrere Millionen Barrel gefördert.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Konzerngewinne enorm hoch sind und sich im letzten Jahr auf über 100 Milliarden Dollar beliefen. Auch Aktionäre können sich freuen. Denn für das kommende Jahr ist eine Dividendenausschüttung von rund 75 Milliarden Euro angedacht.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.