In den Fußgängerzonen und Geschäften vor Ort ist es wegen der Corona-Krise sehr leer. Viele Läden sind geschlossen. Erstaunlich ist allerdings, dass viele Kunden auch beim Shoppen im Internet verhaltener sind. Die E-Commerce-Branche verzeichnet ebenfalls Umsatzrückgänge. Ein Grund für die Zurückhaltung, insbesondere im Modebereich: Im Homeoffice benötigt man nicht unbedingt neue und schicke Kleidung.

Homeoffice schwächt Modeshops

Bei näherer Betrachtung ist es wenig verwunderlich, dass insbesondere die Bekleidungsindustrie auch im Internet deutliche Umsatzrückgänge verzeichnet. Dazu trägt bei, dass zahlreiche Menschen derzeit im Homeoffice arbeiten. Dort kann man seiner beruflichen Tätigkeit in legerer Kleidung nachgehen, beispielsweise in Jogginghose oder T-Shirt. Bekleidungsvorschriften, wie es sie oftmals im Büro gibt, vor allem wenn man Kontakt mit Kunden und Geschäftspartnern hat, existieren im Homeoffice nicht.

In einigen Bereichen sind trotz Sonderangeboten die Umsätze von Online-Modeshops um über 40 Prozent eingebrochen, wie Spiegel Online berichtet. Dabei hat es bisher auch wenig geholfen, dass immer mehr Onlineshops ihr Angebot anpassen und zum Beispiel bequeme Bekleidung offerieren, die gut für das Homeoffice geeignet ist.

Modeindustrie stark von der Corona-Krise betroffen

Die Modeindustrie zählt eindeutig zu den Branchen, die von der Coronakrise besonders hart getroffen sind. Dies betrifft naturgemäß vor allem den Einzelhandel, wirkt sich allerdings auch auf den Onlinehandel aus. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Umsätze im Bereich der Modeindustrie im Offline-Bereich um rund 60 Prozent im Durchschnitt.

Auch für einen deutlichen Umsatzrückgang im Bereich der Online-Modeindustrie gibt es eine Erklärung. Sowohl der Verkauf von Kleidung als auch Accessoires, wie zum Beispiel Schuhe, steht eng in Verbindung mit sozialen Kontakten, wenn man zum Beispiel seine neueste Hose präsentieren möchte. Fallen diese sozialen Kontakte, sowohl privat als beruflich, weitestgehend weg, kaufen die Verbraucher schlichtweg deutlich weniger neue Kleidung und Accessoires. Selbst große Marken wie Zalando sind von den Umsatzrückgängen in großem Umfang betroffen.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.