Ein wesentliches Element des von der Bundesregierung beschlossenen Konjunkturpakets ist die Mehrwertsteuersenkung um drei bzw. zwei Prozentpunkte. Lohnt sich dies aber tatsächlich für die Verbraucher? Das wäre ja die Voraussetzung für den gewünschten Anschub der Konjunktur.

Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 16 Prozent

Ab 1. Juli sinkt der regulären Mehrwertsteuersatz um drei Prozentpunkte, nämlich von bisher 19 auf zukünftig 16 Prozent. Begrenzt ist die Senkung allerdings zunächst einmal bis zum Ende des Jahres. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz in Höhe von sieben sinkt auf fünf Prozent, wie t-online.de berichtet.

Der wesentliche Grund für die Mehrwertsteuersenkung ist, dass die Politiker sich erhoffen, auf diese Weise den Konsum anzukurbeln und einen Wirtschaftsaufschwung zu ermöglichen bzw. das Bremsen der Wirtschaft abzumildern. Die Senkung der Mehrwertsteuer ist ein wesentlicher Teil des Konjunkturpakets der Bundesregierung.

Reduzierte Mehrwertsteuersätze: Bekommen Käufer dies zu spüren?

Bereits mehrere große Lebensmittelketten und Discounter haben bekanntgegeben, dass sie die reduzierte Mehrwertsteuer definitiv an ihre Kunden weitergeben wollen. Das bedeutet, dass im Gegenzug nicht etwa die Preise für Waren und Dienstleistungen angehoben werden.

Davon ausgehend stellt sich nun für Verbraucher noch die Frage, in welchem Umfang sich die Mehrwertsteuerreduzierung in Euro oder Cent gerechnet tatsächlich beim alltäglichen Einkauf oder bei sonstigen Konsumausgaben auswirkt. Zu diesem Zweck gibt es mehrere Rechenbeispiele. Diese verdeutlichen vor allem, dass sich die Reduzierung der Mehrwertsteuersätze vor allem dann lohnt, wenn es sich um Güter und Dienstleistungen mit einem höheren Gegenwert handelt.

Beispielrechnung: So wirkt sich der verringerte Mehrwertsteuersatz aus

Im Folgenden werden anhand mehrerer Produkte als Beispiel die möglichen Ersparnisse genannt, die sich durch die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes ergeben. Kostet beispielsweise ein Liter Milch bisher 0,90 Euro, so ergäbe sich nach der Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf fünf Prozent eine Ersparnis von lediglich zwei Cent.

Schon etwas größer ist die Ersparnis, wenn man zum Beispiel ein neues iPhone 11 erwirbt. Dies kostet im Durchschnitt aktuell knapp 800 Euro. Der Preis sänke nach der Reduzierung der Mehrwertsteuer auf einen Preis von durchschnittlich etwa 779 Euro. Dies wäre eine Ersparnis von etwa 20 Euro. Beim Autokauf ließe sich am meisten einsparen, denn dann kann – je nach Kaufpreis – die Ersparnis durch das Absenken der Mehrwertsteuer durchaus im Bereich von 1.000 Euro liegen.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.