Weil der Kurs des Bitcoins in den letzten Monaten enorm gestiegen ist, suchen manche Investoren und Trader nach Alternativen, den sogenannten Altcoins. Eine interessante Kryptowährung, die aktuell nicht zu den Top-10 der digitalen Währungen zählt, ist der Peercoin (PPC). Mitunter wird der Coin auch als grüne Alternative zum Bitcoin bezeichnet. Warum das so ist, darauf gehen wir in unserem Beitrag zur Kryptowährung näher ein.

Worum handelt es sich beim Peercoin (PPC)?

Der Peercoin ist älter, als die meisten Trader und Anleger sicherlich denken. Die Kryptowährung ist im August 2012 an den Start gegangen, sodass der PPC tatsächlich mit zu den ersten Kryptowährungen überhaupt zählt. Damit lässt sich auch erklären, dass der Peercoin auf dem Quellcode des Bitcoins basiert.

Trotzdem war es den Gründern – als Hauptentwickler gelten Scott Nadal und eine unter dem
Pseudonym „Sunny King“ auftretende Person – wichtig, im direkten Vergleich mit dem Bitcoin-System einige Veränderungen bzw. Verbesserungen vorzunehmen. Das Hauptziel besteht darin, deutlich effizienter als der Bitcoin zu sein und dementsprechend wesentlich weniger Energie zu verbrauchen. Damit befindet sich die Kryptowährung in guter Gesellschaft, denn insbesondere der Litecoin hat ähnliche Ziele.

Anzahl bestätigter Transaktionen erhört Geldmenge

Die sogenannte Ausweitung der Geldmenge gibt es nicht nur bei Zentralbankwährungen, sondern ebenso bei digitalen Währungen wie dem Peercoin. Dies basiert darauf, dass Transaktionen bestätigt werden müssen, was auf der Basis einer Belohnung passiert. Beim Peercoin kann sich diese Belohnung auf höchstens ein Prozent der Coins belaufen, die der entsprechende Miner/Staker – hier werden sie Minter genannt – im eigenen Besitz hat.

Es hängt also beim Peercoin insbesondere von der Anzahl der bestätigten Transaktionen ab, in welchem Umfang die Geldmenge sich ausweitet. Fest steht allerdings, dass die sogenannte Inflation maximal ein Prozent pro Jahr betragen kann.

Sechs Bestätigungen zur Durchführung einer Transaktion

Interessant ist bei einer Kryptowährung unter anderem, auf welcher Grundlage Transaktionen bestätigt werden. Beim Peercoin verhält es sich so, dass eine Transaktion unter der Voraussetzung durchgeführt wird, dass mindestens sechs Bestätigungen vorliegen. Dann wird die entsprechende Zahlung als sicher bewertet. Das bedeutet, dass eine Transaktion unter der Voraussetzung bestätigt wird, dass sechs weitere Blöcke zur entsprechenden Blockchain hinzugefügt werden.

Für die Berechnung ist interessant, dass es im Durchschnitt zehn Minuten dauert, bis ein neuer Block im Netzwerk generiert wird. Auf dieser Grundlage wiederum ist leicht zu berechnen, dass eine Transaktionsbestätigung etwa eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Damit ist der Peercoin wesentlich schneller als der Bitcoin, was die Geschwindigkeit bei der Transaktionsbestätigung betrifft.

Bestätigungsverfahren: Proof of Stake

Wie eingangs bereits erwähnt, hat der Peercoin zum Ziel, deutlich effizienter und damit auch Energie sparender als der Bitcoin zu sein. Noch nutzen beide Kryptowährungen die gleichen Systeme zur Bestätigung von Transaktionen, nämlich das sogenannte Verfahren „Proof of Work“. Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, dass es mit einem recht hohen Stromverbrauch verbunden ist.

Der Peercoin setzt im Gegensatz zum Bitcoin mittlerweile aber stärker auf das „Proof of Stake“-Verfahren. Im Vergleich zum Proof-of-Work-System hat das Proof-of-Stake-Verfahren den entscheidenden Vorteil, dass es dann nicht mehr auf die verfügbare Rechenleistung ankommt.

Stattdessen ist die Anzahl der Coins entscheidend, die der entsprechende Nutzer hat und wie viele Anleger diese bereits im Besitz halten. Das bedeutet, dass bei diesem Verfahren deutlich weniger Energie benötigt wird. Exakt aus diesem Grund wird der Peercoin manchmal auch als grüne (weil Energie sparende) Alternative zum Bitcoin bezeichnet.

Kritik an der Kryptowährung

Zwar führte Peercoin als erster Altcoin den Proof-of-Stake-Algorithmus ein – und nutzt heute ein hybrides System aus beiden Verifizierungsverfahren. Mittlerweile dominiert der Proof-of-Stake-Algorithmus. Allerdings kritisieren manche Branchenbeobachter PPC dafür, dass er nicht hundertprozentig dezentral sei.

Statt eines zentralen Administrators gibt es sogenannte „Peercoin Administratoren“. Diese verfügen über vertrauenswürdige Schlüssel und markieren damit alle paar Blöcke Checkpoints. Diese Checkpoints sind stark umstritten, da sie ein zentrales Element darstellen. Als solches ist es von der auf dezentrale Systeme spezialisierten Community nicht gern gesehen. Letztlich dienen die Checkpoints aber der Sicherheit.

Wie hat sich der Peercoin-Kurs bisher entwickelt?

Für Anleger und Trader, die sich für eine Kryptowährung interessieren, gibt es meistens zwei entscheidende Faktoren. Der erste Punkt ist, dass die digitale Währung möglichst eine Besonderheit haben sollte. Das ist beim Peercoin der Fall. Darüber hinaus interessieren sich mögliche Investoren selbstverständlich für die bisherige Kursentwicklung der Kryptowährung.

