Kryptowährungen scheinen immer öfter nicht nur zur Spekulation, sondern als Zahlungsmittel in der Praxis zum Einsatz zu kommen. Jüngstes Beispiel ist der französische Fußballverein Paris Saint-Germain. Der Top-Klub zahlt nämlich einen größeren Teil des Gehalts seines neuen Superstars Lionel Messi per Kryptowährung. Genauer gesagt geht es dabei um den hauseigenen Paris Saint-Germain Fan Token ($PSG-Fan-Token).

Was sind Fan-Token überhaupt?

Bei Fan-Token handelt es sich – ähnlich wie bei Kryptowährungen – um bestimmte Vermögenswerte. Diese wiederum spiegeln insbesondere den Nachweis des Eigentums und spezielle Rechte wider. Dabei sind Token sehr flexibel, da sie sich für eine nahezu unendlich große Anzahl von teilweise sehr verschiedenen Zwecken nutzen lassen.

Oftmals nimmt man sie in Anspruch, um den Aufbau und den Betrieb einer Blockchain zu unterstützen. Mit einem Fan-Token wie dem von Paris entschließen sich beispielsweise die Fans des Fußballklubs dazu, diese Rechte zu erwerben und dadurch den Verein in seiner Tätigkeit finanziell zu unterstützen.

35 Millionen Euro Messi-Gehalt zum Teil in Token

Der erst kürzlich unterschriebene Vertrag von Lionel Messi nach seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain enthält unter anderem ein Gehalt in Höhe von 35 Millionen Euro für zwei Jahre. Nach anfänglichen Gerüchten bestätigte der europäische Spitzenclub, dass man einen größeren Teil dieses Gehalts nicht in Euro, sondern stattdessen in $PSG-Fan-Token zahlt.

Paris und Messi vertrauen Kryptowährung

Die Gehaltsvereinbarung zeigt in erster Linie, dass sowohl der Fußballklub Paris Saint-Germain als auch vor allem der Empfänger Lionel Messi Kryptowährungen bzw. Token wie dem $PSG-Fan-Token vertrauen.

Das ist durchaus nicht unerheblich, wie finanzen.ch schreibt. Denn immerhin möchte der argentinische Fußballstar ganz sicher keinen großen Wertverlust dadurch erleiden, dass der Kurs der Token deutlich sinkt.

Wie hat sich der $PSG-Fan-Token entwickelt?

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, hat der Kurs des $PSG-Fan-Token sehr positiv reagiert. Wenige Tage nach Berichten über die mögliche Verpflichtung von Lionel Messi und den Teil-Gehaltszahlungen in Form der Fan-Token gab es eine Kursexplosion.

Zwischen dem 5. und 10. August 2021 sprang der Wert eines $PSG-Fan-Token von gut 22 auf über 61 Dollar. Zum Vergleich: Mitte Juni musste sich der Token anstrengen, um nicht unter die 10-Dollar-Marke zu rutschen. Nach dem Allzeithoch (ATH) am 10. August ging es aber fast ebenso kräftig bergab. Aktuell bewegt sich der Fan-Token jenseits der 30-Dollar-Marke.

Wo kann man den $PSG-Fan-Token kaufen?

Den $PSG-Fan-Token kann man auf den Kryto-Börssen Binance, Upbit, HitBTC und ZT kaufen und handeln.

„Die vollständige Übernahme von Socios.com- und $PSG-Fan-Token hat sich für den Club als riesiger Erfolg erwiesen. Wir waren in der Lage, mit einem neuen globalen Publikum in Kontakt zu treten und eine bedeutende digitale Einnahmequelle zu schaffen.“ (Marc Armstrong, Chief Partnerships Officer, Paris Saint-Germain)

Wer steckt hinter den Fan-Token?

Token-Anbieter Socios.com bietet übrigens eine ganze Reihe weiterer Fan-Token an, darunter für Arsenal London, Juventus Turin, AS Rom, FC Barcelona, Young Boys Bern und mehrere weitere größere und kleinere europäische Fußballklubs. Der Token von Paris Saint-Germain ist dabei aktuell der größte – mit knapp 100 Millionen Dollar Marktkapitalisierung. Socios.com selbst setzt auf den Chiliz-Token ($CHZ).

Paris Saint-Germain bestätigte ausdrücklich, dass der Anteil der Token am Gehalt von Messi nicht gering sei. Für den Verein sind die Token übrigens eine wichtige Möglichkeit, um mit den Fans zu interagieren und so die Bindung zu stärken. Genau das könnte auch der Hintergedanke bei der Bezahlung von Messi mit $PSG-Fan-Token gewesen sein.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.