Gold ist insbesondere in der anhaltende Niedrigzinsphase eine beliebte Anlage-Alternative. Der Preis des Edelmetalls wird mittlerweile seit 100 Jahren festgelegt, was auch als Goldfixing bekannt ist. Dies geschieht täglich seit Mitte September des Jahres 1919. Doch wie funktioniert die Goldpreis-Festlegung eigentlich im Detail?

Händler legen den Goldpreis zweimal am Tag fest

Der Referenzkurs des Goldes wird heutzutage von insgesamt 15 Händlern täglich festgelegt, und zwar zweimal. Begonnen hatte das Goldfixing einmal mit drei Bankern, anschließend waren es fünf und mittlerweile ist die Anzahl der Händler auf 15 angewachsen. Aktuell findet das Goldfixing zum ersten Mal um 10:30 Uhr und zum zweiten Mal am Tag um 15 Uhr Ortszeit London statt.

Goldfixing funktioniert wie eine Auktionen

Im Detail kann man sich das Goldfixing wie eine Auktion vorstellen, wie die Tagesschau berichtet. Zu Beginn wird ein Preisvorschlag gemacht, beispielsweise 1.300 Dollar pro Feinunze Gold. Die entsprechenden Banken geben diese Preisvorschlag an ihre Kunden weiter und anschließend wird geschaut, ob es mehr Angebot oder mehr Nachfrage gibt.

Wollen beispielsweise mehr Kunden das Edelmetall kaufen als verkaufen, ist der vorgeschlagene Goldpreis allem Anschein nach zu gering. Daraus resultiert, dass der Preis steigt und wieder fällt. Bis letztendlich ein Wert vorhanden ist, der ein ungefähres Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage schafft.

Verschärfte Aufsicht über das Goldfixing

Früher gab es bereits eine Aufsicht über das Goldfixing, allerdings existieren mittlerweile unabhängige Kontrollgremien. Konkret ist diese völlig unabhängig arbeitende Instanz der britischen Finanzaufsichtsbehörde unterstellt. Dadurch soll in erster Linie verhindert werden, dass es beim Goldfixing Manipulationen gibt.

Diese verstärkte Aufsicht und Kontrolle könnte auch in Zukunft dazu führen, dass noch mehr Anleger dem Investment in Edelmetalle wie Gold vertrauen. Schon jetzt hat sich der Goldpreis im Jahresverlauf sehr gut entwickelt. Er startete im Januar mit rund 1.300 Dollar pro Feinunze und liegt derzeit (Anfang November 2019) bei etwa 1.510 US-Dollar.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.