Die neolithische Revolution ließ Menschen sesshaft werden. Sie errichteten Dörfer und versuchten sich in ersten Formen von Landwirtschaft. Die nächste Disruption – die industrielle Revolution – führte den Menschen aus der Agrar- in die Industriegesellschaft. Immer größer werdende Städte und neue gesellschaftliche Kernprobleme entstanden. Auch heute befinden wir uns in einem tiefgreifenden Umbruch, der digitalen Revolution. Das Internet und rasant zunehmende Technologisierung nehmen Einfluss auf nahezu alle Lebensbereiche. Für Unternehmen und deren Personalmanagement bietet die Digitalisierung Herausforderungen einerseits und neue, bisher ungeahnte Möglichkeiten andererseits.
Wo stehen wir?
Nicht nur Digitalisierung und fortschreitende Technologisierung sind Herausforderungen für Personaler unterschiedlicher Branchen. Gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische Wandel, der Trend zur Individualisierung oder die schleichende Werteverschiebung werden für Personalmanager zu wichtigen Faktoren. Innovative Ansätze zur Bewältigung dieser Faktoren werden gesucht und entwickelt. Die Bedürfnispyramide nach Maslow oder das Modell der Spiral Dynamics sind dabei schon vorhandene Konzepte zum Verständnis menschlicher Motivation.
Prozessoptimierung und Digitalisierung im Personalmanagement
Neben den bereits erwähnten Faktoren gilt es für kleine sowie große Unternehmen, stets die externen und internen Unternehmensabläufe zu beobachten, zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren. Hierbei bieten der digitale Wandel und fortschreitende technologische Entwicklung immer effektivere Werkzeuge zur Dokumentation von Prozessen, zum Messen von Daten und ableiten von Resultaten, aus denen sich Kosten und Kostenträger ableiten lassen.
Für den Bereich der HR bietet die Digitalisierung vor allem im Bereich der Personaldiagnostik durch Sammeln und Interpretieren von Daten Möglichkeiten, einen gewissen Qualitätsstandard unter den Angestellten zu halten, Fluktuationsgefahr zu reduzieren, Quoten zu realisieren und Weiterbildungskosten einzusparen. Außerdem werden Prozesse durch die digitale Standardisierung beschleunigt und vereinfacht. So können Arbeitszeugnisse mit Hilfe eines entsprechenden Tools rechtlich konform, standardisiert und trotzdem individuell passend für den einzelnen Mitarbeiter erstellt werden. Und die Verwaltung der Daten muss nicht mehr ausschließlich bei der Personalabteilung liegen. Dank online verfügbarer Datenbanken kann jeder Arbeitnehmer Adressänderungen selbstständig vornehmen.
Wohin gehen wir?
Obwohl die digitale Revolution, wie im vorigen Abschnitt erwähnt, bereits heute tiefgreifende Veränderungen ermöglicht oder begleitet, ist für Unternehmer und Personalmanager insbesondere ein Blick in die nahe bis mittelfristige Zukunft von Bedeutung. Es gilt, wenn möglich, Vorreiter zu sein oder zumindest nicht abgehängt zu werden.
Schaut man sich die Trends im Bereich der HR an, fällt auf, dass die Personalarbeit und deren Ergebnisse vor allem durch Mithilfe moderner Personaladministrations- und Analysesyteme gemessen und effizienter gestaltet werden kann.
Von großer Bedeutung ist ebenfalls, dass im Zuge der stattfindenden Disruption eine Transformation von HR unabdinglich wird. Nicht nur, dass maschinelles Lernen besonders im Hinblick auf das Sammeln und Auswerten von Personendaten zukünftig immer mehr Möglichkeiten mitbringen wird, was vor allem für Talentmanagement ein überaus wertvoller Faktor sein kann. Darüber hinaus sind die Mittel, die sich zur angenehmeren Gestaltung des Kundenerlebnisses beim jeweiligen Endkunden eignen, potenziell unbegrenzt.
Zweifelsohne werden früher oder später auch die Möglichkeiten zur Mitarbeiterbindung durch digitale Mittel die Aufmerksamkeit diverser Personalmanager erregen. Man möge es für weit entfernte Zukunftsmusik halten, doch die Teameinbindung durch Holografie wird eher früher als später in die Realität umgesetzt werden. Ob dadurch der persönliche Kontakt ersetzt werden kann bleibt, wie so oft, abzuwarten.
mit freundlicher Unterstützung von Haufe