Auch im Finanzbereich hält die digitale Revolution immer mehr Einzug. Schon seit Jahren nutzen professionelle Händler automatische und von Computern gesteuerte Handelssysteme. Die sollen menschliches Wissen ersetzen bzw. ergänzen In diesem Bereich gibt es aktuell einen Big Player, nämlich BlackRock mit Aladdin.

Bei BlackRock handelt es sich um keinen geringeren, als um den global größten unabhängigen Vermögensverwalter. Insbesondere über die Tochtergesellschaft iShares hat BlackRock bei ETFs einen Anteil von fast 50 Prozent am Gesamtmarkt. Die Kunden des Unternehmens sind in über 100 Ländern zu finden. Der Vermögensverwalter konnte sich in den vergangenen Jahren durch ein erhebliches Wachstum auszeichnen.

Was ist Aladdin?

Bei Aladdin handelt es sich nicht um ein Märchen aus 1001 Nacht, zumal die Schreibweise etwas anders ist. Aladdin ist vielmehr eine spezielle Softwareplattform, die das computergesteuerte Treffen von Anlageentscheidungen ermöglichen soll. Dazu greift Aladdin auf ein enormes Informations- und Analysepotenzial zurück, wie wallstreet-online schreibt. Zu dem Datenberg tragen sowohl Fachleute als auch fast zwei Millionen Berichte pro Tag bei. Im Grunde wird Aladdin insbesondere genutzt, um das Risikomanagement bei Vermögen durchzuführen.

Kritik an der BlackRock-Plattform

Immer dann, wenn ein Anbieter mit seinem Produkt rasant wächst und der globale Marktanteil eine gewisse Prozentzahl überschreitet, wird auch auf die Gefahren hingewiesen. Die Kritik besteht zum Beispiel darin, dass BlackRock einen großen Gesamtanteil an den DAX-Werten innehat. Mitunter hält der Finanzriese an einem einzelnen Unternehmen über fünf Prozent der Anteile. Darüber hinaus sehen Kritiker eine große Gefahr darin, dass die Einschätzung von Aladdin an den Börsen zu Turbulenzen führen könnte.

Ist der Computer beispielsweise der Auffassung, dass deutsche Aktien generell überbewertet seien, könnte dies zu einem enormen Verkaufsdruck führen. Somit stehen sich aktuell Chancen und Risiken gegenüber. Es bleibt spannend abzuwarten, wie sich BlackRocks Softwareplattform in der nächsten Zeit entwickeln wird und welche Einflussnahme es eventuell auf die Märkte gibt.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.