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Die Generation Z – Segen oder Fluch?

GenerationZ

Bild: Akhenaton Images / shutterstock

Wer zwischen 1995 und 2012 zur Welt gekommen ist, gehört zur Generation Z. Dieser Begriff wurde maßgeblich von dem Sozial-, Gesundheits- und Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann geprägt. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Generationenforschung. Hurrelmann arbeitete lange Zeit an der Universität Bielefeld.

Seit dem Jahr 2009 ist er als Professor für die Hertie School of Governance in Berlin tätig. Bislang gibt es fünf Generationen mit speziellen Bezeichnungen. Die bis zum Jahr 1955 Geborenen sind die Traditionals, die Babyboomer kamen zwischen 1956 und 1965 zur Welt, und die Generation X ist den Personen vorbehalten, die zwischen 1966 und 1980 zur Welt kamen. Auf die Generation X folgt die Generation Y mit den zwischen 1981 und 1995 Geborenen.

Die Wissenschaftler glauben, dass die jeweils vorhandenen Rahmenbedingungen der Sozialisation das Wesen beeinflussen. Hurrelmann zufolge setzt sich der Mensch in der Jugend- und Pubertätsphase nicht nur mit seiner Psyche und seinem Körper, sondern auch mit der physischen Lebenswelt und der sozialen Umgebung in besonderer Weise auseinander. Die Angehörigen der Generation Z finden somit andere kulturelle, wirtschaftliche und politische Bedingungen vor wie die Generationen vor ihnen. So wachsen die Generation Z-ler beispielsweise mit modernen Technologien wie MP3-Player, Handys, SMS und Internet auf. Sie sind somit in gewisser Weise digital sozialisiert. Davon profitiert wiederum die IT-Branche.

Die Folgen für die Wirtschaft

Die Generation Z gehört zu den Jahrgängen mit verhältnismäßig niedrigen Geburtenraten. Die Personen dieser Generation leben in einer florierenden Wirtschaft. Viele Menschen der geburtenstarken Jahrgänge steigen aus dem Arbeitsmarkt aus, so dass ein Fachkräftemangel entsteht. Daraus folgt eine gewisse Wahlfreiheit, denn die Arbeitssuchenden sind nicht mehr darauf angewiesen, wie Bittsteller um einen Job zu kämpfen.

Langfristig gesehen führt das zu einer spürbaren Entspannung auch im psychischen Bereich. Die Motivation am Arbeitsplatz nimmt jedoch unter Umständen ab. Zukünftig nimmt diese Situation womöglich auch Einfluss auf die schulischen Leistungen. Es ist nun schließlich nicht mehr so wichtig, einen Abschluss mit Bestnoten vorzuweisen. Der Müßiggang hat unter Umständen zur Folge, dass sich die Menschen anderen Dingen widmen und beispielsweise vermehrt Demos besuchen, weil sie meinen, die Welt verbessern zu müssen. Es bleibt mehr Raum, sich zu politisieren.

Die Internetaffinität der heutigen Jugend manifestiert sich nicht selten in einer Entwicklungsverzögerung. Schließlich sammelt jemand, der sehr viel Zeit mit seinem Handy verbringt, dafür weniger Erfahrungen im realen Leben. Die Angehörigen der Generation Z sind somit im Vergleich zu ihren Vorgängern häufig spätreif. Sie vergnügen sich weniger auf Partys und trinken dafür seltener Alkohol. Viele Vorgesetzte in den Unternehmen beobachten bei ihren jungen Mitarbeitern immer wieder einen Mangel an Ausbildungsreife.

Die Bereitschaft, sich an ein bestimmtes Unternehmen zu binden, ist oft nicht mehr da. Viele Angehörige der Generation Z kennen keine Loyalität. Sie trennen ihr Privatleben strikt vom Beruflichen. Das Privatleben ist den Z-Menschen sehr heilig. Sie scheuen oft die Führungsverantwortung. Eine solche Einstellung bringt durchaus auch Vorteile, und zwar sowohl für den Arbeitnehmer als auch für die Betroffenen selbst. Wer die Prioritäten auf die Freizeit und die Familie legt, erleidet viel seltener ein Burnout und auch die Wahrscheinlichkeit, arbeitsunfähig zu erkranken, sinkt.

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