Einmal im Jahr legen die sogenannten Wirtschaftsweisen ihr Jahresgutachten vor. In diesem Jahr rechnen die Wirtschaftsexperten mit einem deutlichen Abschwung der Konjunktur. Dabei kritisieren sie insbesondere die Haushaltspolitik der Regierung. Im Fokus der Wirtschaftsweise-Kritik stehen aber auch einige Maßnahmen der Europäischen Zentralbank.
Abschwung bedeutet noch keine Rezession
Auf der einen Seite stellen die Wirtschaftsweisen fest, dass sich die Konjunktur hierzulande aktuell in einer Abschwungsphase befindet. Dies bedeutet andererseits jedoch nicht, dass es sich um eine echte Wirtschaftskrise in Form einer deutlichen Rezession handeln würde.
Zum Jahresgutachten gehört auch, dass das Wachstum für das kommende Jahr und das aktuelle Jahr prognostiziert wird. Hier rechnen die Wirtschaftsweisen bei der Konjunktur in diesem Jahr mit einem Anstieg von 0,5 Prozent. Im kommenden Jahr sieht es mit 0,9 Prozent nach Meinung der Wirtschaftsexperten sogar noch etwas positiver aus.
Wirtschaftsweise: Schwarze Null im Zentrum der Kritik
Ein wesentlicher Kritikpunkt der Wirtschaftsweisen ist die sogenannte schwarze Null. Dieses steht als Synonym für die Haushaltspolitik der Regierung, die zum Ziel hat, keine neuen Schulden zu machen. Die Ökonomen sehen dies allerdings kritisch, denn einen deutlichen Abschwung könne man nur bekämpfen, indem der Staat selbst vermehrt investiert.
Abzugrenzen ist von der schwarzen Null allerdings die gesetzlich verankerte Schuldenbremse. Diese hat eine etwas andere Funktion und Auswirkung.
Maßnahmen der Europäischen Zentralbank ebenfalls in der Kritik
Neben der schwarzen Null kritisieren die Wirtschaftsweisen ebenfalls einen Teil der Politik, die die Europäische Zentralbank verfolgt. Hier steht nicht unbedingt die Niedrigzinspolitik im Zentrum, sondern insbesondere die durch die EZB regelmäßig durchgeführten Käufe von Staatsanleihen.
In dem Zusammenhang befürchten die Wirtschaftsweisen vor allem, dass diese Anleihekäufe mit höheren Risiken verbunden sein könnten, wie die Tagesschau berichtet.
Zusammenfassend sind die Wirtschaftsweisen in ihrem Jahresgutachten der Auffassung, dass sowohl seitens der Regierung als auch der EZB noch einige Änderungen vorgenommen werden müssen, um die Konjunktur wirklich auf optimale Art und Weise zu unterstützen und die Gefahr einer echten Rezession zu verringern.
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