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„Zu spät zur Party“ – Millennials verdienen schlechter als frühere Generationen

Millennials Party

Millennials: Zu spät zur Party. (Foto: Couleur / Pixabay)

In seinem Buch „Zu spät zur Party“ beschreibt der österreichische Ökonom Lukas Sustala ein Phänomen, das vielen jungen Leuten bekannt vorkommen dürfte. Während die Eltern gut verdienen und sichere Arbeitsverträge haben, quälen sich ihre Kinder, die Millennials, durch Praktika und Anschlussverträge.

Das sogenannte Wirtschaftswunder in den westlichen Industriestaaten bescherte den nach dem Zweiten Weltkrieg Geborenen einen unvergleichlichen Aufschwung. Die sogenannte Generation der Boomer schien nur noch eins zu kennen: höher, weiter, mehr. Aber spätestens seit Ende der 1980er-Jahre bekam der Aufwärtskurs erste Dellen. Seit den 1990er-Jahren ging es zunächst für Neustarter ins Berufsleben stetig bergab. Jetzt haben es junge Leute auch schwer, bezahlbaren Wohnraum und ausreichend (Weiter-)Bildung zu finden.

Millennials: Von Praktikum zu Praktikum

Statt gut bezahlter, meist auch noch praktisch unkündbarer Jobs wie die Boomer müssen sich nachfolgende Generationen von Praktikum zu Praktikum und von Anschlussvertrag zu Anschlussvertrag hangeln. Es scheint, als blieben die guten Jobs den Alten vorbehalten. Gar nicht zu sprechen von den Erwartungen an die Zukunft, etwa, was die Rente angeht. Wenn schon jetzt viele Rentner unter Altersarmut leiden, dann kann man davon ausgehen, dass sich das Dilemma in den kommenden Jahren noch verschärft.

Der österreichische Ökonom Lukas Sustala hat sich dieses Themas in seinem Buch „Zu spät zur Party: Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst“ angenommen. Für ihn hat vor allem die Finanzkrise 2008 große Narben in den Lebensläufen der Millennials und der Generation Y hinterlassen. Für Sustala hat diese These einen Bezug zur eigenen Biographie. Denn einst trat er an, um eine große Karriere als Banker in London zu starten. Aber nach der Finanzkrise verdiente er in der Finanzbranche nur noch ein Drittel von dem, was seine Vorgänger nach Hause brachten.

Millennials: „Einfach zu spät gekommen

Sein Fazit: „Wir sind einfach zu spät gekommen“. Mit „wir“ meint Sustala seine Generation, die Millennials. Darin eingeschlossen sind all jene, die zwischen 1982 und 2000 geboren sind. Sustala zufolge gelte die Gewissheit früherer Generationen, dass es ihre Kinder einmal besser haben würden, nicht mehr, wie der Standard schreibt. Was auf die Stimmung drückt sind demnach Negativzinsen, der Immobilienboom, staatliche Schulden und höhere Kosten.

Aber Sustala hat auch einen Lichtblick parat. Der Startup-Boom der vergangenen Jahre sei auch eine Reaktion auf die verkrusteten Strukturen in den alteingesessenen Branchen. Mehr Junge starten mit eigenen Ideen durch. Und davon profitiert die ganze Gesellschaft. Sustala: „Wir können ein neues Fest feiern“.

Das Buch „Zu spät zur Party“ von Lukas Sustala (Ecowin) kostet 20 Euro (Deutschland, Amazon beziehungsweise Österreich, MeineBuchhandlung)

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