Die Negativzinsen sind schon seit geraumer Zeit ein Thema am Markt. Schon 141 Banken belasten Kunden bei höheren Guthaben mit sogenannten Strafzinsen, bisher vor allem Geschäftskunden. Jetzt gibt es allerdings immer mehr Banken, die auch Privatkunden bei Einlagen zur Kasse bitten.
Negativzinsen von privaten Sparern
Laut einer aktuellen Erhebung des Verbraucherportals Biallo stellen schon rund 50 Banken bei relativ hohen Einlagen Negativzinsen auch bei Privatkunden in Rechnung. Jüngstes Beispiel ist die Commerzbank, die das in der vergangenen Woche ankündigte. Auch die Deutsche Bank dürfte in Kürze nachziehen, wie es heißt. Sparkassen haben ebenfalls mit der Erhebung von Strafzinsen begonnen. Noch ist nicht davon auszugehen, dass dies zukünftig bei den Sparkassen auch Kleinanleger betreffen wird.
Vermehrt Strafzinsen ab 100.000 Euro
Aber: Seit geraumer Zeit gibt es immer mehr Banken, die zumindest bei einem Vermögen von über 100.000 Euro Strafzinsen erheben. Allerdings könnte es in Zukunft passieren, dass auch unterhalb dieses Betrages beispielsweise für Einlagen auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto ein negativer Zins veranschlagt wird. Es existieren bereits wenige Banken, die auch für kleinere Guthaben Strafzinsen verlangen, wie das Handelsblatt berichtet.
Kunden sollten intensiver vergleichen
Ein Rat, den insbesondere die Verbraucherzentralen ihren Kunden geben, besteht darin, Angebote der Banken noch besser miteinander zu vergleichen. Nach wie vor veranschlagt nämlich die überwiegende Mehrheit aller Geldinstitute auch für größere Guthaben zumindest bei Privatkunden keine Strafzinsen.
Daher besteht überhaupt kein Grund dafür, solche negativen Zinsen beispielsweise auf dem Giro- oder dem Tagesgeldkonto zu akzeptieren. Sollte die Bank einen derartigen Strafzins erheben, ist ein Wechsel des Anbieters ratsam. Dies könnte zudem ein Zeichen dafür setzen, dass Kunden keineswegs widerstandslos dazu bereit sind, für ihre Guthaben auch noch Zinsen an die Bank zu zahlen.
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