Erst vor kurzem konnte Mark Zuckerberg seinen 33. Geburtstag feiern. Dabei führt er eines der größten Internetfirmen der Erde, welches er selbst aufgebaut hat und rangiert in den Top 10 der reichsten Menschen mit einem geschätzten Vermögen von 56 Milliarden US-Dollar.

 

Erste Schritte auf dem Weg zum größten Netzwerk der Welt
Meistens sieht man den jungen Unternehmer mit T-Shirt oder Kapuzenpullover, Jeans und Sneaker auf der Bühne stehen. Gefühlt hat er sich nicht seit dem Beginn seiner Karriere an der Universität nicht verändert. An der Eliteuniversität Harvard in Cambridge, Massachusetts (USA) studierte er Informatik und Psychologie. Also Sohn eines Zahnarztes und einer Psychotherapeutin war ihm der akademische Weg quasi schon in die Wiege gelegt und so fand er auch schnell Anschluss an eine Studentenverbindung.

Seine ersten Projekte hatte er zu dieser Zeit aber schon abgeschlossen. Bereits während der Highschool-Zeit programmierte für seine Familie ein Netzwerk, welches es ermöglichte, dass die privaten PCs mit denen in der Zahnarztpraxis seines Vaters kommunizierten. Außerdem entwickelte er einen Media Player, der den Musikgeschmack des Nutzers erkannte und einige Computerspiele für seine Freunde.

Im College erlangte er größere Bekanntheit durch weitere kleine Projekte: CourseMatch und Facemmash. Ersteres ermöglichte es den Studenten, die gleichen Kurse zu wählen, welche auch die eigenen Freunde belegen. Facemash war dagegen eine Website, mit der man zwei Personen nur anhand des Fotos miteinander vergleichen konnte. So erlaubte lediglich ein Klick auf das richtige Foto, um zu entscheiden, welche der beiden Personen hübscher (im Original „hotter“, also heißer) ist. Innerhalb von nur einer Woche erzeugte dieses Programm so viel Traffic auf den Harvard-eigenen Servern, dass sich die Universitätsleitung gezwungen sah, die Seite offline zu nehmen.

Im Film „The Social Network“ wird es so dargestellt, dass Zuckerberg die Seite in nur einer Nacht und unter Alkoholeinfluss geschrieben hat, was allerdings nicht belegt ist.

 

Schöpfer einer digitalen Welt
Durch die Aktion „Facemash“ wurden auch die Winklevoss-Brüder Cameron und Tyler sowie deren Geschäftspartner Divya Narendra auf Mark Zuckerberg aufmerksam. Sie baten ihn schließlich, ihnen bei der Programmierung ihres sozialen Netzwerks „HarvardConnection.com“ zu helfen. Nachdem ihm erklärt wurde, was dieses Netzwerk leisten soll, kam Zuckerberg auf die Idee zu Facebook. Er vertröstete die Winklevoss-Brüder laut deren eigener Aussage immer wieder, arbeitete aber zwischenzeitlich an seinem eigenen Projekt, sodass seine Auftraggeber ihn schließlich wieder vom Projekt loslösten.

Später sollte Zuckerberg noch großen Ärger mit den Brüdern Winklevoss bekommen. Nachdem sie Facebook genauer studiert hatten, kamen sie zu dem Entschluss, dass Zuckerberg wohl ihre Idee gestohlen und in seinem eigenen Projekt verwirklicht hatte. Dieser Umstand sollte Mark Zuckerberg und Facebook in einem späteren Gerichtsverfahren um eine Entschädigungszahlung in Millionenhöhe bringen.

Das konnte aber den Siegeszug von Facebook nicht stoppen. Nachdem das soziale Netzwerk gestartet war, wuchs die Nutzerzahl immer weiter an und es verbreitete sich von einer Universität zur nächsten, bis die Seite schließlich öffentlich für jedermann zugänglich wurde. Zwischenzeitlich konnte Sean Parker, Mitentwickler des Musikportals Napster, als Berater gefunden werden. Durch ihn entstand auch der endgültige Name „Facebook“, was bis zu seiner Verpflichtung immer als „thefacebook.com“ dargestellt worden ist. Das war im Jahr 2004. Damals wurde auch erst die jetzige Firma Facebook Inc. gegründet. Eines der größten Unternehmen der Welt ist also gerade mal 13 Jahre alt.

