Der Wettbewerb unter den Paketlieferanten wird immer härter. Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sind keineswegs optimal. Ein Grund für Überstunden und Kostendruck ist, dass die Boten zahlreiche Pakete tagsüber nicht zustellen können. Hermes hat sich nun etwas Neues einfallen lassen. Der Konzern will zukünftig Nachbarn 30 Cent zahlen, wenn diese ein Paket des eigentlichen Empfängers annehmen.

Hermes will Nachbarn in Zukunft belohnen

An vielen Orten ist es schon jetzt der Fall, dass freundliche Nachbarn Pakete annehmen, wenn der eigentliche Empfänger nicht zu Hause ist. Hermes möchte dies aktuell unterstützen bzw. einen zusätzlichen Anreiz schaffen, wie der Tagesspiegel berichtet.

Nachbarn oder Personen, die generell tagsüber zu Hause sind, können sich bei dem Logistikunternehmen registrieren. Sollte dann der eigentliche Empfänger des Paketes nicht anzutreffen sein, gibt der Hermes-Bote das Päckchen beim Nachbarn ab. Dafür zahlt er 30 Cent. Aktuell gibt es in mehreren Metropolen des Landes ein Pilotprojekt, bei dem untersucht wird, ob das Modell angenommen wird.

Modell hat weitere positive Eigenschaften

Derzeit sammelt der Paketdienst entsprechende Erfahrungen. Es gibt aber noch mehrere weitere positive Aspekte, beispielsweise die mögliche Entlastung im Verkehr. Wenn man ein und dasselbe Paket nicht mehrfach transportieren muss, weil der Empfänger nicht anzutreffen war, sondern es stattdessen beim Nachbarn abgeben kann, würde dies natürlich die Anzahl der Zustellfahrten verringern.

Das Pilotprojekt läuft unter dem Namen „Paketfuxx“ und richtet sich an Personen, die regelmäßig tagsüber zu Hause anzutreffen sind. Wer mit Päckchen annehmen Geld verdienen will, kann sich auf dieser Website näher dazu informieren. Statt sich die 30 Cent auszahlen zu lassen, kann man übrigens auch das Anpflanzen von Bäumen in Auftrag geben.

Paketfuxx direkt bei der Bestellung angeben

Das System soll auch insoweit kundenfreundlich sein, als dass der eigentliche Empfänger des Paketes direkt bei der Bestellung im Internet angeben kann, dass das Paket an einen Paketfuxx geliefert werden soll. Es muss dafür also nur die entsprechende Lieferadresse geändert werden. Hermes bietet dafür eine eigene Paketfuxx-App an.

Dabei schließt Hermes nicht aus, dass es diesen Service zukünftig auch anderen Logistikunternehmen und Händlern anbieten könnte, falls sich der Pilotversuch als erfolgreich herausstellt.

Ebenfalls interessant: dm-Paketservice – Drogeriemarkt mutiert zur Annahmestelle für Online-Einkäufe

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.