In den vergangenen Jahren haben viele Banken Kontoführungsgebühren eingeführt oder diese erhöht. Aber es gibt sie noch, die Banken mit einem Gratis-Konto. Wir zeigen dir eine Reihe von kostenlosen Girokonten in der Übersicht. Bei manchen Banken gibt es sogar noch zusätzlich eine Prämie.

Für viele Bankkunden sind Kontoführungsgebühren beim Girokonto einer der größten Kostenfaktoren im Bereich der Finanzdienstleistungen. Daher suchen zahlreiche Kunden gezielt nach einem sogenannten kostenlosen Girokonto. Zuletzt gibt es allerdings immer weniger Banken, die auf die Gebühren beim Girokonto verzichten.

Kontoführungsgebühren adé: Gratis-Girokonto mit Prämie

Noch jedoch gibt es einige Kreditinstitute, bei denen Kunden – mit oder ohne Voraussetzungen – ein kostenloses Konto in Anspruch nehmen können. Und eine Prämie gibt es manchmal sogar noch obendrauf. Aber dazu gleich mehr.

Unabhängig von den Kontoführungsgebühren gibt es nämlich seit einigen Jahren ein Ärgernis für Kunden, die auf dem Girokonto ein Guthaben haben. Es handelt sich dabei um Negativzinsen, die mittlerweile zahlreiche Banken und Sparkassen berechnen. Mittlerweile ist dabei nicht einmal ein allzu großes Guthaben erforderlich.

Die Banken erheben solche „Strafzinsen“ deshalb, weil sie für ihre eigenen Guthaben bei der Europäischen Zentralbank ebenfalls derartige Negativzinsen zahlen müssen. Daher raten Verbraucherschützer und Experten Kunden ohnehin seit geraumer Zeit, möglichst keine größeren Guthaben auf dem Girokonto vorzuhalten. Darüber hinaus gibt es natürlich einige Kreditinstitute, die (noch) keine negativen Zinsen in Rechnung stellen.

Große Unterschiede bei Kontoführungsgebühren

Wenn man die fast 1.000 Kreditinstitute in Deutschland bezüglich der Kontoführungsgebühren miteinander vergleicht, so erkennt man große Unterschiede. Angefangen vom kostenfreien Girokonto bis hin zu einem Konto, für das der Inhaber monatlich 30 Euro an Gebühren zahlen muss, gibt es nahezu jede Preisspanne. Mehr dazu in unserem Girokonto-Vergleichsrechner.

Vergleichsrechner Girokonto

Grundsätzlich ist die Zahl derjenigen Kreditinstitute, die ein kostenfreies Girokonto zur Verfügung stellen, leider in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Daher müssen Kunden mehr Zeit aufwenden und Informationen einholen, um die wenigen Kreditinstitute zu finden, die weder Negativzinsen in Rechnung stellen noch Kontoführungsgebühren veranschlagen.

Gratis-Girokonten haben oftmals einen Haken

Zwar gibt es noch eine Reihe von Kreditinstituten, die auf Kontoführungsgebühren auf dem Girokonto verzichten. Allerdings ist die Kostenfreiheit oftmals an eine Voraussetzung geknüpft, die der Kunde erfüllen muss. Zu den typischen Bedingungen für das kostenfreie Girokonto zählen insbesondere:

  • Mindestgeldeingang von X Euro pro Monat
  • Mindestgehaltseingang von X Euro pro Monat
  • Guthaben auf einem Anlagekonto bei der gleichen Bank
  • Wertpapierguthaben im Depot
  • Mindestumsatz auf dem Girokonto

Nur relativ wenige Girokonten sind tatsächlich ohne eine zu erfüllende Voraussetzung kostenfrei.

Diese Banken bieten ein wirklich kostenfreies Girokonto

Zu den wenigen Kreditinstituten, bei denen Kunden weder Negativzinsen zahlen müssen noch Kontoführungsgebühren in Rechnung gestellt bekommen, zählen momentan unter anderem:

  • PSD Bank München
  • Openbank
  • Tomorrow
  • Zitraat
  • Volksbank BraWo Braunschweig Wolfsburg

Die Banken sind also relativ gemischt. Es finden sich darunter sowohl überregionale Kreditinstitute als auch Banken aus der Genossenschafts-Gruppe, die eher regional ausgerichtet sind.

Welche Banken bieten zum Gratis-Girokonto eine Prämie?

Wer sich nicht mit einem kostenlosen Girokonto zufriedengeben will, sondern zusätzlich noch eine Prämie abräumen will, findet auch noch Angebote. Diese Prämien gibt es zum Teil für Weiterempfehlungen, manchmal muss dafür auch ein regelmäßiger Geldeingang vorhanden sein.

Die Höhe der Prämien beläuft sich je nach Bank auf zwischen zehn und 100 Euro. Am häufigsten sind aber 25 oder 50 Euro – entweder cash aufs Konto oder als Gutschein zum Beispiel fürs Online-Shopping. Diese Banken bieten zusätzlich zum Gratis-Girokonto auch noch eine Prämie:

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Mit der Bank über Kostenfreiheit sprechen

Nicht wenige Kunden möchten natürlich Kontoführungsgebühren sparen, sind allerdings vom Grundsatz her zufrieden mit ihrer Bank. Unter dieser Voraussetzung kann es Erfolg versprechend sein, einmal mit dem Bankberater über die Konditionen beim Girokonto zu sprechen.

Nicht immer dürfte dabei ein Verzicht auf Kontoführungsgebühren herauskommen. Aber selbst wenn das Kreditinstitut einige Sonderkonditionen anbieten sollte, lassen sich natürlich Gebühren sparen. Solange es noch kostenfreie Girokonten am Markt gibt, kann sich ein Bankgespräch lohnen, wie auf die Frankfurter Rundschau schreibt. Für die Kreditinstitute ist dadurch nämlich weiter ein gewisser Konkurrenzdruck vorhanden.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.