Wann kommt Diem? Eigentlich wollte Facebook seine Kryptowährung, die früher Libra hieß, schon Anfang dieses Jahres an den Start bringen. An 2021 als Starttermin hält der Zuckerberg-Konzern wohl immerhin fest. Aber Facebook Diem könnte in abgespeckter Form auf den Markt kommen.

Im vergangenen Jahr hatte Facebook bekannt gegeben, dass die geplante Kryptowährung Libra unter der Bezeichnung Diem läuft. Das Projekt stieß weltweit auf Widerstand in Politik und Behörden – und musste umgebaut und verschoben werden. Facebook Diem soll wohl weiterhin 2021 auf den Markt geben. Allerdings gibt es auch hier mittlerweile Schwierigkeiten. Facebook muss wohl wiederholt nachschärfen.

Facebook: Diem nicht an den Dollar gekoppelt

Gerüchten zufolge soll der Umfang von Facebooks Digitalwährungsprojekts, das die Kryptowährung Diem beinhaltet, erheblich geringer als ursprünglich vorgesehen ausfallen. Facebook will Diem demnach in Form eines sogenannten Stablecoins ausgeben. Davon, dass die neue Facebook-Kryptowährung in einem Verhältnis von 1:1 an den US-Dollar gekoppelt sein soll, ist beispielsweise nicht mehr die Rede.

Momentan handelt es sich lediglich um Gerüchte bzw. Informationen aus einer anonymen Quelle. Facebook selbst hat bisher keine weiteren Informationen veröffentlicht, was den Startzeitpunkt der geplanten digitalen Währung Diem angeht. Gerade das ist nach Meinung von Experten allerdings ein Zeichen dafür, dass das Pilotprojekt vergleichsweise klein daherkommt.

Kryptowährung für Transaktionen zwischen Verbrauchern

Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass es im Wesentlichen um Transaktionen zwischen Verbrauchern gehen dürfte, wie es bei t3n.de heißt. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich Diem nicht auch für Einkäufe als Bezahlmittel nutzen lässt.

Da sich Facebook bisher noch nicht zum Starttermin geäußert hat, kann es durchaus passieren, dass der Konzern das Projekt noch einmal verschiebt. Vielleicht haben Verbraucher und vor allem spekulativ eingestellte Trader, die auf eine schon vorab sehr bekannte und neue Kryptowährung warten, auch erst ab 2022 die Möglichkeit, in die digitale Währung von Facebook zu investieren oder diese zum Zahlen zu nutzen.

Facebooks Krypto-Wallet heißt Novi

Im Rahmen von Facebooks Krypto-Plänen ist auch eine unternehmenseigenen Wallet zur Verwahrung der Kryptowährung geplant. Diese trägt die Bezeichnung Novi.

Nach wie vor gilt es, noch einige Hürden zu überwinden, bis Diem und Novi an den Start gehen. Dazu gehört beispielsweise das Einholen behördlicher Genehmigungen, wo diese für die Markteinführung einer Kryptowährung notwendig sind.

Facebook: Warum heißt Libra Diem?

Viele Anleger und sonstige Interessenten wundern sich vielleicht, dass die geplante Kryptowährung nicht mehr unter dem Namen Libra, sondern stattdessen unter der Bezeichnung Diem läuft. Eine genaue Begründung für die Umbenennung gibt es anscheinend nicht. Möglicherweise war die Kritik zuvor zu groß und es gab zu viel Negatives, das man mit dem Namen Libra hätte verbinden können.

Experten und Regulierungsbehörden hatten die Namensumbenennung der geplanten Kryptowährung von Facebook im Vorjahr eher kritisch beurteilt, darunter beispielsweise Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Allein durch die Umbenennung des geplanten Produktes dürfte Diem allerdings ohnehin nicht automatisch mehr Vertrauen gewinnen oder in der Summe für eine positivere Stimmung sorgen.

Vertrauensvorschuss für Facebook und Diem?

Im Gegensatz zum Bundesfinanzminister und einigen weiteren Kritikern bittet Facebook in erster Linie um einen Vertrauensvorschuss, was die neue Digitalwährung betrifft. Dieser Vorschuss an Vertrauen ist aus Sicht von Facebook deshalb gerechtfertigt, weil man die Kryptowährung bewusst nicht so konstruierte, dass sie ausschließlich Nutzern des Dienstes WhatsApp oder des Facebook-Messengers zur Verfügung stünde.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.