In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Kreditinstitute in Deutschland teilweise deutlich Stellen abgebaut. Jetzt hat die Landesbank Hessen-Thüringen bekannt gegeben, dass sie bis 2023 rund 400 Stellen streichen will.

Helaba: Kosten- und Ertragsdruck

Unter anderem die anhaltende Niedrigzinsphase führt bei vielen Banken dazu, dass Erträge deutlich gesunken sind. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) baut nun bis 2023 einige Hundert Stellen ab und gibt insbesondere den Kosten- und Ertragsdruck als Begründung an.

Das Unternehmen müsse seine Struktur effizienter zu gestalten, sodass bis zu 400 Arbeitsplätze in den kommenden drei Jahren wegfallen. Durch die deutlich schlankere Organisation will das Bankhaus eigenen Angaben zufolge zudem die Kundennähe erhöhen.

Kunden- und Produkteinheiten zusammenfassen

Der schlankere Organisationsrahmen geht einher mit einem gestärkten Vertrieb, den man durch das Zusammenführen von Kunden- und Produkteinheiten erreichen will. Allgemein sollen zudem Prozesse gestrafft werden, sodass die Landesbank Hessen-Thüringen eine deutlich andere Struktur als bisher haben wird.

Dabei gibt das Kreditinstitut an, Stellen auf allen Ebenen der Hierarchie abzubauen. Insgesamt beschäftigt die Bank etwa 6.000 Mitarbeiter. Es sollen aber nicht nur Stellen wegfallen. Darüber hinaus möchte die Helaba neue Arbeitsplätze im Bereich der IT schaffen.

Mögliche Fusion mit der Deka im Gespräch

Laut Süddeutscher Zeitung denkt die Helaba zudem anscheinend über eine Fusion mit der Deka nach. Die Deka ist ein Wertpapierdienstleister, der insbesondere durch die Ausgabe von Fonds bekannt ist. Dort sollen eventuelle Synergie-Effekte genutzt werden, sodass die Bank auch vor diesem Hintergrund effizienter und kostengünstiger arbeiten kann.

Dabei gehört die Landesbank Hessen-Thüringen immerhin zu den Kreditinstituten und vor allem Landesbanken, die nach der Finanzkrise 2008 keine staatlichen Rettungsgelder in Anspruch nehmen mussten. Zudem fand 2012 eine Teilübernahme der WestLB statt.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.