Mittlerweile gibt es im Raum Gütersloh mehr als 1.500 Corona-Infizierte, die – bis auf wenige Ausnahmen – alle in der Fleischfabrik des Schlachtbetriebs Tönnies arbeiten. Darüber hinaus häufen sich die Meldungen darüber, dass das Fleisch eventuell ebenfalls mit dem Virus belastet sein könnte. Wir erklären, woran man Tönnies-Fleisch bei Aldi, Lidl und anderen Supermärkten erkennen kann.

Coronavirus beim Fleischproduzenten Tönnies

In der vergangenen Woche kam es zu einem erheblichen Ausbruch des Coronavirus in der Fleischfabrik von Tönnies. Die befindet sich in Rheda-Wiedenbrück. Im Kreis Gütersloh gibt es dadurch mittlerweile mindestens 1.500 Infizierte, sodass sogar ein lokaler Lockdown beschlossen wurde.

Verantwortlich ist die Fleischfabrik für die Produktion von Fleisch, das im Prinzip deutschlandweit in sämtlichen bekannten Discounterketten angeboten wird. Dazu zählen sowohl Aldi und Lidl als auch die Lebensmittelkette Rewe sowie Edeka.

Laut der Verbraucherzentrale NRW sind mit dem Tönnies-Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück folgende Kennzeichen verbunden: DE NW 20202 EG, DE NW 20028 EG und DE NW 20045 EG.

Ist eine Infektion über Tönnies-Fleisch möglich?

Eine dringliche Frage besteht für Verbraucher aktuell darin, ob es überhaupt möglich ist, sich über den Genuss von Tönniesfleisch mit dem Coronavirus zu infizieren. Die Experten sind sich diesbezüglich noch nicht einig. Sie halten es allerdings durchaus für denkbar, dass der Verzehr des Fleisches sehr gefährlich sein kann.

Dies gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass man Hautkontakt mit dem Fleisch hat und dieses nicht gut genug erhitzt wird, wie Chip Online berichtet.

Woran ist Tönnies Fleisch in den Supermärkten zu erkennen?

Aufgrund der Unsicherheit möchten immer mehr Verbraucher definitiv kein Tönniesfleisch erwerben. Viele fragen sich, woran sie dies in den Supermärkten und Discountern überhaupt erkennen.

Bei Lidl und Aldi ist bekannt, dass diese Fleischprodukte unter der Bezeichnung „Landjunker“ sowie „Meine Metzgerei“ verkauft werden. Hinzu kommt allerdings, dass Tönnies-Fleischprodukte noch in zahlreichen anderen Marken enthalten sind, wie zum Beispiel bei Böklunder oder Gutfried (Zur Mühle Gruppe). Auch die Marke Tillman’s ist betroffen.

Tönnies-Fleisch in Metzgereien möglich

Neben den Discountern und Lebensmittelketten können Verbraucher ebenso in vielen Metzgereien Tönniesprodukte kaufen. Dort ist das Nachverfolgen allerdings äußerst schwer. Die Metzgereien sind nicht verpflichtet, beispielsweise eine Identifikationsnummer anzugeben.

Daher sollte man beim Metzger derzeit nur dann Fleisch kaufen, wenn definitiv feststeht, dass das Fleisch nicht aus der Tönnies-Fleischfabrik stammt.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.