Vielleicht ist es die Angst vor einer zweiten Welle mit voraussichtlich dramatischen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Oder es ist schlichtweg die Folge der bereits seit März anhaltenden Coronakrise. Jedenfalls ist der Goldpreis auf ein Rekordhoch gestiegen. Am Dienstag knackte der Goldpreis die historische Marke von 2.000 Dollar – Gold war damit so teuer wie noch nie. Beobachter hoffen auf einen weiteren Höhenflug bei dem Edelmetall.

Preissteigerung von über 25 Prozent

Aktuell bewegt sich der Goldpreis auf einem Niveau, wie es in den vergangenen zehn Jahren nur im Jahr 2012 annähernd erreicht wurde. Derzeit kostet die Feinunze des beliebten Edelmetalls knapp unter 2.000 Dollar, wie Bloomberg schreibt.

Allein 2020 stieg der Goldpreis inzwischen über 25 Prozent. Denn zu Beginn des Jahres notierte die Feinunze bei rund 1.300 Dollar. Somit hat sich der Goldpreis insgesamt in den letzten etwa vier Jahren nahezu verdoppelt.

Gold 2020 bei Anlegern äußerst beliebt

Der wesentliche Grund für den weiteren Anstieg des Goldpreises ist nach Ansicht der Experten vor allem, dass das Edelmetall bei zahlreichen Anlegern als bekannte Krisenwährung äußerst beliebt ist. Tatsächlich zeigt die Situation, insbesondere in Form der Coronakrise, dass anscheinend das Gold fast die einzige Anlageform zu sein scheint, die solch einer Krise trotzt.

Unterstützt wird die positive Entwicklung zusätzlich durch den Inflationsschutz, durch den sich Edelmetalle prinzipiell auszeichnen können, wie boerse.ard.de berichtet.

Niedrigzinsphase befeuert Goldpreis

Ein weiterer Grund für das Rekordhoch beim Goldpreis sind die anhaltenden Niedrizinsen. Zahlreiche sichere Anlageformen fallen für immer mehr Anleger weg, wie zum Beispiel Tagesgeld oder Festgeld. Da die Renditen dort oft nicht einmal mehr 0,5 Prozent betragen, schichten Anleger ihr Kapital zunehmend in Gold oder auch Silber um.

Die magische Marke von 2.000 Dollar für eine Feinunze Gold ist geschafft – und jetzt? Die Analysten der DZ-Bank rechnen bis Jahresende mit einem Goldpreis von 2.050 Euro für die Feinunze. Goldman Sachs sieht den Goldpreis in Kürze bei 2.300 Dollar. Investoren, so die Analysten, suchten nach einem neuen sicheren Währungshafen. 2022 könnten laut Bank of America schon 3.000 Dollar drin sein.

Ebenfalls interessant: Coronavirus-Angst – Wie geht es jetzt weiter mit Aktien und dem Goldpreis?

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.