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Eine interessante Zahl ist die Marktkapitalisierung, die derzeit bei rund 29 Millionen Dollar liegt. Damit ist der Coin zwar eine der kleineren digitalen Währungen, was ihn allerdings nicht weniger interessant macht. Im Umlauf befinden sich derzeit knapp 27 Millionen Einheiten.

Wie sich der PPC-Kurs entwickelt hat, zeigen wir beispielhaft an den folgenden Zahlen:

  • Erster (bekannter) Peercoin-Kurs: 0,42 Dollar (Ende April 2013)
  • Niedrigster Kurs: 0,095 Dollar (Mitte März 2020)
  • Höchster Kurs: 9,92 Dollar (Mitte Januar 2018)
  • Aktueller PPC-Kurs: 1,23 Dollar (Anfang April 2021)

Auf den ersten Blick sieht es nach einer relativ geringen Volatilität beim Peercoin aus. Allerdings galt die Kryptowährung 2013 als drittgrößte digitale Währung. Aktuell ist der Coin nicht einmal mehr in den Top-100 zu finden. Aber: Erst Anfang 2018 gab es einen Ausbruch, als ein Peercoin zwischenzeitlich einen Preis von knapp 10 Dollar hatte.

Dies zeigt, dass in dem Coin durchaus jederzeit Potenzial für deutlich höhere Kurse steckt. In der jüngeren Vergangenheit hat der Peercoin meistens die generellen Bewegungen am Krypto-Markt mitgemacht.

Zukünftig könnte der Peercoin möglicherweise auch einmal outperformen, denn grundsätzlich nimmt Nachhaltigkeit einen immer wichtigeren Stellenwert an den Finanzmärkten ein. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich mehr Anleger auch für Energie sparende Coins interessieren könnten.

Wo kann man den Peercoin kaufen?

Um PPC zu kaufen, solltet ihr euch zunächst eine entsprechende Wallet einrichten. Peercoin bietet dazu eine eigene Wallet für Windows, macOS und Linux an. Darüber hinaus könnt ihr etwa die Multi-Coin-Wallet Coinimo (auch für iOS und Android) sowie die Hardware-Wallet Ledger* nutzen.

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Anschließend könnt ihr euch bei den Krypto-Börsen bzw. Marktplätzen Anycoin, Bittrex* oder Changelly* besorgen. Allerdings ist es nach unseren Erfahrungen lediglich bei Anycoin möglich, Peercoin direkt per Euro-Einzahlung zu kaufen. Wir empfehlen hier speziell die Überweisung per SEPA, da das bei Weitem die geringsten Gebühren nach sich zieht. Bei Bittrex oder Changelly müsst ihr zunächst eine populärere Kryptowährung wie Bitcoin kaufen und tauscht diese dann in PPC/Peercoin um.

Wie kann ich Peercoins minen?

Peercoin verwendet den SHA256-Algorithmus – wie auch Bitcoin. Jede Hardware, die Bitcoin effektiv minen kann, lässt sich auch zum Peercoin-Mining nutzen. Allerdings sehen die Peercoin-Macher im Mining aufgrund der hohen Kosten von Mining-Equipment* eine Eintrittsbarriere – und stehen entsprechend positiver dem Staking gegenüber.

Um Peercoin zu minen, benötigt man neben dem Equipment Mining-Software. Hier ist eine inoffizielle Liste von Mining-Software mit gutem Ruf, die Peercoin zum Schürfen empfiehlt:

Peercoin-Minting – wie kann ich Peercoins staken?

Beim Staken (auch: Staking/Minting) generieren Peercoin-Besitzern neue Blöcke für das Netzwerk – beinahe ohne Energie zu verbrauchen. Die Blöcke beinhalten von Nutzern im Netzwerk verschickte Transaktionen. Die Aufgabe der Stakeholder ist es auch, diese Blöcke mit Transaktionen zu verifizieren. Das sorgt für die Sicherheit des Netzwerks.

Minting in der Peercoin-Wallet

Minting in der Peercoin-Wallet. (Bild: Peercoin.net)

Staken ist ein energie- und kosteneffizienter Prozess, so dass man zum Staken verschiedene Arten von Computern verwenden kann. Dazu muss man lediglich Peercoins besitzen, die gewünschte Version des Peercoin Clients installieren und die Wallet mit den PPC laden. Ein Zufallsalgorithmus im Protokoll steuert dann automatisch das Erstellen der eigenen Blöcke auf der Blockchain. Jeder selbst erzeugte Block bringt dem Stakeholder eine Belohnung in Form neuer PPC. Für das Staking gibt es 1 Prozent Ertrag pro Jahr.

Wer PPC frisch auf seine Wallet transferiert hat, muss 30 Tage (rund 4.320 Blöcke) warten, bevor das Generieren eines Stake-Blocks möglich ist. Nachdem ein Peercoin-Nutzer einen Block gefunden hat, sind seine Coins für die nächsten 520 Blöcke gesperrt. Das entspricht etwa 3,5 Tagen. Laut Peercoin handelt es sich dabei um eine Sicherheitsvorkehrung, um mögliche Angriffe auf die Blockchain zu verhindern.

In der offiziellen Peercoin-Wallet findet sich ein Tab mit dem Namen Minting. Darüber nimmt man automatisch am Staking-/Minting-Prozess mit Peercoins teil.

Weiterführende Informationen zum Peercoin

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Die Darstellung der Produkte wurde mit dem Plugin AAWP umgesetzt.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.