2021 hat sich beim Marktführer für Bezahldienste im Internet einiges getan. Das bezieht sich sowohl auf operative Abläufe als auch auf externe Einflüsse der Finanz- und Technikwelt, auf die das Unternehmen reagierte.

Fokus auf Kryptowährungen

So wurden einige Prozesse und Funktionen von PayPal angepasst, deren Hebel bereits 2020 in Bewegung gesetzt wurden. Damals kündigte der Konzern an, man wolle den Blick gezielt auf das Feld der Kryptowährungen richten. Die Umsetzung des Fokus auf digitale Gelder ließ nicht lange auf sich warten und wurde in den USA bereits kurze Zeit später implementiert. Ein Großteil der europäischen User muss sich weiterhin gedulden, ehe die entsprechenden Optionen für alle Benutzer freigeschaltet sind, was wohl in diesem Jahr geschehen soll.

Lediglich das Vereinigte Königreich darf sich seit August 2021 bereits über diese Funktionen freuen. Werden sie schlussendlich auch hierzulande integriert, dürften User einen neuen Umgang mit dem digitalen Geld erfahren. So lassen sich die größten Währungen innerhalb der App nicht nur zum Zahlen nutzen. Es wird ebenfalls möglich sein, unter anderem Bitcoin mit PayPal zu kaufen. Zusätzlich sind bislang Bitcoin Cash, Ethereum sowie Litecoin in das System integriert.

Die zahlreichen innovativen Ansätze, die PayPal verfolgte, gingen mit einem weiteren Schritt Hand in Hand. Der beliebte Zahlungsdienstleister stellte nämlich Mitte des vergangenen Jahres eine neue Anwendung für mobile Geräte vor. Diese bot neben einer optischen Überarbeitung auch allerlei Neuerungen, von denen Kunden profitieren sollen.

Neue PayPal App

Allen voran sicherlich das Krypto-Wallet des Unternehmens, mit dem Kryptowährungen gehandelt oder Transaktionen abgeschlossen werden können. Auch zusätzliche Möglichkeiten für Spendenaktionen und Ratenzahlung wurden innerhalb der Applikation bereitgestellt, um Nutzern ein hohes Maß an Flexibilität zu gewähren. Laut Aussage des Unternehmens solle die aufbereitete Version der App als zentrale Anlaufstelle für die User fungieren.

Die Popularität von PayPal ist ungebrochen und sowohl das gesamte Handelsvolumen als auch die Anzahl der aktiven Nutzer steigt seit Jahren stetig an. Trotz der positiven Entwicklung und den modernen Ansätzen, geriet die Aktie des Marktführers ab September in einen Abwärtstrend, der sich bis kurz vor Jahresende erstreckte. Im Juli konnte der Jahreshöchstwert von 262 Euro aufgestellt werden, ehe es im November unter die 200-Euro-Marke ging. Ab Dezember pendelte sich der Kurs bei 160 bis 170 Euro ein und sorgte damit für ein durchaus ernüchterndes Endergebnis.

Was bei Teilhabern und Investoren zu Beunruhigung führte, sieht seit dem Jahreswechsel besser aus. Die Aktie des Unternehmens stabilisiert sich und Experten sprechen Kaufempfehlungen aus. Generell sei die PayPal-Aktie im Vergleich zu anderen Konzernen der Branche unterbewertet. So dürfen alle involvierten Parteien auf einen positiven Start in das neue Jahr hoffen, bei dem sich auch abseits der Börse einiges tun wird.

PayPal Coin

Denn der Fokus auf die Krypto-Welt ist noch lange nicht vorbei. Fachleute konnten im Code der neuen App einige interessante Sachen entdecken. So zum Beispiel mögliche Pläne des Unternehmens, eine eigene Kryptowährung auf den Markt zu bringen. Mittlerweile bestätigte der Konzern das Vorhaben. Der PayPal Coin soll ein Stablecoin sein, was bedeutet, dass er sich am Wert einer Fiatwährung orientiert, die in diesem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit der US-Dollar sein wird.

Vielmehr ist über das Vorhaben allerdings nicht bekannt und Experten sind noch etwas skeptisch. Grund dafür ist der Fakt, dass bisher kein Stablecoin existiert, der tatsächlich als Zahlungsmittel genutzt wird. So muss PayPal dafür sorgen, dass der Coin sowohl einen hohen Sicherheitsstandard aufweist als auch in entsprechendem Umfang verfügbar ist. Wie PayPal mit den noch offenen Fragen umgeht und wann genau der nächste Schritt gemacht wird, um den PayPal Coin offiziell vorzustellen, bleibt noch offen. Sicher ist, dass in der Welt der Kryptowährungen und speziell bei PayPal einiges passieren wird, was auch das Jahr 2022 spannend hält.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.