Der Fachkräftemangel hat sich in Deutschland weiter fortgesetzt. Insbesondere im Handwerksbereich fehlt es an qualifizierten Arbeitern. Das wirkt sich mittlerweile negativ auf die Wirtschaft aus. Es betrifft fast alle Handwerksbereiche, beispielsweise in den Bereichen Straßenbau, Gebäudetechnik oder Heizung und Sanitär.

Fachkräftemangel in nahezu allen Handwerksbereichen

Erst kürzlich hat der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Hans Peter Wollseifer festgestellt, dass sich der Fachkräftemangel im Grunde auf alle Handwerksbereiche erstrecke. Eine der unangenehmen Folgen sind zeitliche Verzögerungen, etwa bei der Sanierung von Brücken oder beim Ausbau des Breitbandnetzes.

Eine leichte Entspannung könnte es geben, wenn im kommenden Jahr das sogenannte Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Deutschland in Kraft tritt, wie die Tagesschau berichtet. Allerdings löst das allein den Fachkräftemangel nicht. Es wären kaum auf einen Schlag mehrere Zehntausend Fachkräfte neu verfügbar. Dennoch wäre es bereits ein Fortschritt, wenn jedes Jahr nur einige Tausend qualifizierter Arbeitskräfte aus anderen Ländern nach Deutschland kämen.

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist zwar eine Maßnahme, die den richtigen Weg aufzeigt. Trotzdem kann es nach Ansicht der meisten Experten nicht alleine dafür sorgen, dass zukünftig in Deutschland ausreichend Fachkräfte vorhanden sind. Daher ist es eine wesentliche Aufgabe der entsprechenden Unternehmen und Behörden, auch in anderen Bereichen etwas für die Linderung des Mangels an Fachkräften zu sorgen. Dazu zählt, dass man in anderen Ländern absolvierte Berufsabschlüsse und Fortbildungen in Deutschland anerkennt.

Potenzial im Inland noch mehr fördern

Fachkräfte aus dem Ausland zu werben, ist nur einer der Lösungswege für eine Verringerung des Fachkräftemangels. Genauso wichtig ist es allerdings, das Potenzial im Inland zu erkennen und mehr als bisher zu fördern. Eine Maßnahme kann zum Beispiel darin bestehen, Langzeitarbeitslose weiterzubilden, sodass diese zukünftig als Fachkräfte eingesetzt werden können.

Darüber hinaus fordert Handwerkspräsident Wollseifer eine bessere Förderung von Frauen, damit auch diese verstärkt in technischen Berufen eingesetzt werden können. Dazu jedoch sei es wiederum notwendig, die Ganztagsbetreuung in den Kitas auszubauen, was ebenfalls für die Betreuungsmöglichkeiten in den Schulen gilt.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.