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Mobile Werbung auf dem Autodach – Im Gespräch mit Car2Ad

Bildquelle: Car2Ad

Klassische statische Außenwerbung – z.B. an Plakatwänden und Litfaßsäulen – wirkt auf die Kunden oftmals nur durch Ihre Größe. Der Kreativität und vor allem Aktualität sind durch die Vorlaufzeit mit Druck und Anbringung Grenzen gesetzt. Digital Signage-Lösungen wie Stelen und Terminals haben seit einigen Jahren an belebten öffentlichen Plätzen (z.B. Bahnhöfe) klassiche Werbeflächen abgelöst und versorgen dort die Laufkundschaft mit aktuellen Nachrichten und Werbebotschaften.

Das junge Berliner Startup-Unternehmen MDL Mobility Data Lab GmbH hat mit Car2Ad nun eine Soft- und Hardwarelösung entwickelt, welche das Autodach zur mobilen und digitalen Werbefläche wandelt. Somit kann Werbung durch die Mobilität effektiver und zielgruppenspezifischer geschaltet werden.

Derzeit bietet das Unternehmen auf der Crowdfunding-Plattform Companisto die Möglichkeit sich am Unternehmen finanziell zu beteiligen.

Companisto

Geschäftsführer Valentin Jahn gibt uns im Interview einen Einblick in die Technik und zeigt uns die vielen Vorteile seiner innovativen Geschäftsidee:

Vielleicht könnt Ihr unseren Lesern kurz erzählen wir Ihr auf die Idee gekommen seid, digitale Werbung aufs Autodach zu bringen?
Wir haben uns die Frage gestellt warum man beim Onlineshopping die Produkte oftmals versandkostenfrei bestellen kann und dies bei der Einkaufsfahrt mit dem Auto nicht möglich ist. Wenn man als Großstädter Carsharing nutzt, weiß man oft nicht so recht, ob sich die Fahrt zum Einkaufen überhaupt lohnt, da man ja nach Minuten das Auto bezahlen muss. Und für Carsharingunternehmen ist die Parkzeit ebenfalls immer mit Kosten verbunden, die gedeckt werden müssen. Die Frage war also, wie bekommt man es hin, dass man als Kunde die Fahrt zum Geschäft nicht selbst zahlen muss, sondern die Fahrt auch „versandkostenfrei“ werden kann?

Die Antwort war für uns ganz einfach – lasst uns das doch so finanzieren, wie es Google macht. Nämlich mit Onlinewerbung. Die Budgets hierfür sind beachtlich und damit lassen sich Freemium Geschäftsmodelle ermöglichen. Dazu haben wir eine Software entwickelt, die automatisiert Onlinewerbung in den öffentlichen Raum bringen kann. Um die Software auch zeigen zu können haben wir uns daran gemacht auch das passende Smartphone zu bauen, welches wir nach dem Vorbild der New Yorker Taxis auf Fahrzeugdächer montieren. Weitere Anwendungen lassen sich mit der Software überall dort machen, wo Displays im öffentlichen Raum vorhanden sind – auf Bussen, in Bahnen und in Läden. Hier können wir nicht nur in Echtzeit Informationen aufspielen, sondern auch dazu beitragen, dass jeder der ein Display besitzt auch zusätzliche Einnahmen damit generieren kann.

Valentin Jahn, Geschäftsführer

Funktioniert Euer Konzept besser bei fahrenden oder bei parkenden Autos?
Rein technisch funktioniert die automatisierte Aufspielung von Informationen in beiden Fällen gleich gut. Interessante für die Werbepartner ist Parkzeit, da hier Videos gezeigt werden und die Aufmerksamkeitszeit der Passanten entsprechend höher ist, als wenn die Botschaft an ihnen vorbeifährt.

Was sind die Vorteile von Car2Ad gegenüber klassischer Werbung?
Wir haben die Möglichkeit Fahrzeuge direkt an die gewünschten Werbeorte zu bringen. Dies ist derzeit mit Plakaten o.ä. nicht denkbar. Für Messen, Mitarbeiterwerbung und Events ist das eine sehr effizient einsetzbare Möglichkeit im Außenbereich Werbung zu machen.

Wir können durch eine Livemessung zählen wie viele Seher wir mit der Kampagne erreicht haben – das kann bisher keiner in der Außenwerbung. Wir können für Kunden, die Onlinewerbung buchen, über die gleichen Plattformen ermöglichen auch digitale Außenwerbung zu buchen. Ihre Werbung wird immer dann angezeigt, wenn sich die passende Zielgruppe im Umkreis der Fahrzeuge befindet.

Die Aufmerksamkeit ist wesentlich höher als bei Plakatwerbung und lässt sich auch für kleinere Firmen mit unserer Lösung realisieren.

In größeren Fußballstadien haben digitale Werbebanden bereits die „gedruckte“ Bandenwerbung verdrängt. Ist es besonders schwierig die Technik in einem Auto zu verbauen?
Unsere Technik ist autark und lässt sich auf Fahrzeugdächern innerhalb von wenigen Minuten installieren und auch wieder rückstandsfrei deinstallieren.

Ein kostenaufwendiger Punkt sind neben der Displaytechnik natürlich auch die Fahrzeuge. Mit welchen Kooperationspartnern steht Ihr hier in Gesprächen?
Wir besitzen keine Fahrzeuge daher arbeiten wir mit Carsharing Unternehmen oder Fuhrparks zusammen. Derzeit haben wir in Berlin mit drive by eine Kooperation und führen Gespräche mit anderen Carsharingunternehmen. Multicity ist derzeit an einem Pilotbetrieb interessiert. Aber auch Stadtwerke interessieren sich dafür unsere Lösung auf ihren Fuhrparks zu installieren.

Derzeit läuft Eure Finanzierungsrunde bei Companisto noch ein wenig schleppend. Ihr dürft jetzt ein bisschen Werbung für ein Investment in Euer Unternehmen machen.
Wir haben neben unserem Forschungsprojekt im BMVI, auch eine Crowdfunding Kampagne gestartet, um in Berlin gemeinsam mit drive by Mobilität kostenfrei anbieten zu können. Für den Ausbau der Infrastruktur (CAR2AD Boards) sammeln wir hier noch bis vom Ende des Monats. Da sich die digitale Außenwerbung seit letztem Jahr mit Wachstumsraten von über 30% in Deutschland rasend verbreitet, freuen wir uns natürlich, wenn sich unter diesem Link (https://car2ad.de/companisto-anker/ ) noch Unterstützer finden, die am Erfolg teilhaben möchten.

 

Die Fragen stellte Patrick Jullien

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