Die Wirtschaftsnews

Silicon Valley – Entwicklung und bekannteste Unternehmer

Bildquelle: Andrey Bayda/shutterstock

Scheinbar befindet sich alles, was in der Computertechnologie-Branche in den USA Rang und Namen, hat im Silicon Valley. Von Google bis Apple, von Intel bis AMD. Die Region in der südlichen San Francisco Bay Area entwickelte sich zu einem High-Tech-Mekka. Noch immer zieht die Region unzählige Startups, Entwickler und Unternehmer an, wo sie um die Gunst der Venture Capital Firmen buhlen. Technologiegrößen sind hier entstanden, von hier aus sammelt Google Daten aus aller Welt und hier hat Facebook seinen Sitz, die größten Social Media-Seite im Netz. Der Name „Silicon Valley“ entstand im Jahre 1971. Wie es zu diesem Namen kam und wie die Geschichte des Valley aussieht, erfahrt ihr hier.

Santa Clara Valley und seine Einöden

Das Silicon Valley umfasst heute das Santa Clara Valley und die südliche Hälfte der Halbinsel San Francisco. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestand das Santa Clara Valley größtenteils aus ödem Farmland. Zu dieser Zeit war das Valley notorisch unterentwickelt im Vergleich zum recht nahem San Francisco und sehr agrarisch. Die einzige Universität war die Leland Stanford Junior University, welche nicht gerade besten Ruf besaß. Wer etwas aus sich machen wollte, der zog nach UC Berkeley. Jedoch gab es hier schon seit 1909 den ersten Radiosender mit festem Programm in San Jose. Die Federal Telegraph Corporation hat ihren Sitz in Palo Alto, ebenfalls in der Nähe. Sie entwickelte das erste globale Kommunikationssystem über Radio. Im Zweiten Weltkrieg entstand hier der Militärflugplatz Mofett Federal Airfield. Luftfahrtunternehmen wie Lockheed und der Vorläufer der NASA, die NACA, siedelten sich hier an. Sie nutzten den Flugplatz als Forschungsgelände und sollten damit die Entwicklung zum Silicon Valley vorantreiben.

Gründungsförderung durch die Stanfort Universität

Während des Zweiten Weltkrieges entwickelten in Palo Alto die beiden Studenten William Hewlett und David Packard den Tonfrequenzgenerator HP200A. Sie gründeten hier ihre eigene Elektronikfirma. Dabei wurden sie von dem Dekan der Stanfort Universität, Frederick Terman, finanziell unterstützt. Die Gründung der Firma „HP“ durch die beiden Studenten gilt als die Geburtsstunde des Silicon Valley. Frederick Terman sollte noch weitere Firmengründungen in dieser Gegend finanzieren.

Der Stanford Industrial Park

Termans Förderprogramm sah vor, leerstehende Industriegebäude zu erwerben. Seit 1952 wurden immer mehr Technologiefirmen dadurch angelockt. Der Stanford Industrial Park entstand. HP hatte hier seinen Standort, ebenfalls General Electric und Kodak. Immer mehr Unternehmen siedelten sich auch außerhalb des Geländes an. Heute heißt dieser Industriepark Stanford Research Park und umfasst auch Facebook.

