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Gemeinsam statt einsam: Ideen verwirklichen durch Crowdfunding

Bildquelle: bimbim/Fotolia

Wiewohl es schon Jahre zuvor bei der Finanzierung einzelner Projekte dienlich war, hat sich das Crowdfunding zum Massenphänomen erst 2006 gemausert. Angesichts namhafter Vorreiter wie des Musikers und Produzenten Brian Camelio verwundert es wenig, dass der englische Sprachraum prägend für diese neue Finanzierungsform war. So war dem Crowdfunding in Deutschland die Akzeptanz der breiten Öffentlichkeit nicht vor 2011 vergönnt. Dafür erfreut es sich nun umso größerer Beliebtheit.

Am Prinzip hat sich dabei herzlich wenig geändert. Nach wie vor ist es das Bestreben der Initiatoren, mit der Mobilisierung der Massen Projekte unbürokratisch finanzieren zu können. Dass dabei allerdings nur Triumphe feiert, wer sich die Vorbereitung des Crowdfundings sehr angelegen sein lässt, ist allgemein bekannt.

So funktioniert’s: das A und O des Crowdfundings

Schwarmfinanzierung trifft die Sache genau. Eine Menge Leute, die Crowd, tut sich zusammen, um ein Projekt finanziell zu unterstützen. Ohne das Funding, diese Finanzierung, wäre an die Realisierung des Projekts nicht zu denken. Während sich Start-ups auf diese Weise das dringend nötige Eigenkapital holen, sehen etablierte Unternehmen im Crowdfunding einfach eine Möglichkeit der Projektförderung.

Abgewickelt werden Crowdfunding-Projekte vorzugsweise übers Internet. An Plattformen mit einschlägigem Angebot mangelt es nicht, weshalb es Nutzern ein Leichtes ist, ein passendes Vorhaben auszumachen, das einer Finanzspritze bedarf. Der zu leistende Beitrag beginnt für gewöhnlich bei 5 Euro und kennt nach oben keine Grenze. Finanzierbar wird das jeweilige Projekt endlich durch das Zusammenwirken unzähliger Nutzer.

Damit es jedoch wirklich in die Tat umgesetzt wird, muss die vorab festgelegte Mindestsumme innerhalb der anberaumten Frist auch erreicht werden. Zur Kasse gebeten werden die Geldgeber mithin erst, wenn besagter Minimumbetrag sichergestellt ist. Widrigenfalls verfällt das geplante Projekt schlicht und ergreifend.

Gesetzt den Fall, dass das nötige Geld zusammenkommt, winkt den edlen Spendern die namentliche Erwähnung als Förderer des Kulturprojekts oder das Produkt selbst, während die Investoren die Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals oder die Teilhabe an den Früchten des Unternehmens erwartet.

4 Formen zur Auswahl: Nicht alle sind gleichermaßen geeignet

Crowdsupporting (reward-based Crowdfunding)

Crowdsupporting ist eine Möglichkeit, Kunst- oder Kulturprojekte zu fördern oder die Marktreaktion eines neuen Produkts zu testen. Die Gegenleistung besteht nicht in Geld, sondern in der öffentlichkeitswirksamen Erwähnung als Sponsor. Die Alternative ist die Ausfolgung einer signierten Erstausgabe des unterstützten Werks. In diesem Fall ist das Geschenk dann ein guter Markttest, nachdem es sich hier quasi um einen Vorverkauf des Produkts handelt.

Crowdfunding und Crowdinvesting

nattanan23 / Pixabay

Crowdinvesting (equity-based Crowdfunding)

Klassischerweise ist das Crowdinvesting dazu da, Start-ups auf Schiene zu bringen. Es ist freilich nicht minder dazu geeignet, bestehenden kleinen oder mittleren Unternehmen auf die Beine zu helfen und Immobilien oder Energie- und Filmprojekte zu finanzieren. Jedenfalls werden die Geldgeber durch ihren Beitrag zu Teilhabern. Sie sind sowohl am Substanzwert als auch am Gewinn des Unterfangens beteiligt. Geht das Projekt den Bach hinunter, steht den Geldgebern keine Entschädigung zu.

Crowdlending (lending-based Crowdfunding)

Beim Crowdlending handelt es sich um Mikrokredite, die nach Ablauf einer bestimmten Frist verzinst wieder an die Kapitalgeber zurückgezahlt werden. Ihrer bedienen sich Privatpersonen ebenso wie Selbstständige und Kleinbetriebe oder mittelständische Unternehmen.

Crowddonation (donation-based Crowdfunding)

Wie der Name sagt, ist Crowddonation eine Spende, kein Investment. Einen finanziellen Rückfluss dürfen sich Geldgeber von daher nicht erwarten. Eine öffentliche Danksagung ist allenfalls alles, was bei einem Spendenaufruf drin ist. Naturgemäß geht es dabei um die Unterstützung sozialer oder gemeinnütziger Projekte, aber auch um künstlerische Vorhaben.

Wahrlich nicht von schlechten Eltern: die Vorteile

Die Vorteile des Crowdfundings können sich durchaus sehen lassen. Ins Unreine gesprochen sind dies:

Keine Nebensache: die Suche nach einer geeigneten Plattform

Die Wahl der Plattform will gut überlegt sein. Allein schon deshalb, weil die Anbieter höchst unterschiedliche Themen abdecken. Es versteht sich mithin von selbst, dass die Projektinitiatoren mit ihrem Anliegen ins Bild der Plattform passen müssen. Wenn gleichwohl die Konkurrenz groß ist, überdurchschnittlich viele Kapitalsuchende kurzum mit vergleichbaren Anliegen um die Gunst des Publikums buhlen, ist es ratsam, sich alternativ um eine andere Plattform umzutun. Die Chance, aus der Masse herauszustechen und die nötige Unterstützung zu bekommen, erhöht sich dadurch schließlich um ein Vielfaches.

