DAX 2016

Zu Beginn des Jahres 2016 befand sich der DAX in einem kontinuierlichen Abwärtstrend, der sich in wochenlang fallenden Kursen äußerte und nahezu den kompletten Gewinn des Vorjahres 2015 einbüßte. Als Gründe wurden der sinkende Ölpreis und damit ausgelöste Gewinnmitnahmen von arabischen und norwegischen Staatsfonds angeführt, die dadurch die sinkenden Einnahmen aus dem Handel mit Öl ausgleichen konnten.

Als weitere Ursache der massiven Kursverluste und einem Absacken vom DAX bis unter 10.000 Punkte wurde die chinesische Spekulationsblase gedeutet, die zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt erreichte und auch die europäischen Indizes maßgeblich (negativ) beeinflusste. Der Abwärtstrend setzte sich weiter fort und führte dazu, dass sich der DAX unter der Marke von 9.000 Punkten befand. Ein steigender Euro und weiter fallender Ölpreis sorgten für eine Investorenflucht, die massive Verkaufssignale an den Aktienmarkt sendete.

Nach einer zwischenzeitlichen Erholung und des Überspringens der 10.000 Punkte-Marke versetzte das Votum der Briten zum Brexit dem DAX einen herben und folgenreichen Rückschlag. Fast sieben Prozent büßte der Leitindex an einem einzigen Handelstag ein, nachdem das Ergebnis der Abstimmung bekannt wurde.

Zur Jahresmitte konnte der DAX jedoch zulegen und erreichte im August mit 10.700 Punkten ein bisheriges Jahreshoch. Angetrieben wurde der Aufschwung von einer Leitzinssenkung der Bank von England sowie weiteren Anleihekaufprogrammen.

Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten sorgte zum Jahresausklang kurzzeitig für einen neuen Rückschlag. Der DAX jedoch erholte sich relativ schnell und profitierte von den Spekulationen auf zukünftig höhere Staatsausgaben der USA und eine eventuell beabsichtigte Senkung der Unternehmenssteuern, was sich positiv auf den Aktienmarkt auswirken würde.

Zum Jahresende 2016 verzeichnete der Leitindex kräftige Kursgewinne und kratzte an der 11.000 Punkte-Marke. Die robuste Konjunktur und niedrigen Zinsen sorgten für ein konstant anhaltendes Wirtschaftswachstum und einen damit steigenden Konsum der privaten Haushalte sowie zulegende Unternehmensgewinne.

DAX 2017

Der Höhenflug des Deutschen Aktienindex setzte sich auch zu Beginn des Jahres 2017 fort. Steigende Unternehmensgewinne der 30 gelisteten Konzerne (im 2.Quartal allein 40 Milliarden Euro) und die weiterhin extrem lockere Geldpolitik der EZB mit einem sehr niedrigen Zinsniveau ließ viel Geld in die Aktienmärkte fließen und die Kurse mehrheitlich ansteigen.

Angetrieben durch das Ergebnis der französischen Präsidentenwahl erreichte der DAX Ende April 2017 seinen bisher höchsten Stand seit der Einführung 1988. Mit 12.398 Punkten wurde die bis dahin gültige Marke aus dem April 2015 um acht Punkte übertroffen. Das Wahlergebnis in Frankreich löste dabei einen regelrechten Kaufmarathon europäischer Aktien aus und auch der Euro stieg auf seinen höchsten Wert seit Jahresbeginn.

Anfang Juni 2017 erklomm der DAX nach dem angekündigten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klima-Abkommen ein zwischenzeitliches Rekordhoch von 12.850 Punkten. Dies bedeutete einen Ausschlag nach oben in der seit Mitte des Jahres gehaltenen Handelsspanne zwischen 12.500 bis 12.700 Punkten.

Mitte August 2017 belastete die diplomatische Krise im Atomstreit zwischen den USA und Nordkorea den Index, der vorübergehend unter 12.000 Punkte fiel. Die gute Stimmung in der deutschen Wirtschaft, positive Arbeitsmarktdaten, Unternehmensrenditen auf Rekordniveau und die weiterhin lockere Geldpolitik der EZB sorgten aber rasch für eine Beruhigung und positive Entwicklung der Märkte.

Anfang Oktober 2017 erreichte der DAX dann einen neuen Höchstwert seiner Laufzeit in Form von 12.975 Punkten. Dies bedeutete den höchsten Stand seines bis dahin 30-jährigen Bestehens. Seit Jahresbeginn konnte der Leitindex ein Plus von rund 13 Prozent verbuchen, seit März 2009 hat sich der Wert des DAX nahezu verdreifacht.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.