Insgesamt 2.000 Mitarbeiter müssen bei PayPal ihren Hut nehmen. Der Finanzdienstleister plant, rund sieben Prozent der Belegschaft zu kündigen und heizt die Fluktuation in der Tech-Branche weiter an. Als Grund für den Kahlschlag auf Personalebene gibt das US-Unternehmen die komplexe Wirtschaftssituation an.

Kündigungswelle als Reaktion auf Wirtschaftssituation

Mit PayPal schwingt der nächste große Akteur der Tech-Branche den Kündigungshammer in den eigenen Reihen. Der Marktführer unter den Finanzdienstleistern gab in einer Pressemitteilung bekannt, rund sieben Prozent seiner Belegschaft kündigen zu wollen – rund 2.000 Mitarbeiter.

Dan Schulman, Vorstandchef von PayPal, begründete die Kündigungswelle mit Sparmaßnahmen, die der Konzern angesichts der globalen Geschehnisse und Entwicklungen um jeden Preis einführen müsse. PayPal hat es zwar nach eigenen Angaben bereits geschafft, die Kosten in vielen Bereichen zu senken. Allerdings seien nun drastischere Schritte erforderlich, um Stabilität und Wachstum zu garantieren.

Laut Schulmann erfolgt der Jobabbau über einen längeren Zeitraum und soll nicht auf einen Schlag vollzogen werden. Die entlassenen Mitarbeiter werden laut Unternehmensangaben großzügige Abfindungen erhalten, um sich mit einem finanziellen Puffer neu auf dem Arbeitsmarkt orientieren zu können. Zusätzlich wird PayPal weitere Beratung und Hilfe anbieten, sofern die betroffenen Mitarbeiter diese in Anspruch nehmen möchten.

 

Was bedeuten die Kündigungen für PayPal-Casinos?

PayPal bietet Finanzabwicklungen in vielen verschiedenen Branchen an – auch in der Glücksspielindustrie. In Deutschland herrschten jedoch lange Zeit gesetzliche Spannungen auf dem Glücksspielmarkt, da der Rechtsrahmen viele Grauzonen hergab. Dadurch waren die Grenzen zwischen Legalität und Illegalität fließend.

PayPal war dieser Status quo zu unsicher und kooperierte nicht länger mit Glücksspielanbietern. Seit Juli 2021 gilt jedoch in Deutschland ein neuer Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der gesetzliche Transparenz und staatliche Regulierung verspricht. Entsprechend gibt es auch wieder PayPal-Casinos und andere Glücksspielplattformen im Netz, auf denen Spieler mit dem Finanzdienst sowohl Ein- als auch Auszahlungen vornehmen können. Und die Nachfrage ist hoch. Die Gründe dafür zeigen Seiten wie diese.

Angesichts der Kündigungen stellt sich die Frage, ob der großflächige Stellenabbau die PayPal-Casinos in irgendeiner Art bedroht. Tatsächlich kann hier Entwarnung gegeben werden, da der Konzern keinerlei Beeinträchtigungen im Tagesgeschäft befürchtet. Entsprechend können Online-Spieler auch in Zukunft in PayPal-Casinos zocken. Alle weiteren Informationen stellt das Branchenportal besteonlinecasinos.co/paypal bereit.

 

Kündigungswellen in der Tech-Branche

PayPal stellte wie andere Tech-Unternehmen während der Corona-Pandemie zahlreiche neue Mitarbeiter ein, da vor allem das Geschäft durch den Online-Handel boomte. Mittlerweile gibt es jedoch keine Lockdowns mehr, wodurch sich das Online-Geschäft längst wieder normalisiert hat. Dazu kommt die weltweite Rezession, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die dadurch angespannte weltpolitische Situation verstärkt wurde.

PayPal ist derweil nicht der einzige große Konzern in der Tech-Branche, in der Kündigungen im großen Stil ausgesprochen wurden. So entließ etwa Google im Januar 2022 insgesamt 12.000 Angestellte, bei Microsoft waren es 10.000.

