Egal ob Personalplanung, Buchhaltung oder Materialwirtschaft. Eine ordentliche und effiziente Verwaltung aller Unternehmensbereiche ist für Firmen in jeder Branche mit viel Zeit und Aufwand verbunden. Dabei können ausgeklügelte ERP-Lösungen ihnen einiges an Arbeit abnehmen und damit Kosten einsparen. Wie das funktioniert? Indem ein solches Programm sämtliche Betriebsabläufe und Datensätze eines Unternehmens erfasst, strukturiert und gegebenenfalls direkt automatisiert.

Diese Programme können sowohl funktional als auch branchenspezifisch ausgerichtet sein. Während funktionale Systeme sich vor allem mit einzelnen Bereichen wie zum Beispiel Finanzbuchhaltung oder Qualitätssicherung auseinandersetzen, decken Lösungen, die auf bestimmte Branchen ausgerichtet sind, Bedürfnisse eines speziellen Sektors weitreichender ab. Der folgende Vergleich untersucht die tiefergehenden Leistungen solcher ERP-Programme anhand von zwei Beispielen etwas genauer.

Gastronomie und Automobilindustrie als Beispielbranchen für ERP-System

a) Einsatzgebiete von ERP-Software in der Gastronomie

Besonders für Betriebe in der Gastronomie bietet es sich an, sich eine branchenorientierte ERP-Software zuzulegen. Denn egal ob Restaurant, Catering-Service oder Lieferant: bei ihnen sind die einzelnen Prozesse häufig sehr kompliziert und unübersichtlich. Welche Funktionen erfüllt ein auf die Gastronomie zugeschnittenes System?

  • Mobile Terminals ermöglichen einen zügigen und optimierten Service, wenn die Bedienung im Restaurant Bestellungen aufnimmt oder der Gast seine Zahlung per Karte abwickeln möchte.
  • Ebenso können dort Speisekarten oder Hinweise zu Allergenen hinterlegt und bei Bedarf problemlos aktualisiert werden. Damit erhalten Gäste bei Fragen direkt wichtige Informationen, beispielsweise zu den Inhaltsstoffen bestimmter Gerichte.
  • Einheitliche Kassensysteme sorgen für einen reibungslosen Ablauf zwischen Küche und Bedienungen, wodurch zum Beispiel falsche Bestellungen vermieden werden.
  • Enterprise Resource Planning-Systeme schaffen einen ganzheitlichen Überblick über Tischbelegung, Reservierungsanfragen und Buchungen in stressigen Zeiten.
  • Ebenfalls können Gastronomen ihre Warenwirtschaft nachhaltig organisieren und jederzeit den aktuellen Lagerbestand abrufen. Wenn sich die Vorräte reduzieren, erinnern Warnungen sie daran, neue Bestellungen zu tätigen, die zudem mit derselben Software durchgeführt werden können. Mithilfe von überschaubaren Listen zum Warenverbrauch lassen sich zukünftige Einkäufe besser planen und Ausgaben minimieren.
  • Gerade bei großen Restaurantketten mit mehreren Betrieben an verschiedenen Standorten erweitern sich zudem die Kommunikationsmöglichkeiten über weite Entfernungen hinweg.

b) ERP-Systeme in der Automobilindustrie

Die aktuellen Entwicklungen in der Automobilbranche verlangen Herstellern wie Zulieferern immer mehr ab: größere Produktauswahl und regelmäßig innovative Specials in der Ausstattung sorgen für viel Druck und steigende Kosten. Wie können moderne ERP-Lösungen dabei helfen, sich weiterhin am Markt zu behaupten?

  • Nur mit der simplen Planung des Produktionsprozesses ist es in diesem Wirtschaftszweig nicht getan. Ein spezielles Feature für die Vertriebsplanung ist da schon wesentlich effizienter. Damit können einzelne Teilprodukte gegebenenfalls Just-In-Time oder Just-In-Sequence geliefert werden, wodurch sich wiederum die Lagerhaltungskosten verringern.
  • Ähnlich wie in der Gastronomie ist eine automatisch erfolgende Bestellabwicklung hier ebenfalls erfolgsversprechend. So erhöht sich nicht nur die Produktion, sondern auch die Lieferfähigkeit den einzelnen Kunden gegenüber.
  • Da die Hersteller der Automobilindustrie ziemlich oft mit anderen Niederlassungen und Lieferanten in Kontakt kommen, stellt der Zugriff von verschiedenen Standorten aus auch hier einen entscheidenden Vorteil von ERP-Software dar. Eventuell könnte sogar ein länderübergreifendes Programm mit mehreren verfügbaren Sprachen in Betracht gezogen werden. Damit könnten Unternehmen ihre Internationalisierungs- und Expansionspläne weiter vorantreiben oder konkretisieren.
  • Um bei Veränderungen am Markt up-to-date zu bleiben, bietet sich eine Datenverarbeitung in Echtzeit und die Nutzung mobiler Apps für den jeweiligen Geschäftsbereich an. So verschaffen sich Firmen einen klaren Zeitvorteil und haben die Chance, noch vor ihren Mitbewerbern mit der Entwicklung neuer Technologien zu starten.

Fazit

Sowohl im Handels- und Industrie- als auch im Dienstleistungssektor sind branchenspezifische ERP-Systeme essentiell für Unternehmen. Sie können bereits bewährte Betriebsabläufe noch weiter optimieren sowie Produktivität und Umsätze steigern. Ebenso ist eine intensivere Betreuung der Kunden möglich, da sie nun genauer auf deren Wünsche eingehen und diese zunehmend einfacher in bestehende Systeme integrieren können. Worauf jedoch in jeder Branche bei dem Erwerb einer ERP-Lösung geachtet werden sollte, ist deren Kompatibilität mit anderen Programmen, um unnötige Kosten für zusätzliche Software zu vermeiden.

 

In beiden angeführten Beispielen sind also Systeme vielversprechend, die…

  • den Lagerbestand erfassen und Beschaffungsmaßnahmen in der Einkaufsplanung optimieren.
  • mit mobilen Geräten arbeiten und so für eine schnelle Geschäftsabwicklung sorgen.
  • eine reibungslose und ortsunabhängige Kommunikation zwischen unterschiedlichen Unternehmenszweigen, Filialen oder Niederlassungen beinhalten.

 

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.