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Deutsche Bank schließt 100 Filialen – und steckt wohl in neuem Geldwäscheskandal

Deutsche-Bank-Towers in Frankfurt

Die Deutsche-Bank-Towers in Frankfurt am Main. (Bild: Deutsche Bank)

Wenn man sich die Entwicklung an den Finanzmärkten anschaut, ist diese durch immer mehr Digitalisierung gekennzeichnet. So ist es nicht unbedingt verwunderlich, dass Banken die Zahl ihrer Filialen reduzieren. Jetzt hat auch die Deutsche Bank bekanntgegeben, dass sie im kommenden Jahr etwa 100 Filialen im gesamten Bundesgebiet schließen will.

Jede fünfte Geschäftsstelle vor dem Aus

Insgesamt plant die größte deutsche Bank, im kommenden Jahr etwa jede fünfte Geschäftsstelle zu schließen, wie Chip Online schreibt. Dies würde etwa 100 der knapp über 500 Filialen treffen, die hierzulande existieren.

Trotzdem stehen den Kunden – insbesondere für einfache Bankgeschäfte – auch zukünftig zusätzlich rund 800 Filialen der Postbank zur Verfügung. Die zählt bekanntlich ebenfalls seit geraumer Zeit zum Deutsche-Bank-Konzern.

Deutsche Bank: Aus für City-Filialen

Was die Örtlichkeit der zu schließenden Filialen angeht, so scheint es insbesondere Geschäftsstellen in den städtischen Regionen zu treffen. Grund ist vor allem, dass zum Beispiel in den größeren Städten meistens gleich mehrere Geschäftsstellen der Deutschen Bank zu finden sind.

Natürlich verfolgt die Deutsche Bank eine etwas andere Strategie als zum Beispiel Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, denen eine möglichst kurze Entfernung zu ihren Kunden sehr wichtig ist. Hinzu kommt, dass es durch die Coronakrise nahezu zwangsläufig eine fortschreitende Digitalisierung gegeben hat.

Geldwäscheskandal vermiest Stimmung

Nicht nur die geplante Schließung von rund 100 Filialen sorgt bei Mitarbeitern und Teilen der Öffentlichkeit nicht unbedingt für gute Stimmung. Hinzu kommt der sogenannte Geldwäscheskandal. Vertrauliche Dokumente aus dem Finanzministerium der USA zeigen auf, dass einige Banken rund um den Globus entgegen der strengen Vorgaben dennoch Transaktionen mit Kunden abgewickelt haben, die in den Bereich „hochriskant“ einzustufen sind.

In den sogenannten FinCEN-Files taucht laut Medienberichten ein Name besonders häufig auf, nämlich der der Deutschen Bank. Die Aktie des Konzerns rutsche in den vergangenen Tagen jedenfalls um rund zehn Prozent ab.

Das ist die Stellungnahme der Deutschen Bank zu den sogenannten FinCEN-Files:

Die Bekämpfung von Finanzkriminalität, Geldwäsche und Kapitalflucht hat für die Ermittlungsbehörden und Finanzinstitute gleichermaßen Priorität. Die weltweit führenden Finanzinstitute, einschließlich der Deutschen Bank, haben Milliarden von Dollar investiert, um die Behörden bei diesen Bemühungen effektiver zu unterstützen. Dies führt natürlich zu einer höheren Zahl von Feststellungen.

Wir bei der Deutschen Bank haben in den letzten Jahren massiv in die Verbesserung der Kontrollen investiert, und wir konzentrieren uns mit Nachdruck darauf, unseren Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen nachzukommen. Dazu gehört auch, dass wir Maßnahmen ergreifen, um Risiken zu minimieren, und Beziehungen zu Kunden oder Korrespondenzbanken beenden, wenn dies angezeigt ist.

Das ICIJ hat über eine Reihe historischer Themen berichtet. Soweit sie sich auf die Deutsche Bank beziehen, sind sie den Aufsichtsbehörden bekannt. Die Themen wurden bereits untersucht und führten zu Einigungen mit den Behörden, in denen die Zusammenarbeit und die Mängelbeseitigung der Bank öffentlich anerkannt wurden. Wo nötig und angemessen, haben wir Konsequenzen gezogen. Soweit die vom ICIJ verwendeten Informationen aus Verdachtsmeldungen (sogenannten SARs) stammen, wurden diese Informationen von einer Bank gemäß der gesetzlichen Regelung aktiv identifiziert und den Behörden mitgeteilt. SARs enthalten Warnungen vor möglichen Probleme, können aber nicht mit einer Tatsachenbehauptung gleichgesetzt werden.

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