Der Einzelhandel ist massiv von den angeordneten Schließungen aufgrund der Corona-Krise betroffen. Jetzt haben einige, zum Teil sehr namhafte und größere Unternehmen angekündigt, die fällige Lagenmiete für ihre entsprechenden Filialen vorerst nicht mehr zahlen zu wollen. Obwohl sie im vergangenen Jahr teils Milliardengewinne machten.

Mieten für Ladenlokale laufen weiter

Die betroffenen Geschäfte, die sich zum Teil in besten Lagen der großen Metropolen des Landes befinden, erzielen aufgrund der Schließung aktuell keine Einnahmen. Trotzdem laufen einige Kosten weiter, insbesondere natürlich die Miete für die angemieteten Ladenlokale.

Jetzt haben sich bereits mehrere Konzerne zu Wort gemeldet und angekündigt, diese Ladenmiete zumindest für den Zeitraum, innerhalb dessen nicht verkauft werden kann, nicht bezahlen wollen, wie das Handelsblatt berichtet.

Puma und Adidas zählen zu den bekannten Konzernen

Zu den bekannten Konzernen, die eine Nichtzahlung der Ladenmiete jetzt angekündigt haben, gehören die global tätigen Sportartikelhersteller Puma und Adidas. Zumindest für den kommenden April wolle man die Mietzahlungen aussetzen. Dabei verbuchte Adidas 2019 ein Gewinn von fast zwei Milliarden Euro.

Zwar zeigt sich zumindest eine Bereitschaft, im Gespräch mit den entsprechenden Vermietern nach einer möglichst einvernehmliche Lösung zu suchen. Bei Bürgern und Politik kamen die Ankündigungen aber gar nicht gut an. Während via Social Media zu Boykotten aufgerufen wurde, nannte etwa Bundesjustizministerin Christine Lambrecht das Verhalten der Konzerne „unanständig und nicht akzeptabel“.

Elektronikketten wollen Mieten verweigern

Puma und Adidas sind aber bei Weitem nicht die einzigen Großunternehmen, die die anfallende Lagenmiete zunächst nicht mehr bezahlen wollen. So gehören unter anderem die bekannten Elektronikmärkte Media Markt und Saturn zu diesen Unternehmen.

Weitere bekannte Firmen sind zum Beispiel Deichmann und das aus Schweden stammende Modelabel H&M – das 2019 einen Gewinn von knapp 1,3 Milliarden Euro einfuhr. In der Prüfung befinden sich weitere Unternehmen, wie zum Beispiel Gary Weber.

Auch Mittelständische Unternehmen betroffen

Von der Schließung der Einzelhandelsgeschäfte sind natürlich nicht nur die Weltkonzerne wie Adidas oder Puma betroffen, sondern insbesondere mittelständische Unternehmen. Dazu zählt die Modefirma Marco Polo. Aber auch weitere Unternehmen in derselben Branche stehen im negativen Sinne sinnbildlich dafür, wie hart es Mittelständler trifft, die in den Innenstädten ihre Geschäfte haben.

Bisher ist nicht einmal zu schätzen, wie hoch die Verluste bzw. verlorenen Einnahmen während der andauernden Corona-Krise sein werden. Noch ist nämlich nicht absehbar, wie lange die Beschränkungen bei Ausgang und Einkaufen noch dauern.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.