Ein wenig erfreulicher Trend im Anlagebereich scheint sich auch 2020 fortzusetzen. Sparer müssen bei immer mehr Banken auf ihre Guthaben Minuszinsen zahlen. Jetzt führt mit der Sparkasse Mittelholstein auch die erste Sparkasse im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein Negativzinsen auf Kundeneinlagen ein.
Minuszinsen ab 250.0000 Euro
Minuszinsen auf Bankguthaben – das droht jetzt auch Sparkassenkunden hoch im Norden Deutschlands. Einen kleinen Trost gibt es für viele Kunden der Sparkasse Mittelholstein. Die Minuszinsen werden nur unter der Voraussetzung berechnet, dass die Einlagen sich auf mindestens 250.000 Euro belaufen. Bei Firmenkunden ist die Grenze sogar doppelt so hoch und beträgt demzufolge 500.000 Euro. Ab diesen Anlagesummen wird zukünftig ein Minuszins in Höhe von 0,5 Prozent fällig.
Allerdings ist es nicht generell ausgeschlossen, dass dies vielleicht nur ein erster Schritt sein könnte und in Zukunft jeder Kunde mit Guthaben ohne Mindesteinlage diese „Strafzinsen“ zahlen könnte. Die Begründung der Sparkasse lautet, dass damit lediglich die Zinskosten weitergegeben würde, die der Bank für ihre Guthaben bei der EZB entstehen.
Nur wenige Kunden sind betroffen
Von den neu erhobenen sogenannten „Verwahrentgelten“ der Sparkassen Mittelholstein sind nur relativ wenige Kunden betroffen, nämlich weniger als 0,3 Prozent. Lediglich rund 250 der insgesamt rund 85.000 Kunden des Geldinstitutes haben Guthaben von mindestens 250.000 beziehungsweise 500.000 Euro.
Diese Kunden werden seit wenigen Tagen von der Bank über die neu anfallenden Zinsen informiert, berichtet das Handelsblatt. Damit möchte die Sparkasse vor allen Dingen erreichen, dass sich die Anleger für interessantere Anlageformen entscheiden, bei denen dann keine Minuszinsen mehr anfallen.
Folgen 2020 noch weitere Banken?
Nach Ansicht nicht weniger Experten dürfte es in diesem Jahr noch eine ganze Reihe von Banken und Sparkassen geben, die – zumindest ab einem gewissen Mindestguthaben – ebenfalls Minuszinsen oder sogenannte Verwahrentgelte neu in Rechnung stellen werden. Begonnen hatte der „Trend“ bereits mit einigen Banken und Sparkassen im vergangenen Jahr. Betroffene Kunden sollten sich daher nach anderen Anlageformen umsehen oder die Bank wechseln.
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