Der japanische Konzern Softbank soll in den vergangenen Monaten über Optionskäufe den Boom bei den Tech-Aktien angefeuert haben. Jetzt muss das Unternehmen einen Einbruch der eigenen Papiere hinnehmen.
Vier Milliarden Dollar soll Softbank im März in die Hand genommen haben, um Aktienoptionen auf Technologie-Titel wie Apple, Amazon oder Google-Mutter Alphabet zu kaufen. Konkret geht es um Call-Optionen. Dabei kauft man Optionen auf einen Aktienkauf zu vorher festgelegten – höheren – Preisen. Im Gegensatz zu Put-Optionen wetten Investoren bei Call-Optionen auf steigende Aktienkurse.
Optionskäufe treiben Tech-Aktien
Den von Softbank erworbenen Optionen sollen Tech-Aktien im Wert von rund 50 Milliarden Dollar gegenübergestanden haben, berichtete das Wall Street Journal. Der Optionskauf hat Einfluss auf die Aktienkurse, weil Banken, die Call-Optionen anbieten, eine entsprechend hohe Anzahl an den dahinterstehenden Aktien vorrätig haben müssen. Sie treiben wiederum den Kurs weiter in die Höhe.
Darüber hinaus soll Softbank Medienberichten zufolge weitere vier Milliarden Dollar für Aktien von Amazon, Microsoft und Netflix sowie einen Anteil an Tesla ausgegeben haben. Die Financial Times hat Investoren wie Softbank übrigens mit den Walen verglichen, die auf dem Krypto-Markt aktiv sind. Das sind Besitzer großer Mengen an Bitcoin- oder anderen Kryptowährungen. Kaufen oder verkaufen sie Anteile, setzt das den ganzen Markt in Bewegung.
Softbank-Aktien stürzen ab
Softbank hatte sich zu den in verschiedenen renommierten Wirtschaftszeitungen kolportierten Vorwürfen in der Vorwoche nicht geäußert. Die Konsequenzen muss das Unternehmen jetzt aber tragen. Denn die Softbank-Aktien stürzten am Montag an der Börse in Tokio um sieben Prozent ab.
Als Grund dafür gilt, dass die Anleger befürchten, Softbank-Gründer Masayoshi Son habe sich auf ein riskantes Unterfangen auf einem ihm unbekannten Terrain eingelassen. Das schreibt das Handelsblatt. Die Strategie könnte zu Verlusten führen, so offenbar die Sorge.
Zuvor hatte Softbank ja schon mit dem Büroraumanbieter Wework Verluste hinnehmen müssen. Allerdings waren die Softbank-Aktien im Laufe des Jahres um ein Drittel gestiegen.
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