Für viele Menschen wäre es eine Horrorvorstellung, wenn das eigene Lieblingsrestaurant aufgrund der Coronakrise nie wieder öffnen könnte. Tatsächlich sehen sich immer mehr Gastronomen in ihrer beruflichen Existenz bedroht. Seit Wochen sind die Restaurants bundesweit praktisch geschlossen.

Umsatzeinbrüche im Gastro-Bereich

Faktisch seit Mitte März haben viele Gastronomiebetriebe in Deutschland entweder komplett geschlossen oder halten sich mit Außer-Haus-Lieferungen oder einem Abholservice über Wasser. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gastronomen, die komplett geschlossen haben. Etwa, weil sie zum Beispiel einen Biergarten betreiben oder ein Café, bei dem solche Lieferungen nicht praktikabel sind.

Selbst wenn eine Essenslieferung möglich ist, ist das für die meisten Restaurantbesitzer nicht ausreichend. Solche Gerichte außer Haus können in der Regel nicht die entstehenden Kosten abdecken. Von einem möglichen Gewinn ganz zu schweigen. Selbst wenn solche Liefer- und Abhol-Dienste mit eingerechnet werden, gibt die Gastro-Branche an, dass der Gewinneinbruch sich im Bereich von mehr als 70 Prozent bewegt. Daher sei jetzt nicht absehbar, wie viele Gastronomiebetriebe nach einem möglichen Ende der Einschränkungen überhaupt wieder öffnen könnten.

Pleitewelle in der Gastronomiebranche

Nicht wenige Experten und auch die Gastro Branche selbst rechnet mit einer enormen Pleitewelle. Das Problem besteht schlichtweg darin, dass einerseits die Einnahmen fehlen, andererseits aber viele Fixkosten weiterlaufen. Dazu zählen insbesondere Mieten, eine Pacht, Personal- und sonstige Festkosten, wie zum Beispiel Strom, um einige Geräte am laufen zu halten.

Die meisten Betriebe sind im mittelständischen Bereich angesiedelt, sodass es – im Gegensatz zu den großen Ketten – normalerweise keine größeren Finanzpolster gibt, um die Zeit bis zur möglichen Wiedereröffnung zu überbrücken.

Restaurants: Plan für Lockerungen

Aktuell hat die Gastro-Branche zumindest einen Plan vorgelegt, wie Lockerungen in der Praxis aussehen könnten, schreibt Chip.de. Darin heißt es unter anderem, dass ein Abstand zwischen den einzelnen Tischen von deutlich über 1,5 Metern möglich wäre. Darüber hinaus soll es eine Beschränkung an jedem Tisch auf maximal zwei Gäste bzw. eine Familie geben.

Ferner sind strenge Hygienevorschriften angedacht, die zum Beispiel das Reinigen des Geschirrs oder auch die Zubereitung von Speisen betreffen. Diese angedacht Maßnahmen sollten ausreichen, damit von der Eröffnung der Restaurants und sonstigen Gastrobetrieben kein überdurchschnittlich hohes Risiko für einen Anstieg der Neuinfektionen ausgehen könne.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.