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Bitcoin-Auktion in NRW: Dutzende Millionen Euro unterm Hammer

Bitcoin

Bitcoin. (Foto: vjkombajn/Pixabay)

Bei der ersten Bitcoin-Auktion in NRW (Nordrhein-Westfalen) kommen beschlagnahmte Coins der größten Kryptowährung unter den Hammer. Die Justiz spricht einem Volumen im zweistelligen Millionenbereich.

Immer wieder beschlagnahmen Behörden bei Straftätern auch Kryptowährungen. Bitcoin und andere digitale Währungen sind gerade bei Cyberkriminellen beliebt, etwa wenn es um Ransomware-Attacken geht. Dabei handelt es sich um Angriffe auf – in den meisten Fällen – Firmennetzwerke, bei denen die Kriminellen wichtige Daten verschlüsseln. Um diese wieder freizubekommen, müssten die Firmen dann ein Lösegeld zahlen – eben meist in Bitcoin.

Beschlagnahmte Bitcoins „verwerten“

Lange Rede, kurzer Sinn: Der explosionsartig gestiegene Bitcoin-Kurs hat dafür gesorgt, dass auch der Wert beschlagnahmter Coins enorm gewachsen ist. Jetzt will die NRW-Justiz ihre Bestände offenbar versilbern und greift dabei auf ein Auktionsverfahren zurück. Die Beamten sprechen dabei davon, dass sie die Bitcoins jetzt „verwerten“ wollen.

„Bitcoin ist die erste und derzeit marktstärkste virtuelle Krypto-Währung – populär allerdings nicht nur bei legitimen Marktteilnehmern, sondern auch bei Kriminellen“, heißt es dazu in einer Mitteilung. Der Wert der Bitcoins soll sich auf einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.

Bitcoin-Auktion in NRW startet am 25. Oktober

Am Montag, dem 25. Oktober 2021, ab 12 Uhr ist es soweit. Dann startet die Bitcoin-Auktion in NRW auf dem Portal justiz-auktion.de. Die entsprechende Kategorie „Kryptowährungen“ gibt es schon. Aktuell finden sich dort aber keine laufenden Auktionen. Auch bei anderen beschlagnahmten Wertgegenständen wie Autos, Fahrrädern, Laptops oder Schmuck sowie Gemälden und Technik gibt es solche Versteigerungen.

Die Auktion soll übrigens von NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) persönlich gestartet werden. Bei einem ab 11:30 Uhr beginnenden Event im Rahmen des Auktionsstarts sind auch Oberstaatsanwalt Markus Hartmann und Staatsanwalt Andreas Brück anwesend. Sie erläutern, bei welchen Deliktsfeldern der Einsatz von virtuellen Währungen typischerweise eine große Rolle spielt und wie die Zentralstelle damit umgeht. Das gesamte Prozedere könnt ihr per Livestream verfolgen.

Guter Zeitpunkt für Bitcoin-Verkauf

Unklar ist, wieso die Justiz die beschlagnahmten Bitcoins ausgerechnet in einer Auktion losschlagen will. Abgesehen davon sind auch Dauer und Startpreis der Auktion noch nicht bekannt. Die Planung der Auktion hatte sich – unter anderem wegen der volatilen Krypto-Kurse – in die Länge gezogen. Jetzt scheint ein guter Zeitpunkt, hatte doch der Bitcoin erst kürzlich ein neues Allzeithoch von 67.000 Dollar erreicht.

Dass die Behörden mit Bitcoins so ihre Probleme haben können, zeigt ein Vorfall in Rheinland-Pfalz. Ende April hatte die Justizbehörde bekanntgegeben, dass sie in den vergangenen vier Jahren insgesamt um 757 Bitcoins erleichtert wurde, die auf einer beschlagnahmten Wallet gelagert waren. Getreu dem Motto: „Not your keys, not your coins“. Die Coins wären aktuell fast 50 Millionen Dollar wert.

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