Ziel des Lean-Managements ist es, sämtliche Aktivitäten, die für die Wertschöpfung wichtig sind, optimal aufeinander abzustimmen, bei gleichzeitiger Vermeidung überflüssiger Tätigkeiten. Dabei spielt die Kaizen-Methode eine bedeutende Rolle: Sie ist ein Ansatz für die kontinuierliche Verbesserung von Lean durch kleine, aber stetige Schritte. Bei ihr handelt es sich praktisch um das Pedant zu „Wir werfen alles weg und fangen wieder beim Nullpunkt an“, ein bekanntes westliches Konzept.

Begriffserklärung und Ziel von Kaizen

Der Begriff Kaizen setzt sich aus den beiden japanischen Wörtern „Kai“ (Veränderung) und „Zen“ (gut) zusammen. Sinngemäß steht er in Deutschland für kontinuierliche Verbesserung und fortwährende, positive Veränderung. Die Anwendung des Kaizen-Lean-Ansatzes im Unternehmen fördert das prozessorientierte Denken. Folgender Gedanke steht dahinter: Entsprechen die Sollwerte nicht den Ergebnissen, ist Gleiches für das Verfahren zu vermuten.

Unter diesem Aspekt sollten Unternehmen in die Identifizierung und Korrektur der mit den Prozessen einhergehenden Probleme investieren. Der Fokus von Kaizen liegt auf der Situationsanalyse unter Einbezug aller Beteiligten, um sie zu verbessern. Die Umsetzung erfolgt durch die PDCA-Methode (universelles Modell zur Optimierung des Qualitätsmanagements).

Vorteile der Kaizen-Methode

In erster Linie ist Kaizen eine Geisteshaltung. Sie stützt sich auf die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten im Kreislauf der Verbesserung. Die Methode ist eines der Werkzeuge des Lean-Managements und -Manufacturing. Mit ihm ist es möglich, Probleme, die in der Produktion auftauchen, zu beseitigen. Und zwar durch das Vorschlagen unkomplizierter, genau definierter und kostengünstiger Lösungen, deren Realisierung schnell erfolgen kann.

Die Kaizen-Methode bietet für das Management zahlreiche Vorteile. Die Verantwortlichen erweitern ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen, darunter die Verwaltung der Arbeitsstation, Vermeidung negativer Wertschöpfung sowie die Qualitätssicherung. Sie lernen, Fatalitäten in Angriff zu nehmen und die Gründe für Fehlfunktionen, die Produktionsverluste nach sich ziehen, herauszufinden.

Darüber hinaus ermöglicht Kaizen der Unternehmensleitung, die Grundprinzipien der kontinuierlichen Verbesserung einzuführen. Dies geschieht durch die Einschaltung des gesunden Menschenverstandes – allein durch Motivation erzeugt. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist, dass das Konzept dem Betrieb gesamtheitlich nutzt und nicht ausschließlich dem Produktionsprozess.

Umsetzung der Kaizen-Methode

Es versteht sich von selbst, dass das Treffen von Entscheidungen und die Übernahme von Verantwortung für das Management eines jeden Unternehmens zwei wichtige Aufgaben sind. Nur so lassen sich menschliche, wirtschaftliche und technische Elemente optimieren. Zudem sollte sich jeder einzelne Mitarbeiter in seiner jeweiligen Rolle, Arbeitsweise und Attribution weiterentwickeln.

Die Kaizen-Anwendung sieht vor, einfache Ausführende, die bisher wenig eigenständig dachten und allein ihre Tätigkeiten erledigten, schrittweise in die Gesamtprozesse zu integrieren. Sie werden stärker beteiligt, nehmen an Teamarbeiten teil, erstellen Konzepte, treffen eigene Vorbereitungen und erhalten mehr Verantwortung. Dadurch findet ein Wandel statt: Aus der untersten Führungsebene wird ein leitender Sektor, der die Motivation seiner Mitarbeiter stärkt und sie zum Nachdenken anregt.

Die gesamte Entwicklung der kollektiven und individuellen Praktiken erstreckt sich bis auf die höchsten Führungskräfte. Die Kaizen-Methode bezieht alle Unternehmensbeteiligten in die Messung der Angelegenheiten mit ein. Sie schafft Handlungsanreize und erhöht die Eigeninitiative eines jeden Mitarbeiters. Im Lauf der Zeit hat sich herauskristallisiert, dass Kaizen ein ideales Werkzeug für die kontinuierliche Verbesserung ist.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.