Vor nicht allzu langer Zeit gab die Allianz bekannt, dass man die Beitragsgarantie bei Neuverträgen in der RV- und LV-Sparte ab 2021 streicht. Unter anderem aufgrund dieser Tatsache fragen sich zahlreiche Experten und Kunden, ob die Coronakrise besonders negative Auswirkungen auf den Versicherungskonzern hat.

Niedrigzinsen schlimmer als Corona

Nach den aktuell veröffentlichten Zahlen lässt sich festhalten, dass anscheinend die jetzt bereits Jahre anhaltende Niedrigzinsphase für die Allianz und andere Versicherungsunternehmen die größere Gefahr als die Corona-Pandemie darstellt.

Besonders betroffen ist das Geschäft der Versicherungsunternehmen, so auch das der Allianz, im Bereich der Lebensversicherungen. Aus dem Grund gab die Allianz Leben im vergangenen Monat auch bekannt, dass es ab 2021 keine 100-prozentige Beitragsgarantie für neue Kunden mehr gibt.

Beitragsgarantie: 60 bis 90 Prozent

Im Rahmen des Neugeschäftes will die Allianz bei den Lebens- und Rentenversicherungen ab dem kommenden Jahr nur noch solche Policen verkaufen, die eine Beitragsgarantie zwischen 60 und 90 Prozent beinhalten. Je geringer der garantierte Satz ist, desto risikoreichere Anlageformen lassen sich nutzen. Dazu zählen zum Beispiel Aktien oder Anleihen aus Schwellenländern.

Neue Ideen bei der Altersvorsorge

Aufgrund der anhaltende Niedrigzinsphase fordern zahlreiche Experten neue Wege bei der Altersvorsorge, wie boerse.ard.de schreibt. Das bedeutet etwa, dass es Alternativen zu festverzinslichen Anlageformen geben muss. Diese sind zwar sehr sicher, werfen jedoch kaum noch eine Rendite ab.

Pandemie vs. Versicherungskonzerne

Sicherlich kommen auf die Allianz und alle anderen Versicherungskonzerne aufgrund der Corona-Pandemie noch zusätzliche Ausgaben zu. Während auf der einen Seite insbesondere an Hotels und Gaststätten teilweise hohe Schadenzahlungen erfolgen, sparen die Versicherungskonzernen im Bereich Kfz deutlich Geld ein. Letzteres schlichtweg aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommens und der damit verbundenen geringeren Anzahl von Unfällen.

Bei der Allianz ist zudem positiv zu werten, dass der Konzern im dritten Quartal 2020 größere Gewinne erwirtschaften konnten. Dies veranlasst auch Experten zu der Aussage, dass die Lage aufgrund der Pandemie eigentlich für Sachversicherer zu meistern ist.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.