Die Deutschen sammeln immer mehr Vermögen an. Zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt beläuft sich das Vermögen der Deutschen auf über sieben Billionen Euro. Damit beträgt es rund das Dreifache des jährlichen Bundeshaushalts. Trotz Coronakrise häuften die Bundesbürger allein im 1. Quartal 2021 fast 200 Milliarden Euro an zusätzlichem Geld an.
Ende März soll sich das Gesamtvermögen der privaten Haushalte in Deutschland auf 7,143 Billionen Euro belaufen haben, wie die Bundesbank mitteilt. Damit habe man erstmals die Marke von 7 Billionen Euro überschritten.
Seit Ende 2020 ist dies ein Anstieg um 192 Milliarden Euro – und das trotz der nach wie vor anhaltenden Auswirkungen der Coronakrise. Dies zeigt jedoch auch, dass es viele Menschen – zumindest im Durchschnitt – finanziell nicht allzu hart getroffen hat.
Verbraucher investieren vermehrt in Aktien und Fonds
Ein Trend besteht im Zusammenhang mit dem wachsenden Vermögen der Bundesbürger unter anderem darin, dass Verbraucher vermehrt in Aktien und Fonds investieren. So haben die Deutschen beispielsweise für rund 25 Milliarden Euro Anteile an Investmentfonds als Geldanlage genutzt. Auch das ist vom Volumen her ein neuer Rekord.
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Aber auch die Anzahl der Aktionäre ist deutlich angestiegen, nämlich auf rund 12 Millionen Bundesbürger. Das ist der höchste Stand seit knapp 20 Jahren. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre hatten viele Deutsche der Börse den Rücken gekehrt. Mittlerweile hat sich der DAX zu neuen Rekordwerten aufgeschwungen.
Wenig Ausgaben, Sparquote auf Rekordhoch
Dass der Vermögenszuwachs bei Privathaushalten nicht direkt in Konsum umgesetzt wird, zeigt ein Blick auf die Sparquote. Diese zeigt, welchen Anteil des vorhandenen Vermögens die Deutschen anlegen. Aktuell befindet sich die Sparquote auf einem Rekordhoch. Besonders beliebt sind zwar nach wie vor auch Bargeld und Bankeinlagen.
Darüber hinaus investieren die Anleger zusätzlich vermehrt in Aktien, Investmentfonds und Versicherungen, wie tagesschau.de berichtet. In den Genuss der Investitionen kamen dabei vor allem inländische Unternehmen. Andere Produkte zur Altersvorsorge erfreuen sich momentan ebenfalls einer großen Beliebtheit.
Vermögen wächst auch dank steigender Aktienkurse
Einen Grund für den starken Vermögenszuwachs und die angestiegene Sparquote sehen Experten letztlich doch in der Corona-Pandemie. Aufgrund des mangelnden Freizeitangebotes haben die Deutschen im Schnitt natürlich deutlich weniger ausgegeben.
Zudem hatten bekanntlich zahlreiche Geschäfte vor Ort teilweise über Monate geschlossen, ebenso die Restaurants. Die Bürger haben also insgesamt deutlich weniger Geld für Konsum aufgewendet, dafür hingegen größere Teile des Einkommens und vorhandenen Vermögens angelegt. Als Treiber für das Vermögen der Deutschen sind freilich auch die massiv gestiegenen Aktien- und Krypto-Kurse in Erscheinung getreten.