Gegen Ende des vergangenen Jahres hat die deutsche Wirtschaft langsam wieder Fahrt aufgenommen und ist dabei, die Schwächephase zu überwinden. Die Bundesregierung erwartet für 2020 eine Zunahme des Bruttoinlandproduktes. Wir dürfen also wieder etwas optimistischer in die Zukunft schauen.

Auch im neuen Jahr bleibt das Thema Digitalisierung in aller Munde. Allerdings herrscht 2020 noch viel Nachholbedarf bei deutschen Unternehmen, wie eine erst kürzlich erschienen Umfrage zeigt. Grund dafür ist beispielsweise, dass die Investitionen in IT pro Kopf in anderen Ländern wie den USA viel höher sind und sie dadurch eine Vorreiterrolle einnehmen, während Deutschland hinterherhinkt. Umso wichtiger ist, dass Unternehmen hierzulande keine Trends in Sachen Digitalisierung mehr verpassen. Welche Trends erwarten uns in diesem Jahr?

Alle Zeichen deuten auf Cloud

Vor allem Firmen, die in der Telekommunikationsbranche aktiv sind, steht ein blühendes Jahr bevor. Neue Technologien eröffnen uns stets neue Wege der Kommunikation. Ein aktueller Trend ist die Internettelefonie.

Immer mehr Mobilfunk- als auch Telefonanbieter setzen auf IP-gestützte Telefonverbindungen. Einige Unternehmen gehen sogar noch einen Schritt weiter und benutzen Cloud-basierte Dienste zur Kommunikation und zur Datenspeicherung. Der geplante 5G-Ausbau verspricht hier Quantensprünge.

An Künstlicher Intelligenz (KI) geht kein Weg vorbei

Wie schon erwähnt hält die Digitalisierung weiterhin Einzug in beinahe allen Bereichen. So übernehmen beispielsweise Roboter Aufgaben nicht nur ihrer Programmierung entsprechend, sondern erlernen diese und verändern dadurch Prozesse selbstständig, um ein besseres Arbeitsergebnis zu erzielen.

Ein weiteres Beispiel für die zunehmende Digitalisierung in der Industrie sind Maschinen, die sich nur mittels Gesten steuern lassen oder künstliche Intelligenzen (KI), die sich selbst um die Beschaffung von Material und Werkzeug kümmern. Was nach viel Science-Fiction klingt, ist schon oft Realität. Und auch wenn der Mensch dadurch keine monotonen Aufgaben mehr erfüllen muss, heißt das nicht, dass es dadurch weniger Risiken gibt.

Die Sicherheit muss weiterentwickelt werden

Die mehrfach genannte Digitalisierung und damit einhergehende Industrie 4.0 fördern einen vielschichtigen Entwicklungs- und Produktionsprozess – und die Liste an potenziellen Risiken für Unternehmen, Mitarbeiter wie auch Kunden wächst.

Die allseits bekannte Betriebssicherheit bleibt unersetzlich, denn sie ist hierzulande auch rechtlich verpflichtend und kann nicht durch einen Roboter ausgetauscht werden. Die häufigste Ursache für Arbeitsunfälle ist der falsche Umgang mit Maschinen sowie die fehlerhafte Benutzung von Werkzeugen.

Technische Lösungen wie Lichtvorhänge bzw. Lichtschranken machen Maschinen sicherer. Diese optoelektronischen Anlagen können Personen erkennen, die sich in der Nähe von beweglichen Maschinen befinden. Sie können als Alternative zu mechanischen Schranken und anderen Formen traditioneller Maschinenschutzeinrichtungen einen zusätzlichen Schutz bieten.

Die regelmäßige Wartung der Maschinen sollte allerdings nicht vergessen werden, denn keine Technik ist unfehlbar. Ein gut ausgeklügeltes Risikomanagement kann außerdem auf den Ernstfall vorbereiten.

Cybersicherheit unumgänglich

Die digitale Transformation aller Lebens- sowie Wirtschaftsbereiche erhöht die Anforderungen an die Sicherheit der benutzen Systeme: von der Maschine bis hin zur Software. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft wächst das Bedrohungspotenzial von Cyberattacken deutlich an. Neben bisherigen Angriffen treten auch Angriffsszenarien auf kritische Infrastrukturen und hoch­skalierte Angriffe auf Industrieanlagen in den Vorder­grund. Daher ist IT-Sicherheit bzw. Cybersicherheit eine Querschnitts- und Schlüsseltechnologie für eine funktionierende moderne Gesellschaft und Industrie.

Die Cybersicherheit bildet das Rückgrat der Digitalisierung und die Basis eines erfolgreichen 2020 aus wirtschaftlicher Perspektive. Das Fraunhofer Institut hat ein Lernlabor Cybersicherheit eingerichtet, um Mitarbeiter aller Bereiche mit den Gefahren der Digitalisierung vertraut zu machen und dahingehend zu schulen.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.