IBM kündigte im vergangenen Jahr rund 3.900 Mitarbeitern. Bei SAP mussten 3.000 Angestellte ihren Arbeitsplatz räumen. Auch bei Sophos, Salesforce und Spotify trennte man sich von zahlreichen Mitarbeiten.

 

Geschichte von PayPal

Der Ursprung von PayPal geht auf die Fusion der zwei Firmen Confinity und X.com im Jahr 2000 zurück. Peter Thiel, Max Levchin und Luke Nosek, die zu den späteren PayPal-Gründern gehören, gründeten Confinity im Jahr 1998. Ihr Ziel war es, ein digitales Zahlungssystem für Personal Digital Assistants (PDA) zu entwickeln. PDA waren Geräte, mit denen Nutzer beispielsweise Adressen oder Termine verwalteten – Dienste, die heute Smartphones übernehmen.

Ende 1999 startete Confinity das Bezahlsystem PayPal. Im selben Jahr gründete außerdem Elon Musk den Internet-Finanzdienstleister X.com. Da beide Firmen Finanzdienstleistungen digitalisieren wollten, bündelten sie im Jahr 2000 ihre Kräfte und fusionierten zu dem Unternehmen, das heute unter dem Namen PayPal bekannt ist. Jetzt konnten Kunden, die Geld auf ihr X.com-Bankkonto einzahlten, direkt via E-Mail mit PayPal am digitalen Zahlungsverkehr teilhaben.

Anfangs firmierte das Unternehmen noch unter dem Namen X.com, wechselte jedoch nach einer Umstrukturierung zu dem Namen PayPal Inc. Im Jahr 2001 brachten die PayPal-Gründer ihr Unternehmen erfolgreich an die Börse.

 

PayPal-Gründer von Confinity

Max Levchin und Peter Thiel gehören zu den Namen, die am häufigsten im Zusammenhang mit den Gründern von PayPal fallen.

Max Levchin wurde 1975 in Kiew geboren und verbrachte seine Kindheit in der ehemaligen Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Im Jahr 1991 wanderte der spätere PayPal-Gründer nach Amerika aus und studierte Informatik an der University of Illinois.

Peter Thiel, geboren 1967 in Frankfurt am Main, ist ein amerikanischer Investor und Milliardär. Als Thiel ein Jahr alt war, wanderten seine Eltern mit ihm nach Amerika aus. Hier studierte er zuerst Philosophie an der Stanford University und machte anschließend noch seinen Juris Doctor, vergleichbar mit der ersten juristischen Prüfung in Deutschland. Thiel war zeitweise Chief Executive Officer von PayPal, gründete später Palantir Technologies und war der erste Investor bei Facebook.

Ebenfalls tauchen Luke Nosek und Ken Howery als PayPal-Gründer auf, da beide Teil des Gründungsteams von Confinity waren. Nosek, der gebürtig aus Polen stammt, emigrierte in die Vereinigten Staaten und lernte Max Levchin bereits beim gemeinsamen Informatikstudium an der University of Illinois kennen. Bei PayPal übernahm Nosek die Position des Vizepräsidenten für die Bereiche Marketing und Strategie. Howery fiel bei PayPal derweil die Rolle des Chief Financial Officer zu. Heute engagierte er sich politisch als Diplomat in Schweden.

 

Die Rolle von Elon Musk

Auch wenn Elon Musk nicht alleiniger Gründer von PayPal ist, spielte er dennoch eine entscheidende Rolle. Denn er gründet das Unternehmen X.com, das im Jahr 2000 mit Confinity zu PayPal verschmolz. Hier übernahm er die Rolle des technischen Leiters.

Musk erblickte 1971 in Pretoria das Licht der Welt und wuchs in Südafrika auf. Bereits in jungen Jahren interessierte er sich für Computer und das Programmieren. Mit 16 Jahren wanderte der bekennende Kypto-Fan nach Kanada aus.

X.com war nicht das erste und nicht das letzte Unternehmen, das Musk gründete. Er startete schon in den 90er Jahren das Dotcom Zip2. Später gründete er SpaceX, SolarCity, Neuralink und The Boring Company. Außerdem investierte er in den Autohersteller Tesla.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.