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Deutschland viergeteilt: Große Kluft zwischen Arm und Reich

Arm in Deutschland. (Foto: lannyboy89 / Pixabay)

Die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland ist zunehmend ein Thema, nicht nur in den Medien. In letzter Zeit wurde meistens davon gesprochen, dass die sogenannte Armutsgrenze zwischen Ost- und Westdeutschland verläuft. Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht allerdings eine Vierteilung.

Graben zwischen Wohlstands- und Armutsregionen wächst weiter

In seinem Armutsbericht 2019 kommt der Paritätische Wohlfahrtsverband zu der Einschätzung, dass die Kluft zwischen Arm und Reich keineswegs ausschließlich zwischen Ost- und Westdeutschland verläuft. Zwar ist die Armutsquote hierzulande immerhin auf 15,5 Prozent (2018) gesunken. Dennoch gibt es neue Regionen mit Problemen, die sich nicht in Ost-, sondern in Westdeutschland befinden. Bei einer detaillierte Analyse ist festzustellen, dass sich im Land eine Verteilung vollzieht.

Auf der einen Seite gibt es die sehr wohlhabenden Bundesländer, zu denen insbesondere Bayern und Baden-Württemberg zählen. Dort beträgt die Armutsquote in der Summe lediglich 11,8 Prozent. Auf der anderen Seite existieren die Bundesländer mit relativ hoher Armutsquote in Höhe von etwa 18 Prozent, zu denen insbesondere Nordrhein-Westfalen und die ostdeutschen Bundesländer zählen.

Arm Reich Deutschland Grafik

Arm und Reich in Deutschland. (Grafik: Paritätischer Wohlfahrtsverband)

In der Mitte gibt es weitere Regionen in den westdeutschen Bundesländern, bei denen die Armutsquote bei insgesamt rund 16 Prozent liegt. Interessant ist, dass Bremen, Stadtstaat im Westen, mit einer Armutsquote von 22,7 Prozent das ärmste Bundesland ist. Damit ist dort fast jeder Vierte von Armut betroffen.

Armutsgefährdet mit unter 60 Prozent des mittleren Einkommens

Armutsgefährdet sind in Deutschland alle Personen, bei denen das Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens hierzulande beträgt. In den Bereich der Armutsquote fallen demnach sämtliche Haushalte, bei denen diese Einkommensgrenze unterschritten wird, wie Spiegel Online berichtet.

Aufhorchen lässt der Armutsbericht 2019 insbesondere deshalb, weil sich zunehmend auch eine deutliche Spaltung in den westdeutschen Bundesländern zeigt. Trauriger Spitzenreiter ist dort vor allem das Ruhrgebiet, denn dort beläuft sich die Armutsquote auf über 21 Prozent mit einer hohen Bevölkerungszahl von etwa 5,8 Millionen Einwohner.

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