Der Wirecard-Schock ist erst einige Wochen her und für viele Aktionäre noch lange nicht verarbeitet. Jetzt gibt es Vorwürfe wegen Betrug und Bilanzfälschung gegen ein anderes bekanntes deutsches Unternehmen. Im Fokus steht jetzt die Grenke AG. Veröffentlicht hat die Vorwürfe Viceroy Research, ein Unternehmen des bekannten britischen Investors Fraser Perring, in einem Report.

Was macht die Grenke AG?

Die Grenke AG ist ein Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor. In erster Linie stellt die Firma Sachwerte in Form des Leasings interessierten Unternehmen zur Verfügung. Die Kunden sind vor allem im Bereich der Büroausstattung angesiedelt.

Eine Nebensparte der Grenke AG ist das Factoring, also der Ankauf von offenen Forderungen bzw. Rechnungen.

Massive Vorwürfe gegen Grenke

Die massiven Vorwürfe, die unter anderen Bilanzfälschung und keine ausreichende Prävention gegen Geldwäsche beinhalten, hat der britische Investor Fraser Perring via Viceroy Research in einem Report erhoben. Perring war bereits vorher im Wirecard-Skandal als sogenannter Leerverkäufer aufgefallen. Er hatte auf fallende Kurse bei der Wirecard-Aktie spekuliert.

Bislang stammen die Vorwürfe augenscheinlich nur aus dieser Quelle. Das hat aber dennoch ausgereicht, um den Aktienkurs in der vergangenen Woche zwischenzeitlich um über 40 Prozent fallen zu lassen.

Was sagt Grenke zu den Vorwürfen?

Die Grenke AG hat sich mittlerweile zu den erhobenen Vorwürfen geäußert und sie allesamt von der Hand gewiesen, wie auch das Handelsblatt schreibt. Es habe weder Bilanzfälschungen noch Geldwäsche gegeben, wie das Unternehmen betonte.

Um die Anschuldigungen auch von objektiver Seite aus zu entkräften, soll nun die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG damit beauftragt werden, die Bilanzen und sonstige Tatvorwürfe zu prüfen und natürlich – aus Sicht der Grenke AG – möglichst zu entkräften.

Grenke-Kurs eingebrochen

Der Viceroy-Bericht hatte dafür gesorgt, dass der Grenke-Kurs am vergangenen Dienstag eingebrochen war. Bis Donnerstag war der Börsenwert des Unternehmens in der Spitze um mehr als 1,4 Milliarden Euro gesunken, wie Finanzen.net berichtet. Allein am Donnerstag waren die Papiere zeitweise unter 24 Euro abgesackt – auf das Niveau von 2014. Aktuell pendelt die Grenke-Aktie um den Wert von 34 Euro herum.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.