Website-Icon Die Wirtschaftsnews

Die Geschichte von XXXLutz

xxxlutz

Bildquelle: xxxlutz

Der große rote Stuhl, das sogar ins Guinnessbuch der Rekorde eingetragene Markenzeichen von XXXLutz, lässt an praktisch jedem Standort dieser international agierenden Möbelhauskette auf den ersten Blick erkennen, dass auch der Anspruch groß ist. Die normalerweise in der Modewelt für Übergrößen stehende „XXXL“ verdeutlicht, dass XXXLutz heute zu den Marktführern im Bereich der klassischen Einrichtungshäuser mit umfassendem Sortiment und breiter Zielgruppenausrichtung zählt. Aber auch viele weitere kleinere und größere, mehr oder weniger bekannte Ketten aus dem Bereich des Möbeleinzelhandels zählen heute zum Imperium des Möbelgiganten.

Von den kleinen Anfängen im Bereich der Handwerkskunst…

Dabei begann die Unternehmensgeschichte in bescheidenen Schritten: Am 31. Oktober 1945, in den schwierigen Zeiten der Nachwehen des Zweiten Weltkriegs, in der kleinen oberösterreichischen Marktgemeinde Haag am Hausruck von Richard Seifert und seiner Frau Gertrude (geborene Lutz) gegründet, produzierte und vertrieb das Unternehmen anfangs vor allem österreichische Handwerkskunst. Dazu zählten kunstvoll bemalte Schachteln aber auch Bauernmöbel. Über die Jahre etablierte sich Lutz als Möbelhändler und Möbelhaus, bereits in den 1970er-Jahren expandierte das Unternehmen und breitete sich mit rund drei Filialeröffnungen jährlich auf dem gesamten österreichischem Markt aus.

… zum global Player auf dem Möbelmarkt.

Mit dem Sprung auf den deutschen Markt im Jahre 1990 setzte sich die erfolgreiche Expansionsentwicklung auch außerhalb der engen Grenzen des österreichischen Marktes fort. Die Diversifizierung des Angebots mit Anpassung an die Bedürfnisse weiterer Zielgruppen, zum Beispiel durch die Eröffnung von Möbeldiscountern, aber auch die flächenmäßige Vergrößerung der Filialen und der darin präsentierten Waren, setzte diesen Trend fort.

Auch kleine Neuerungen, wie zum Beispiel die Ausstattung eines Möbelhauses mit einem Kundenrestaurant im Jahre 1996 zeigen, dass auch vom Kernprodukt abweichende Komponenten zum wirtschaftlichen Erfolg eines Möbelhauses beitragen können. Eine permanente Orientierung an den sich verändernden und weiterentwickelnden Bedürfnissen der Konsumenten, die Einführung neuer Shopkonzepte und die Übernahme von Konkurrenten ließen insbesondere ab der Jahrtausendwende den jährlichen Umsatz rasant in die Höhe schnellen. Bis heute bleibt aber zu erkennen, dass auch die Weiterführung der regional etablierten Möbelhausmarken, die fortan durch den Zusatz „XXXL“ ergänzt wurden, ein wesentlicher Bestandteil in der Expansionspolitik war und bis heute geblieben ist.

Die XXXLutz Gruppe heute

Wie breit die Marktorientierung der XXXLutz Gruppe über die Jahre gewachsen und aktuell gefächert ist, lässt sich am besten anhand der Vertriebsschienen darstellen: Klassische Einrichtungshäuser mit Vollsortiment, die unter der Marke XXXLutz bzw. XXXL und der jeweiligen regionalen Namensbezeichnung des übernommenen Unternehmens firmieren, decken das Vollsortiment ab. Unter der Marke Mömax werden vor allem trendige, im günstigeren bis mittleren Preissegment angesiedelte Möbel, Textilien, Haushaltswaren und Accessoires vertrieben. Das Verkaufskonzept und der Aufbau der Filialen ist jenem des bekannten schwedischen Möbelriesen Ikea in vielen Merkmalen durchaus ähnlich. Im Bereich des Möbeldiscounts ist die XXXLutz Gruppe bisher unter der Marke Möbelix vor allem in ihrem Herkunftsland Österreich tätig. Im April 2018 erfolgte die Anbahnung der Übernahme des Möbeldiscounters Poco, der mit 123 Filialen auf dem deutschen Markt aktiv ist. Ebenso sind die in Südosteuropa tätigen Einrichtungshäuser XXXL Lesnina sowie die französische Kette but Bestandteil des XXXLutz-Imperiums.

Bereits 2013 stieg die XXXLutz Gruppe in Deutschland, ein Jahr später auch auf dem österreichischen Markt in den stetig wachsenden Onlinehandel ein und vertreibt nun sowohl Möbel als alle anderen Komponenten des jeweiligen Sortiments, die bei einigen Konkurrenten bis heute nur vor Ort angeboten und käuflich erworben werden können, auch über das Internet.

Neben der Markführerschaft auf dem österreichischen Markt ist die XXXLutz Gruppe heute nach eigenen Angaben an 271 Standorten in den folgenden Staaten tätig: Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Die Belieferung der Filialen als auch der Online-Bestellungen erfolgt dabei aus drei Zentrallagern, die über rund 208.000 qm Grundfläche verfügen.

Nach Angaben der XXXLutz Gruppe erwirtschaftete das Unternehmen mit ca. 22.000 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von rund 4,2 Mrd. Euro, wobei die Zahlen des in Übernahme befindlichen Möbeldiscounters Poco hier noch nicht eingerechnet sind. Die XXXLutz Gruppe zählt mit diesem Absatz zu einem der größten und führenden Möbeleinzelhändler weltweit.

Fazit

Die XXXLutz-Gruppe bedient dabei beinahe alle Zielgruppen in der immer stärker von internationalen Konzernen dominierten Möbelbranche. Auch der relativ frühzeitige Einstieg in den sich noch entwickelnden Internethandel wird wohl dazu beitragen, die Führungsposition insbesondere im Vergleich zu inhabergeführten kleineren Geschäften weiter auszubauen und so den stetigen Verdrängungswettbewerb weiter anzufeuern.

Die mobile Version verlassen