Mark Zuckerberg war damals mit seinen Geschäftspartnern, namentlich Eduardo Severin, Andrew McCollum, Dustin Moskovitz und Chris Hughes, in ein Haus in Palo Alto, Californien, im sogenannten Silicon Valley gezogen um mit den anderen aufstrebenden Internetfirmen Schritt zu halten. Sein Studium verließ auch die Universität ohne Abschluss, um sich noch mehr seinem Projekt zu widmen.

In den ersten vier Jahren von 2004 bis 2008 erreichte Facebook eine Nutzerzahl von 100 Millionen. Zwei Jahre später hatte man schon 500 Millionen und 2012 konnte die Milliarden-Marke überschritten werden. Im März dieses Jahres stand die Nutzerzahl knapp unter zwei Milliarden. Das bedeutet, dass mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung einen Facebook-Account betreibt und sich so eine digitale Welt erschaffen hat.

 

Das Milliarden-Imperium Facebook Inc.
Aus dem im Jahr 2004 mit 500.000 US-Dollar gegründeten Unternehmen ist mittlerweile ein milliardenschwerer Großkonzern geworden, der seines gleichen sucht. Über 27 Milliarden US-Dollar Umsatzerlöse, einem Gewinn von über 10 Milliarden und über 18.000 Angestellte sind in Zuckerbergs Unternehmen beschäftigt.

Während dieser 13 Jahre des Wachstums wurden auch immer wieder andere Social Media-Dienste übernommen. So gehört zum FB-Imperium der Fotodienst Instagram, der Facebook-Messenger (kurz nur Messenger genannt), der Smartphone Messenger WhatsApp sowie das Virtual Reality-Unternehmen Oculus VR.

Viele Rechtsstreitigkeiten mussten Mark Zuckerberg und Facebook in der Zwischenzeit überstehen. Neben dem bereits erwähnten Winklevoss-Drama gab es einen Vergleich mit seinem ehemaligen Geschäftspartner Eduardo Severin, der von Zuckerberg quasi aus dem Unternehmen gedrängt wurde. Durch den Vergleich erreichte er jedoch, dass er im Impressum weiterhin als Mitgründer (Co-Founder) genannt werden muss.

 

Zuckerberg privat
Je mehr die Facebook-User von sich preisgeben sollen, desto besser schirmt sich der Eigentümer und Gründer von der Öffentlichkeit ab. Er lebt mit seiner Frau Priscilla Chan immer noch im Haus in Palo Alto. Allerdings hat er zwischenzeitlich alle Grundstücke rund um sein eigenes aufgekauft, um sich besser abschotten zu können. Ihre Hochzeit feierten die beiden im Jahr 2012 im eigenen Garten, gleichzeitig mit dem Abschluss des Medizinstudiums seiner Frau an der San Francisco University. Im Dezember 2015 wurde ihre erste Tochter geboren und im März 2017 gab Mark bekannt, dass sie eine weitere Tochter erwarten.

Das Ehepaar Zuckerberg ist auch stark sozial engagiert. So haben sich sich durch ihre Beteiligung am Programm „The Giving Pledge“ dazu entschieden, 99 Prozent ihres Reichtums an soziale Zwecke zu spenden. Eigens dazu haben sie ihre eigene Stiftung die Chan Zuckerberg Initiative gegründet und dort ihre Aktien deponiert.

Mehrere Preise krönen eine einmalige Erfolgsstory. So wurde Mark Zuckerberg 2010 vom Time Magazin als „Person des Jahres“ ausgezgeichnet und vom Axel Springer Verlag mit dem Axel Springer Preis gekürt. Höhepunkt war wohl die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Harvard University, die er ohne Studienabschluss verlassen hatte.

 

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.