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Search Fund: Geschäftsführer-Vermittlung für Elite-Absolventen

Startup

Startup. (Foto: SFIO CRACHO/shutterstock)

Das Harvard-/Stanford-Konzept Search Fund stammt aus den 1980er-Jahren. Es zielt darauf, begabten Jungunternehmern (in der Regel Elite-Absolventen) mithilfe von Privatinvestitionen die Geschäftsführung in einem Unternehmen zu ermöglichen, das sich in einer Nachfolgesituation befindet.

Search Fund: Modellbeschreibung

Search Fund basiert auf einem zweistufigen Modell:

Der Unterschied zum Smart Capital von Startups (also der Mentorenunterstützung durch die Investoren) besteht darin, dass beim Search Funding ein bestehendes Unternehmen mit all seinem Anlagevermögen, seinen Strukturen, Geschäftsbeziehungen, dem Mitarbeiterstamm und einer vielleicht langen Geschichte gekauft wird, während Startups „aus dem Nichts“ neu gegründet werden.

Verbreitung des Modells Search Fund

Das Modell wurde seit seiner „Erfindung“ im Jahr 1984 weltweit zwischen 150 bis 200 Mal umgesetzt. Es könnte aktuell zwischen 40 und 50 aktive Search Funds geben. Zunächst fand Search Funding in den USA viele Anhänger. Dort hatte ein Harvard-Professor das Konzept entworfen. Die Kanadier folgten wenig später, dann führten auch mittel- und südamerikanische, später europäische Jungunternehmer das Modell durch. In einigen Schwellenländern praktiziert man es in jüngster Zeit verstärkt.

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Der Search Funding Prozess

Der Prozess des Search Fund beginnt mit dem Fundraising. Die Search Funder suchen sich Investoren, die das Kapital zunächst für die Suche des geeigneten Unternehmens bereitstellen. Diese Investoren sollten natürlich auch ihre Bereitschaft äußern, sich später am Kauf des Unternehmens größtenteils zu beteiligen.

Die Unternehmenssuche kann durchaus ein bis zwei Jahre dauern, in manchen Fällen zieht sich der Prozess auch länger hin. Das hängt von der Industrie und den definierten Rahmenbedingungen ab. Die Investoren bezahlen in dieser Zeit den Aufwand, der vor allem aus administrativen und juristischen Kosten besteht.

Anschließend, wenn ein Unternehmen gefunden ist, steuern vielfach die Investoren der ersten Runde das Kaufkapital bei. Doch es können auch neue Investoren aufgrund des nun sehr konkreten Vorhabens interessiert sein. Das sogenannte Akquisitionskapital für den Kauf muss man in Verhandlungen mit den bisherigen Inhabern des Unternehmens genauestens ermitteln.

Wenn sich nicht genügend private Investoren finden, die das Venture Capital beisteuern, können die Search Funder auch andere Finanzierungsoptionen ins Auge fassen. Am naheliegendsten wäre der Bankenkredit. Auch Crowdfunding ist eine prinzipielle Möglichkeit. Nach dem Kauf des Unternehmens beginnen die Search Funder mit der Operativen Unternehmensführung, die eine nachhaltige Wertsteigerung bewirken soll.

Hoffnung auf Rendite

Das die Spekulation der Investoren und auch der Search Funder. Die Investoren hoffen auf eine sehr deutliche Rendite. Für diese Hoffnung gibt es gute Gründe:

Die beiden Ansätze – Startup und Search Funding – unterscheiden sich in dieser Hinsicht grundsätzlich.

Nach dem Kauf wird sich die neue Geschäftsleitung zunächst mit dem Unternehmen vertraut machen, ein Prozess, der einige Monate dauern kann. Anschließend sollen unterschiedliche Maßnahmen die anvisierte nachhaltige Wertsteigerung herbeiführen. Typische Hebel sind:

Geschichte des Search Fundings

H. Irving Grousbeck entwickelte ab 1984 dieses Modell. Er war damals Gastprofessor in Harvard, gegenwärtig lehrt der Professor in Stanford. Das Ziel bestand darin, jungen Unternehmern ein bestehendes Unternehmen in die Hand zu geben, also einen sehr direkten Weg zum Unternehmensbesitz zu finden. Das kann aber nur mit einer aktiven Investorenbasis gelingen. Diese unterstützt das Vorhaben finanziell und mit einer Mentorenschaft, eine Idee, die später das sogenannte Smart Capital bei der Finanzierung von Startups aufgriff.

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