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Teslas Kehrtwende beim Bitcoin und die Folgen für den Krypto-Markt

Bitcoin. (Foto: PIRO4D/Pixabay)

Noch vor wenigen Monaten hatte Tesla-Chef Elon Musk rund 1,5 Milliarden Dollar in die führende Kryptowährung Bitcoin investiert und Bitcoin-Zahlungen akzeptiert. Jetzt erfolgte überraschend die Kehrtwende. Doch keine Zahlungen, wegen des gigantische Stromverbrauchs beim Mining und den Transaktionen. Der Krypto-Markt ging in breiter Front in die Knie. Wie es mit dem Bitcoin weitergeht, zeigt unsere Analyse.

Tesla verzichtet auf Bitcoin als Zahlungsmittel

Die Ankündigung hat in der vergangenen Woche am Krypto-Markt wie eine Bombe eingeschlagen: Tesla will doch keine Zahlungen mit Bitcoin erlauben. Musk, so hieß es in einem entsprechenden Tweet, sei besorgt über die enorme Nutzung fossiler Brennstoffe. Diese dienten ausschließlich dem Zweck, neue Bitcoins zu generieren und Transaktionen zu verifizieren.

Weil die Mining-Farmen vor allem in China lokalisiert sind, kommt beim Schürfen neuer Bitcoins zu einem beträchtlichen Teil Energie aus der Verbrennung von Kohle zum Einsatz. Vordergründig stellt sich Tesla mit der Entscheidung also auf die Seite des Klimaschutzes.

Widerspruch von Elon Musk: Erst ja zum Bitcoin, dann nein

Bereits beim Kauf der Bitcoins zum Gegenwert von 1,5 Milliarden Dollar hatten zahlreiche Kritiker den Widerspruch im Hinblick auf die Unternehmensstrategie von Tesla angeprangert. Immerhin handelt es sich bei Tesla ja um einen Elektroautobauer.

Es dürfte also mit der Geschäftsstrategie eigentlich nicht in Einklang zu bringen sein, dass man in eine Kryptowährung investiert, die in einem solch enormen Ausmaß Energie aus fossilen Energieträgern verbraucht.

Insofern ist es nur konsequent, dass Musk muss jetzt auch einen Rückzieher gemacht und den Bitcoin nicht als Zahlungsmittel für seine Elektroautos zulassen will. Allerdings möchte der Tesla-Chef die bereits erworbenen Bitcoins anscheinend vorerst nicht veräußern, wie er bei Twitter versicherte. Kritiker lasen derweil ein „noch nicht“ in den entsprechenden Tweet hinein.

Nach Musk-Tweet: Krypto-Markt verliert Milliarden

So oder so: Der Krypto-Markt brach, angeführt vom Bitcoin, nach der Tesla-Kehrtwende ein. Allein in einem ersten Kursrutsch verbrannten über 350 Milliarden Dollar. Allein der Bitcoin verlor ein Fünftel seines Werts.

Zunächst gelang es lediglich grünen Bitcoin-Alternativen wie Cardana/ADA oder dem Peercoin, dem Markteinbruch zu trotzen. Mittlerweile scheint sich der Markt stabilisiert zu haben.

Bitcoin-Kurs: Prognose laut BTC Chart-Analyse

Wie es mit dem Bitcoin-Kurs weitergeht, zeigt die aktuelle Chart-Analyse zu BTC. Demnach ist die Korrektur der wichtigsten Kryptowährung in vollem Gange. Der Bitcoin versucht, sich krampfhaft an der Unterstützungszone 49.484/51.414 Dollar zu klammern. Aber selbst wenn hier die 53.000 Dollar erreicht werden sollten, gäbe es noch keine Entwarnung. Denn erst darüber hellt sich das übergeordnete Chartmuster auf.

Chart-Analyse zum Bitcoin-Kurs

Chart-Analyse zum Bitcoin-Kurs. (Grafik: Nebenberufliches Trading)

Wir favorisieren eine Korrekturfortsetzung zum lang erwähnten Zwischenziel 42.991/40.183 Dollar. Hier dürfte spätestens der erste richtige Angriff der Bullen erfolgen. Kommt dieser nachhaltig über die oben erwähnte Barrikade von 53.000 Dollar, bleibt die Möglichkeit neue Allzeithochs zu erreichen mit dem nächsten Ziel 73.747 Dollar.

Kann der BTC diese Barrikade jedoch erneut nicht überwinden, kann sich die Korrektur sogar bis in den Bereich 29.304 Dollar ausbauen.

Aktuell ist der Bitcoin-Kurs auf rund 43.000 Dollar abgerutscht. Heißt: Hält diese Marke, geht es wieder hinauf, möglicherweise sogar stark. Anderenfalls könnte der BTC unter die Marke von 30.000 Dollar abrutschen.

Kritik an Mining-Farmen setzt sich fort

Grundsätzlich gab es schon seit längerer Zeit Kritik an sogenannten Mining-Farmen. Denn zum Schürfen neuer Bitcoins und der Coins anderer auf das energiefressende Proof-of-Work setzende Kryptowährungen ist mittlerweile ein enormer Stromverbrauch notwendig.

So ergaben beispielsweise Untersuchungen, dass alleine das Bitcoin-Mining in einem Jahr so viel Strom verbraucht wie die gesamten Niederlande. Inzwischen sollen bereits 0,5 Prozent des Stromverbrauchs der gesamten Welt ausschließlich zum Generieren neuer Bitcoins verbraucht werden.

Proof of Stake als zukünftige Lösung?

Eine Möglichkeit, den Stromverbrauch beim Generieren neuer Coins zu reduzieren, könnte das Verfahren Proof of Stake sein, wie die Tagesschau berichtet. Manche Altcoins wie oben erwähntes Cardano/ADA oder der Peercoin verwenden dieses Verfahren bereits und benötigen deutlich weniger Energie zum Schürfen der Coins.

Ob allerdings auch beim Bitcoin jemals auf dieses Verfahren umgestellt werden kann, ist nicht absehbar. Die zweitwichtigste Kryptowährung Ethereum/Ether ist jedenfalls auf dem Weg hin zum Proof of Stake.

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