Wie der Name „Silicon Valley“ entstan

Der Name stammte von dem Journalisten Don Hoefler, er prägte ihn 1971 in einer Reihe von Artikeln über den Industriepark. Zu diesem Zeitpunkt gab es hier mehrere wichtige Industrien, welche Transistoren und andere auf Silicium basierende Technologien herstellten. Deren Geschichte beginnt im Jahre 1956, als der spätere Physik-Nobelspreisträger William B. Shockley nach Mountain View zog. Unter anderem wegen seiner kranken Mutter, die in der Nähe lebte. Zuvor arbeitete er bei Bell Laboratories und wirkte bei der Erfindung des Transistors mit. Nach einem Streit verließ er jedoch das Unternehmen, wollte trotzdem aber weiter an den Transistoren arbeiten. Er fand Unterstützung beim California Institute of Technology. Für die Entwicklung seiner Bipolartransistoren verwendete Shockley Silicium anstatt Germanium, welches zu diesem Zeitpunkt gebräuchlicher war. Bei der Entwicklung der Vierschichtdioden zerstritt sich der schwierige Shockley mit seinem damaligen Team. Das machten sich unabhängig. Vor allem Gene Kleiner, eines seiner Teammitglieder, sollte eine wichtige Rolle in der Gründung des Silicon Valley spielen. Kleiner traf sich vor dem Streit heimlich mit Bankiers aus New York. Der Bankier Arthur Rock unterstützte Gene Kleiner dabei, Shockley zu verlassen und das Unternehmen Fairchild Semiconductor zu gründen. Acht Forscher waren es, die Shockley verließen und ihr eigenes Unternehmen gründeten. Sie wurden als „Traitorous Eight“ bekannt. Fairchild Semiconductor war nur für eine kurze Zeit erfolgreich, bald brach auch dieses Unternehmen auseinander. Aber in dieser kurzen Zeit etablierten sie das Silicon Valley als einen Standort für neue Halbleiter-Technologien. Gene Kleiner sollte daraufhin mit Tom Perkins von HP die erste Venture Capital Partnerschaft an der Westküste gründen. Zwei weitere Mitglieder der Traitorous Eight, Robert Noyce und Gordon Moore, gründeten Intel. Sie wurden wieder von Arthur Rock unterstützt. Intel sollte später den ersten Mikroprozessor herstellen und somit den Weg für den Personal Computer bereiten. Auch AMD wurde hier gegründet. Und somit entstand hier eine hohe Dichte an Technologiefirmen und an Venture Capital. Gleichzeitig bildete die Stanford Universität eine der vier vernetzten Forschungseinrichtungen für das ARPANET. Daraus wurde später das Internet.

Wichtige Unternehmer des Silicon Valley

Mit der Zeit sammelten sich im Silicon Valley viele außerordentliche Unternehmer und Entwickler an, welche die Art und Weise, wie wir das Internet verwenden, mitbestimmen. Dank ihren kühnen Konzepten und ihrem Unternehmergeist gehören sie heute zu den reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt.

Einer davon ist Jack Dorsey, einer der Mitbegründer von Twitter. Zuvor startete der Nachrichtendienst als Forschungsprojekt innerhalb der Podcast-Firma Odeo. Zur Gründung von Twitter 2006 war er CEO, trat aber schnell aufgrund von mangelnder Erfahrung zurück. 2009 entwickelte er den mobilen Bezahldienst Square. Seit 2015 ist er wieder CEO von Twitter. Zwischendurch konnte er Milliarden als Investor einnehmen.

 

Elon Musk

Bildquelle: Phil Stafford/shutterstock

Elon Musk ist der CEO von Tech-Unternehmen wie SpaceX, Tesla Motors, Neuralink und er ist der Vorsitzende von SolarCity. Bei SpaceX handelt es sich um privates Raumfahrtunternehmen. Zurzeit beliefert das Unternehmen die Raumstation ISS. Tesla hingegen entwickelt Elektroautos. Das Unternehmen Neuralink untersucht Möglichkeiten, menschliche Gehirne miteinander zu vernetzen.

Trotz der eher negativen Schlagzeilen, welche Facebook im Frühjahr dieses Jahres gemacht hatte, darf Mark Zuckerberg nicht unerwähnt bleiben. Als Student gründete er Facebook mit ein paar Freunden im Jahre 2004. 2006 gab er sein Studium in Harvard auf und konzentrierte sich vollends auf das Unternehmen. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Plattform zur größten Social Media-Seite der Welt.

 

Bildquelle: Joe Seer/shutterstock

Travis Kalanick sollte nicht vergessen werden. Denn sein Unternehmen, Uber, ist das wohl erfolgreichste Personenbeförderungsunternehmen der Welt. Ursprünglich startete es als Limousinenservice. Travis Kalanick gründete mehrere Unternehmen, konnte aber erst mit Uber richtige Erfolge erzielen. Jetzt ist er einer der reichsten US-Amerikaner.

Die mobile Version verlassen