Aufgrund der Corona-Krise dürften viele Menschen entweder ein geringeres Einkommen erzielen oder sogar arbeitslos werden. Unter dieser Voraussetzung kann es passieren, dass vereinbarte Darlehensraten nicht wie gewohnt gezahlt werden können. Daher sollen Banken und Sparkassen jetzt für einen Zeitraum von drei Monaten entweder Zinsen oder die Tilgung von Verbraucherdarlehen stunden.

Gesetzliche Regelung als akute Maßnahme

Einige Banken befürworten die gesetzliche Regelung, die als Akutmaßnahme gedacht ist, damit manche Verbraucher nicht in die Privatinsolvenz abgleiten. Insbesondere Verbraucherschützer sehen die Regelung ebenfalls positiv, halten allerdings den Zeitraum von drei Monaten eventuell für zu kurz. Die Regelung gilt für alle Verbraucherkredite, die vor dem 15. März abgeschlossen wurden.

Verbraucherschützer: Freiwillige Regelungen kritisch

Eine andere Option würde darin bestehen, dass sich Kreditnehmer und Kreditgeber auf eine Aussetzung der Darlehensraten einigen. Allerdings sehen dies die Verbraucherzentralen eher kritisch. Dann gäbe es das Risiko, dass manche Verbraucher sich mit diesem Anliegen nicht gegenüber der Bank durchsetzen können.

Allerdings ist es sinnvoll, dass die gesetzliche Regelung nicht automatisch für alle Kreditnehmer gelte, sondern tatsächlich nur für die Personen, die wegen der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Diese Tatsache muss im Zweifelsfall auch nachgewiesen werden können.

Einige Banken kommen Kunden freiwillig entgegen

Noch vor der gesetzlichen Regelung gab es einige Banken, die bereits auf ihre Kunden zugegangen sind und zum Beispiel angeboten haben, die Kredittilgung vorübergehend auszusetzen. Dies gilt beispielsweise für die Sparkassen, wie der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes dem Focus sagte.

Ähnlich verfährt auch die Commerzbank. Diese bietet Privatkunden, die zum Beispiel von Kurzarbeit und damit von Einkommensverlusten betroffen sind, über einen Zeitraum von drei Monaten das Aussetzen der Raten an.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.