Die sogenannten Mitarbeiterwohnungen erleben aktuell eine Art Renaissance. Was in den 70er-Jahren fast normal war, scheint heute wieder in Mode zu kommen. Arbeitnehmer wohnen verstärkt nicht mehr im eigenen Heim, sondern stattdessen in einer Mitarbeiterwohnung.
Wohnungsknappheit in Großstädten als ein Grund
Experten führen die Renaissance der Mitarbeiterwohnungen unter anderem darauf zurück, dass es vor allem in den Großstädten mittlerweile zu einer echten Wohnungsknappheit gekommen ist. Das eigentlich aus den 70er-Jahren stammende Konzept könnte jetzt wieder aufflammen. Wobei es bereits einige Unternehmen gibt, welche diese Idee verstärkt umsetzen möchten.
Aktuell etwa 100.000 Mitarbeiterwohnungen in Deutschland
Vor einigen Jahrzehnten gab es hierzulande schon einmal fast eine halbe Million Mitarbeiterwohnungen, die allerdings sukzessive veräußert wurden. Derzeit gehen die Experten davon aus, dass es nur noch knapp 100.000 Werkswohnungen hierzulande gibt. Das dürfte sich jetzt wieder ändern. Eine Art Vorreiter ist etwa der Volkswagen-Konzern, der allein 2019 mehrere Hundert neue Wohnungen für Mitarbeiter schaffen möchte. Zuletzt hatte auch Facebook angekündigt, einen Milliardenbetrag für neue Wohnungen ausgeben zu wollen.
Mitarbeiterwohnung als Mittel gegen Wohnungsknappheit?
Tatsächlich gibt es eine Reihe von Experten, die Mitarbeiterwohnungen als probates Mittel gegen die aktuelle Wohnungsknappheit in immer mehr größeren Städten sehen. Der wesentliche Grund besteht darin, dass auf Firmengrundstücken errichteter Wohnraum das Problem in Städten lösen könnte, die aktuell über relativ wenig Flächen an Bauland verfügen. Anscheinend denkt auch die Bundesregierung bereits darüber nach, eine steuerliche Förderung von Mitarbeiterwohnungen einzuführen, wie der NDR berichtet.
Diese könnte so ausgehen, dass Mieter einen Steuerfreibetrag erhalten, falls sie eine Wohnung vom Arbeitgeber zu einem günstigeren Preis im Vergleich zum freien Markt erhalten. Trotz dieser aktuellen Entwicklung gehen die meisten Fachleute davon aus, dass es keine Werkswohnungen mehr in dem Ausmaß geben wird, wie es Mitte des letzten Jahrhunderts der Fall gewesen ist. Zudem bergen die Werkswohnungen einige Risiken, wie zum Beispiel, dass Mitarbeiter nach einer Kündigung gleichermaßen ihre Unterkunft verlieren.
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