Nach inzwischen 70 Jahren ist jetzt Schluss mit dem gedruckten IKEA-Katalog. Damit geht eine Ära zu Ende, was sicherlich auch in Deutschland viele Menschen mit etwas Wehmut betrachten.

IKEA-Kataloge waren äußerst beliebt

Insbesondere in den 1960er- bis 1980er-Jahren waren die Kataloge von IKEA bei vielen Bundesbürgern äußerst beliebt. Mancher soll sogar den Postboten abgefangen haben, um den Katalog möglichst schnell in Händen zu halten.

Natürlich ist insbesondere das Zeitalter des Internets verantwortlich dafür, dass der schwedische Möbelkonzern die Produktion der gedruckten IKEA-Kataloge einstellt.

Verändertes Kundenverhalten

IKEA selbst gibt an, dass das veränderte Verhalten der Kunden die Hauptrolle bei der Einstellung von Produktion und Lieferung der Kataloge gespielt habe. Der Medienkonsum habe sich gewandelt. Immer mehr Kunden nutzten auch bei IKEA die Möglichkeit, sich online über aktuelle Angebote zu informieren und Waren im Onlineshop zu bestellen.

Seit 1951 produzierte IKEA Kataloge – teilweise in über 30 Sprachen und mit einer weltweiten Auflage von bis zu 200 Millionen Exemplaren. Allein in Deutschland lieferte der Konzern über 20 Millionen Kataloge regelmäßig an die Kunden aus. Allerdings zeigt sich auch hier ein deutlicher Rückgang. Die letzte Auflage des Kataloges hatte nur noch etwas mehr als acht Millionen Exemplare.

IKEA reagiert auf Onlineboom

Mit der Einstellung des Katalogs schließt sich IKEA durchaus der Zeit und der allgemeinen Entwicklung an. Zuvor hatte bereits der Versandhandelsriese OTTO vor zwei Jahren letztmalig den bekannten und ebenfalls sehr beliebten OTTO-Katalog produziert.

Allerdings war es auch nach Aussage von OTTO der Kunde selbst, der indirekt für die Abschaffung der beliebten Kataloge gesorgt hat, da diese immer seltener genutzt wurden. Stattdessen griffen auch die Kunden von OTTO vermehrt auf digitale Angebote im Internet zurück.

IKEA-Kunden: Gemischte Reaktionen

Zwar ist auf Seiten der IKEA-Kunden der Zuspruch für den Katalog in den letzten Jahren immer weiter gesunken, sodass sich die Auflagen wie beschrieben deutlich reduziert haben. Dennoch stößt die Abschaffung auf eine durchaus gemischte Resonanz, wie Chip Online schreibt.

Manche Kunden begrüßen es, dass mit dem Katalog kein Papier mehr verschwendet wird, denn die meisten Angebote sind online einsehbar. Andere IKEA-Kunden hingegen werden – sicherlich auch aus Nostalgiegründen – den Katalog zukünftig vermissen. Hatte es doch immer ein gewisses Flair, den „Wälzer“ gemütlich zu Hause gemeinsam mit der Familie durchzublättern.

Im IKEAmuseum kannst du dir alle Kataloge von 1950 bis 2020 noch einmal anschauen – und virtuell durchblättern.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.