Neulich war ich im Supermarkt einkaufen als ich zufällig folgenden Satz eines Vertreters aufgegriffen habe: „Dies war mein letzter Besuch bei Ihnen da ich meinen Job aufgrund des Brexits verlieren werden“.

Was derzeit – gerade im Mittelstand – noch gar nicht richtig greifbar ist, bedeutet für viele Menschen bereits bittere Realität. Der Brexit wird den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung in Europa massiv verändern.

Doch auch im Jahr 2018 konnten viele mittelständische Unternehmen Ihre Zielvorgaben nicht erreichen. Dies zeigt die Studie „Prognose Mittelstand 2019“ der Kloepfel Group. So gaben ganze 57% der Befragten (229 Fach- und Führungskräfte aus der DACH-Region) an, Ihre Ziele für 2018 nur zum Teil erreicht zu haben. Während 35% der Teilnehmer Ihre Ziele voll erreicht haben, wurden doch von ganzen 9% die Ziele verfehlt.

Als Hauptgründe für das verfehlen der Ziele werden unter anderem Fehlendes Personal (20%), Wirtschaftliche Probleme (20%) sowie Probleme in der Beschaffung (18%) genannt.

Lediglich 2% der Befragten nannten politische Probleme als Ursache für das schlechtere Unternehmensergebnis. Für das Abschneiden der Unternehmen im Jahre 2018 spielten Strafzölle sowie der Brexit also noch eine untergeordnete Rolle.

Für das laufende Geschäftsjahr 2019 rechnet der Mittelstand dennoch zu 43% mit einem Wachstum, 46% rechnen mit Stagnation und 11% schauen pessimistisch auf das laufende Jahr.

Investitionen in die Zukunft

Obwohl nur 1% der Befragten IT-Probleme als Gründe zur Verfehlung Ihrer Unternehmensziele angegeben haben planen 56% Investitionen in die digitale Aufstellung Ihres Unternehmens. 60% planen die Einstellung weiterer Mitarbeiter. Verbesserungsbedarf sieht der Mittelstand darüber hinaus bei den Punkten Einkauf (51%), Logistik (46%) und Produktion (41%).

Risiken für den Mittelstand 2019

Trotz der Planung im Jahr 2019 weiter in das Personal zu investieren, sehen mehr als 60 Prozent der Befragten den Fachkräftemangel auch als größtes Risiko für Ihr Unternehmen.

Obwohl im Jahr 2018 politische Probleme den Mittelstand nur gering belasteten, sehen 47% der Befragten dies als Risiko für das Jahr 2019 an. 40 Prozent rechnen mit Problemen in der Beschaffung.

Um diesen Risiken entgegenzutreten planen die Unternehmen neben Investitionen in die digitale Infrastruktur (48%) und der Absicherung Ihrer Einkaufsstrategie (64%) ihre Mitarbeiter besser zu schulen um so dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.