Selbstredend muss auch das grundsätzliche Geschäftsmodell der Plattform mit den Vorstellungen der Projektinitiatoren im Einklang stehen. So haben sie sich darüber im Klaren zu sein, dass sie bei einem Crowdinvesting künftig unzählige Beteiligte haben. Es wird nicht nur der Substanzwert des Unternehmens, sondern namentlich auch der Gewinn geteilt. Denkbar ist freilich ebenso, dass Kapitalsuchende mehrstufige Beteiligungsmodelle entwickeln müssen, es mithin mit einer einheitlichen Gegenleistung nicht getan ist. Abhängig von der Höhe ihres Beitrags kommen dann die Geldgeber in den Genuss unterschiedlicher Gegenleistungen.

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Nicht unerheblich ist endlich die Frage der Größe des Anbieters. Handelt es sich nicht gerade um ein Massenprodukt, kann es ratsam sein, auf den Big Player zu verzichten und auf einen Nischenanbieter auszuweichen. Zwar hat diese Plattform dann um ein Haus weniger Nutzer, diese aber interessieren sich ausschließlich für das feilgebotene Produkt.

Letztlich zählt die Form der Darstellung. Bietet die Plattform die Möglichkeit, ein Präsentationsvideo einzustellen, ist davon unter allen Umständen Gebrauch zu machen. Wie kein zweites Medium eignet sich das Video, Idee und Förderungswürdigkeit in wenigen Worten auf höchst unterhaltsame Weise auszudrücken.

Damit die Bemühungen von Erfolg gekrönt werden: 5 Tipps

Blick in die Praxis: 3 deutsche Plattformen

Deutschlands führende Crowdinvesting-Plattform Companisto

Mit Companisto ist es möglich, gegen Gewinnbeteiligung in ein Start-up oder gegen Festverzinsung in ein Wachstumsunternehmen zu investieren. Weder gibt es eine Mindestinvestitionssumme noch Transaktions- oder Benutzerkontogebühren.

Was bisher nur professionellen Beteiligungsgesellschaften vorbehalten war, kann nun jedermann machen. Zwar ist auch die Investition in ein vielversprechendes Start-up riskant, Companisto bietet aber mit dem Crowd-Voting-Sicherheitsmechanismus bei ausgewählten Start-ups einen zusätzlichen Investitionsschutz an. Ein Drittel der Investitionssumme des Geldgebers wird dazu auf einem insolvenzsicheren Treuhandkonto hinterlegt. Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens entscheiden die Investoren nach 6 Monaten in einem Mehrheitsbeschluss, ob sie auch das letzte Drittel ihrer Investition ins Unternehmen einbringen oder das Geld kostenfrei rückerstattet haben wollen. Bei einer Investition in ein etabliertes Wachstumsunternehmen winkt dagegen eine jährliche Festverzinsung von bis zu 8 % bei halbjährlicher Zinszahlung und einer Laufzeit von 3 bis 4 Jahren.

Immobilien-Crowdinvesting mit Bergfürst

Ein Herz für Kleinanleger hat auch BERGFÜRST. Profitierten bislang lediglich institutionelle Anleger wie Banken oder Investmentfonds von den attraktiven Renditen der Immobilieninvestments, haben nun Privatanleger ebenso die Chance auf jährliche Zinsen von 3,5 bis 7,0 %. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, aus einer allfälligen Wertsteigerung des Investitionsobjekts Nutzen zu ziehen.

Bereits mit 10 Euro ist der Kleinanleger mit von der Partie und genießt dabei die Konditionen professioneller Großanleger. Auf den Punkt gebracht sind es demnach drei Vorteile, die BERGFÜRST für den Kleinanleger interessant machen: 1. die Zugänglichkeit durch Beteiligung ohne hohe Mindestinvestments, 2. die Attraktivität durch feste Verzinsung ohne Abhängigkeit von Rendite-Prognosen und 3. die Flexibilität durch die jederzeitige Möglichkeit des Verkaufs der Beteiligungen auf dem Handelsplatz.

Startup-Crowdfunding mit Seedmatch

Ein ähnliches Geschäftsmodell wie Companisto verfolgt Seedmatch. Mit 250 Euro ist der Investor bereits an einem Start-up oder jungen Wachstumsunternehmen beteiligt.

Das Seed Investment für Start-ups garantiert eine Exit-Beteiligung oder einen erfolgsabhängigen Bonuszins bei Vertragsende, gewinnabhängige jährliche Bonuszinsen nach Erreichen des Break-evens sowie eine endfällige Basisverzinsung von 1 % per annum. Venture Debt als Beteiligungsmöglichkeit an jungen Wachstumsunternehmen besticht dagegen durch eine jährliche Festverzinsung von 8 % mit halbjährlicher Ausschüttung, einen einmaligen, umsatzabhängigen Bonuszins bei Vertragsende als Venture Kicker sowie durch die Chance, mit einem Early-Investor-Bonus den Festzinssatz über die gesamte Laufzeit um 1 % per annum zu erhöhen. Das Ergebnis dieser Konditionen sind mittlerweile über 90 erfolgreiche Finanzierungsrunden. Anders ausgedrückt haben mehr als 49.000 Nutzer über 29 Millionen Euro in die Firmenkassen gespült.

 

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