Die IG Metall wurde als Gewerkschaft im Jahre 1949 gegründet und entstand aus der damaligen Vorgängerorganisation, dem Deutschen Metallarbeiter Verband (DMV). Seither setzt sich die IG Metall für faire Arbeits- und Lohnbedingungen im Berufsleben ein. Vorrangiges Ziel der IG Metall ist es, eine dauerhafte Sicherung von angemessenen Vergütungen und Arbeitszeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gewährleisten. Die IG Metall vertritt als Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes Arbeiter und Angestellte aus unterschiedlichen Berufssparten. Den größten Anteil unter den Berufsgruppen nimmt hierbei die Metall- und Elektroindustrie ein. Mit über 3,5 Millionen Beschäftigten ist dies der größte Berufssektor in der deutschen Volkswirtschaft. Neben der Metall verarbeitenden Industrie ist die IG Metall seit 1998 bzw. 2000 in den Bereichen Textil/Bekleidung und Holz/Kunststoff als arbeitnehmerrechtlich orientierte Organisation aktiv. Diese Erweiterung des Tätigkeitsfeldes war durch die Beitritte der kleineren Gewerkschaften GTB (Gewerkschaft Textil-Bekleidung) und GHK (Gewerkschaft Holz und Kunststoff) möglich. In den vergangenen Jahren konnte die IG Metall stetig auf steigende Mitgliederzahlen zurückblicken. In der Zeitspanne von 2009 – 2016 erhöhte sich die Mitgliederzahl von ca. 70000 auf 90000. Zum 31. Dezember 2016 konnte sie bereits auf eine stattliche Mitgliederzahl von über 2,2 Millionen zurückblicken. Die IG Metall teilt sich in insgesamt sieben Unterbezirke auf. Die regional ansässigen Bezirke tragen folgende Bezeichnungen: Küste, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin-Brandenburg-Sachsen, Mitte, Niedersachsen-Sachsen-Anhalt sowie Nordrhein-Westfalen.
Der Einfluss der IG Metall auf die Arbeitswelt
Die IG Metall konnte in der Vergangenheit bereits mehrfach für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Arbeitsbedingungen nehmen. Durch verschiedene sozialpolitische Initiativen konnte die sie einen entscheidenden Punkt zur heutigen deutschen Sozialversicherung beitragen. Durch ihr entschlossenes tarifpolitisches Handeln ist es nicht zuletzt ein großer Verdienst der IG Metall, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Recht auf eine grundlegende Krankenversicherung für deutsche Arbeitskräfte etabliert hat. Nicht zuletzt ist des ihrem Engagement zu verdanken, dass in Deutschland vom Grundprinzip der 40 Stunden Woche abgerückt wurde. Es konnten durch die Zusammenarbeit mit Arbeitgeberverbänden unterschiedliche Arbeitszeitmodelle ins Leben gerufen werden, deren Arbeitsumfang zwischen 35 und 38 Stunden in der Woche lag. Zudem setzte die Gewerkschaft nach langen Tarifverhandlungen ein Recht auf einen sechswöchigen Jahresurlaub für Arbeiter und Angestellte durch.
Harte Verhandlungen für die IG Metall in der Tarifrunde 2018
In der Tarifrunde 2018 stehen für die IG Metall harte Verhandlungen über einschneidende arbeitsrechtliche Themen auf dem Programm. Hierbei ist das konfliktträchtige Thema zur Gestaltung der Arbeitszeit ein Kernpunkt der Forderungen. Hierbei konnte die Gewerkschaft bereits vor 33 Jahren einen großen Erfolg mit dem Fall der 40 Stunden Woche für alle Beschäftigten verzeichnen. In der aktuellen Tarifrunde geht es darum, ein Arbeitszeitmodell zu schaffen, über dessen Nutzung die Belegschaft eigenständig entscheiden kann. Hauptziel ist es, dass die wöchentliche Arbeitszeit für einen Zeitraum von zwei Jahren auf bis zu 28 Stunden gesenkt werden kann. Neben dieser Forderung soll eine Lohnerhöhung von 6 Prozent durchgesetzt werden. Ziel dieser Initiative ist es, die Wünsche der abhängig Beschäftigten mehr zu berücksichtigen und deren Bedürfnissen entgegenzukommen. Zudem soll das Recht neben diesen Forderungen bestehen, nach der befristeten Teilzeit wieder in die ursprüngliche Vollzeitstelle zurückzukehren. Zur Umsetzung sind für die IG Metall mehrere Varianten in den Verhandlungen denkbar. In der Phase der Arbeitszeitverminderung sollen die Beschäftigten durch verschiedene Zuschüsse unterstützt werden. Wenn Kinder unter 14 Jahren im Haushalt leben oder ein pflegebedürftiger Angehöriger betreut wird, soll eine Entgelt Erhöhung von 200 Euro gewährt werden. Schichtarbeiter sollen ebenfalls einen Zuschlag erhalten, wenn sie die jährliche Arbeitszeit um 5 Tage verringern. Hier soll ein jährlicher Zuschuss von 750 Euro beigesteuert werden. Diese finanziellen Zuwendungen sollen vom jeweiligen Arbeitgeber getragen werden. Die Unternehmensvertreter reagierten bislang mit einer ablehnenden Haltung auf die Forderungen der IG Metall und drückten teilweise sogar ihre Empörung darüber aus. Mit Ablauf des Tarifvertrages zum 31. Dezember 2017 endet auch die Friedenspflicht. Tarifexperten halten für das erste Quartal des Jahres 2018 die Durchführung eines Warnstreiks nicht für ausgeschlossen. Es wird dennoch für wahrscheinlich gehalten, dass die IG Metall bis zu ihren Betriebsratswahlen im März 2018 eine einvernehmliche Lösung anstrebt, um die Ruhe in den Betrieben nicht zu gefährden. Vorrangiges Ziel der Tarifrunde 2018 ist einmal mehr die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Wahrung der Arbeitnehmerinteressen.