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Sponsoring und Werbung: Wie Wettanbieter sich im Sport engagieren

Sportwetten Fußball

Sportwetten boomen vor allem im Fußball. (Foto: Pixabay/jarmoluk)

Der Markt für Sportwetten in Deutschland ist seit Jahren im Aufwind. Mitverantwortlich dafür ist sicher auch das Engagement der Wettanbieter im Sportbereich – namentlich Sponsoring von Sportevents oder Vereinen. Wir werden einen Blick auf die größten Werbepartner der großen deutschen Fußballklubs.

Spätestens seit Oktober 2020 können Sportwetten-Anbieter in Deutschland Lizenzen für ihr Geschäft erwerben – sind also legal am deutschen Markt tätig. Zu den Anbietern mit einer deutschen Lizenz für Sportwetten gehören die bekannten Marken bwin, tipico oder bet365. Entsprechend ist es auch kein Wunder, dass die Anbieter seither noch stärker an die Öffentlichkeit gehen, etwa über Werbung auf Trikots und Seitenbanden oder gleich von ganzen Sportevents oder Ligen. Auch bekannte Gesichter wie Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn sind als Werbegesichter für die Unternehmen im Einsatz.

Sportwetten: König Fußball dominiert

Bei Sportwetten geht es zunächst einmal darum, dass die Spieler auf ein bestimmtes Ergebnis eines Spiels setzen können – etwa, ob Mannschaft A oder B gewinnt oder es ein Unentschieden gibt. Darüber hinaus haben sich die Unternehmen mittlerweile eine Reihe von Alternativen ausgedacht. So kann man darauf wetten, wie viele Tore eine Mannschaft vor der Halbzeit erzielt oder ob ein Spiel in der 73. Minute noch gedreht wird. Auf Seiten wie mightytips.org sind die Anbieter und mögliche Wetteinsätze gelistet.

Dass wir bei Sportwetten vor allem an Fußball denken, liegt nicht zuletzt an der Dominanz der Sportart in TV und anderen Medien. Im Wettgeschäft macht König Fußball immerhin mehr als die Hälfte der Umsätze aus.

Apropos Umsätze: In Deutschland haben Sportwetten-Anbieter im Jahr 2019 laut Statista knapp 9,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zum Vergleich: Fünf Jahr zuvor waren es noch gut 4,5 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr gab es aufgrund der Corona-Pandemie allerdings einen Einbruch auf 7,8 Milliarden Euro. Für 2021 liegen noch keine Zahlen vor. Aber auch so ist klar: Es geht um Milliarden.

Wettanbieter arbeiten mit DFB und Bundesligisten zusammen

Geld, von dem natürlich auch die deutschen Vereine und Verbände gern etwas abhätten. So haben etwa Bayern München oder der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schon in den vergangenen Jahren Verträge mit Wettanbietern wie tipico oder bwin geschlossen. Beim DFB etwa hatte bwin zuletzt seine Partnerschaft noch ausgebaut und sich Werberechte für den DFB und die Nationalmannschaften gesichert. Auch der DFB-Pokal, die 3. Liga und die Frauen-Bundesliga sind in dem bis 31. Dezember 2022 geltenden Rechtezeitraum enthalten. So wirbt bwin auf Banden und Trikotärmeln und wird auch in Publikationen oder im Social-Media-Bereich erwähnt.

Die Kooperation enthält zudem ein Engagement für Suchtprävention und Integrität. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass Sportwetten ein gewisses Suchpotenzial haben. Daher sollte man in diesem Bereich vorsichtig agieren und auch nur Geld einsetzen, dass man verschmerzen kann. Und auch Spielmanipulationen sind zwar ein schwarzes, aber sie sind ein Kapitel der Sportwetten-Geschichte.

Diese Anbieter sind in der Fußball-Bundesliga aktiv

Aber schauen wir uns mal an, welche Anbieter die Bundesligaklubs sponsern und wie viel Geld sie dafür ausgeben – soweit bekannt. Die Computer-Bild hat erhoben, dass bwin etwa Borussia Dortmund und den 1. FC Köln sowie Union Berlin unterstützt und im Rahmen des jeweiligen Sponsoring-Vertrags drei Millionen Euro (BVB) beziehungsweise eine Million Euro (FC) überweist. Der bwin-Konkurrent tipico ist dagegen beim FC Bayern München an Bord und soll dort pro Saison 5,5 Millionen Euro bezahlen. Die Angaben zu den Sponsoring-Summen sind aber nicht immer offiziell bestätigt.

Neben tipico und bwin sind noch die Wettanbieter Tipwin (Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt), Betway (VfB Stuttgart und Hertha BSC), Unibet (RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach) sowie Interwetten (VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim) aktiv.

Dass die Wettanbieter Partnerschaften mit Fußballbundesligisten eingehen, hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Werbung bei einem großen Klub angesichts der Vielzahl von Anbietern auf dem Markt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Denn ein Unternehmen, dessen Schriftzug und Logo die Brust oder den Oberarm der besten Fußballspieler des Planeten ziert, erhält dadurch auch ein gewisses Prestige und strahlt Seriosität aus. Potenziellen Spielern fällt es dann leichter, ihr Geld einem solchen Unternehmen anzuvertrauen.

Darüber hinaus ist es auch wichtig für Sportwetten-Anbieter, ihre potenzielle Kundschaft da abzuholen, wo sie ist: Im Stadion oder vor dem Fernseher beim Sportschauen. Das Ergebnis: Studien zufolge sind die Sponsoring-Ausgaben in den vergangenen Jahren – wie die Umsätze – stetig gestiegen.

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