Die Reichsten sind während der Pandemie noch reicher geworden – und jetzt reicht es sogar einigen Reichen selbst. 2021 haben Milliardäre wie Elon Musk oder Jeff Bezos ihren Vermögen noch einmal über 5 Billionen Dollar hinzugefügt. Jetzt fordern mehr als 100 Millionäre eine höhere Besteuerung für die Reichen.

Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk ist mit über 260 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt, gefolgt von Amazon-Gründer Jeff Bezos, der auf einem Vermögensberg von über 180 Milliarden Dollar sitzt. Aktuell haben die 10 reichsten Menschen im Milliardärsranking von Bloomberg jeweils mehr als 100 Milliarden Dollar auf dem Konto. Im vergangenen Jahr sollen die knapp 2.800 Milliardäre dieser Welt insgesamt über 5 Billionen an zusätzlichen Vermögenswerten angehäuft haben.

Oxfam: Wenige Milliardäre horten riesige Vermögen

Laut Oxfam ging es für die Milliardärsvermögen 2021 von 8,6 Billionen auf 13,8 Billionen Dollar nach oben – und damit seit Pandemie-Beginn mehr als zuvor über einen Zeitraum von 14 Jahren. Heißt: Während viele Menschen unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden – auch finanziell –, sind die Milliardäre die ganz großen Gewinner. Die Konzentration des Reichtums an der Spitze ist Oxfam zufolge jetzt so hoch wie seit Ende des 19. Jahrhundert nicht mehr.

Allein die Top-10, unter ihnen vor allem Tech-Gründer und -CEO, haben 2021 zusammen 400 Milliarden Dollar hinzugewonnen. Noch plastischer: Seit Beginn der Corona-Pandemie haben diese 10 Menschen ihr gemeinsames Vermögen von 700 Milliarden auf 1,5 Billionen Dollar mehr als verdoppelt – und dabei 15.000 Dollar pro Sekunde verdient. Oxfam-Chefin Gabriela Bucher sagte, dass allein diese zehn Superreichen jetzt sechsmal so viel Vermögen haben wie die ärmsten 3,1 Milliarden Menschen zusammen.

Pandemie macht Reicher reicher und Arme ärmer

Noch ein unvorstellbare Zahl gefällig? Würden die 10 reichsten Menschen des Planeten 99,999 Prozent ihres Vermögens verlieren, wären sie immer noch reicher als 99 Prozent aller anderen Menschen auf der Erde. Im Gegensatz dazu sind seit März 2020, als die Corona-Pandemie begonnen hat, 163 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut abgerutscht. Bis in Sachen Armut die Vor-Pandemie-Level erreicht werden, soll es noch bis 2030 dauern, schreibt CNBC.

Müssten da nicht die Superreichen vielleicht einen kleinen Beitrag leisten? Ja, finden auch andere Reiche. Über 100 Millionäre (In Tax we Trust) haben gerade einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie eine höhere Besteuerung großer Vermögen fordern. Eine Vermögenssteuer, die bei Millionenvermögen mit nur zwei Prozent jährlich beginnt und bei Milliardenvermögen auf lediglich fünf Prozent jährlich ansteigt, brächte 2,52 Billionen Dollar pro Jahr ein. Wäre doch ein Anfang.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.