Das Thema Finanztransaktionssteuer war in der Vergangenheit immer wieder einmal auf dem Tisch. Jetzt gibt es erneut einen Vorstoß, nämlich durch Finanzminister Olaf Scholz. Dieser plant ab 2021 die Einführung einer solchen Steuer.
Finanztransaktionssteuer soll Grundrente finanzieren
Ein Hauptgrund für die mögliche Einführung der Finanztransaktionssteuer ist nach Meinung der Experten, dass damit die Grundrente gegenfinanziert werden soll. Die Experten planen mit Einnahmen in Höhe von etwa 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Finanzminister der EU-Staaten beraten darüber, ob eine solche Einführung realistisch ist und durchgeführt werden kann.
Was beinhaltet die Finanztransaktionssteuer im Detail?
Im Detail beinhaltet die geplante Finanztransaktionssteuer, dass man auf viele Aktienkäufe eine Steuer in Höhe von 0,2 Prozent berechnen will. Allerdings sind nicht alle Aktienwerte von dieser Steuer betroffen, wie die Rheinische Post online berichtet. Es trifft ausschließlich Wertpapiere von Unternehmen, die im Inland sitzen und einen Börsenwert von über einer Milliarde Euro haben. Dies führt dazu, dass hierzulande knapp 150 Unternehmen von der geplanten Finanztransaktionssteuer betroffen wären.
Kritik an der Steuer von mehreren Seiten
Direkt nach Verkündung der geplanten Finanztransaktionssteuer gab es bereits die ersten Kritiken. So monieren beispielsweise die Grünen, dass es sich nicht um eine ausreichende Besteuerung der Transaktionen handele, weil Derivate ausgenommen wären. Darüber hinaus kritisieren Beobachter, dass man durch die geplante Finanztransaktionssteuer insbesondere Kleinsparer mit höheren Kosten belastet. Diese greifen nämlich vermehrt auf sogenannte Standardwerte zurück, also auf die Aktien großer Unternehmen.
Ebenfalls eher kritisch betrachtet den Vorschlag die Union. Auch wenn Experten davon ausgehen, dass es in der Koalition keinen echten Widerstand gegen die Steuer geben dürfte. Nachdem die Finanztransaktionssteuer in der Vergangenheit immer wieder ein Thema war, bleibt nun abzuwarten, ob es tatsächlich ab 2021 überhaupt in der Praxis eine solche Steuer geben wird.
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